Machine est mon Coeur: Dystopium (Sounds)


Machine Est Mon Coeur - Dystopium - 2015
Machine Est Mon Coeur – Dystopium – 2015

Machine est mon Coeur

Titel: Dystopium
VÖ: 13.02.2015
Label: Blank Records / Broken Silence
Format: CD, Download


Tracklist

01. Grow
02. Beam Of Fire
03. Dial Tone
04. The Sky Is Falling
05. I Had A Dream
06. Trainwreck
07. Endormez-Vous
08. Sweet Memories
09. Sad Little Robot


Line-Up

Bianca Calandra – Gesang und Gitarre
Gabin Lopez – Piano und Synths


Tour

13. März 2015 Hamburg (DE)- Astra Stube (Breakfast of Champions)
21. März 2015 Dusseldorf (DE) – Micro pop week festival
24. März 2015 Leipzig (DE) – Dr Seltsam
26. März 2015 Berlin (DE) – Acud Macht Neu… (with Sicker Man)

Rezension (Album)

Ein seltsamer Bandname ist es ja schon. „Machine est mon Coeur„, die Maschine ist mein Herz. Dürfen wir uns auf harte Beats oder gar eine Fortführung des maschinenhaften Kraftwerk’schen Klangkosmos einstellen?

Das CD-Promo-Exemplar klingt analog, es knistert gar stellenweise

Lo-Fi-Sound im besten Sinne des Vinyl-Liebhabers. Das auch optisch interessante Werk, bestehend aus lediglich neun Klangminiaturen mit einer Gesamtlaufzeit von gut einer halben Stunde, haben die beiden Künstler Gabin Lopez (Piano und Synths) und Bianca Calandra (Gitarre und Gesang) geschaffen.

Erinnerungen an die europäischen „progressive sounds“ der 1970er Jahre tauchen als Soundschnipsel immer wieder auf. Deshalb kommt dem betagteren Hörer diese Musik keineswegs fremd, sondern zunehmend vertraut vor.

Lässig wird aus dem reichhaltigen Fundus großer Namen zitiert

Als Quellen mag man altes Material von The Cure, David Bowie, Pink Floyd, vor allem aber auch Tangerine Dream, Klaus Schulze und Portishead identifizieren. In diesem klanglich durchaus komplexen Koordinatensystem bewegt sich das australisch-französische Künstlerduo traumwandlerisch und selbstbewusst außerhalb jeglichen seichten Popsongs und lässt dabei zunehmend die eigene Handschrift erkennen.

Bianca Calandra (Sydney / Australien) und Gabin Lopez (Razac d´Eymet / Frankreich) waren Gastkünstler an der Universität der Künste in Berlin. Was ein Glück, dass sie sich in unserer Hauptstadt ein zweites Mal über den Weg gelaufen sind. Eingespielt wurde das Album in einem französischen Landhaus, dessen etwas morbiden Charme man aus den Songs herauszuhören glaubt. Die Produktion haben die beiden Protagonisten selbst übernommen. Den Mix vollzog anschließend der Berliner Tobias Vethake (Sicker Man/Blank Records).

Herausgekommen ist ein – bis hin zum von Bianca Calandra entworfenem Albumcover – liebevoll gestaltetes kleines Kunstwerk

Dass sich Dystopium nach einem zweiten Durchgang gar nicht mehr sperrig anhört, sondern wie ein kleiner Edelstein, den man aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtend ins Licht hält, immer mehr funkelt, zeigt die Qualität dieser eher wenig polierten feinen Songs.

Viele Klangjuwelen also, fernab vom Mainstream, dystopisch und magisch zugleich!

Sehr empfehlenswert!

© Gerald Langer


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