Enno Bunger: Cairo Würzburg 2019 (Live)


Enno Bunger (Konzertbericht)

Datum: 21.10.2019
Venue: Cairo Würzburg
Show: „Was berührt, das bleibt“ oder „Das Leben ist kein Ponyhof“
Support: Herr D. K.
Autor/Fotograf: Gerald Langer


Line-Up | Enno Bunger

Benedikt Schnermann (Schlagzeug, Percussion)
Onno Dreier (Synth, Bass)
Phil Makolies (Gitarre)
Enno Bunger (Gesang, Tasten)


Was berührt, das bleibt – Tour 2019 | Enno Bunger

23.10.19 Stuttgart, Im Wizemann (Club)
24.10.19 Heidelberg, halle02 club
25.10.19 CH-Zürich, Bogen F
26.10.19 Freiburg, Jazzhaus
28.10.19 Erfurt, Franz Mehlhose
29.10.19 Bremen, Schlachthof
30.10.19 Köln, Gloria
01.11.19 Osnabrück, Rosenhof
02.11.19 Magdeburg, Moritzhof
03.11.19 Rostock, Helgas Stadtpalast


Diskografie | Enno Bunger

2010: Ein bisschen mehr Herz 
2012: Wir sind vorbei 
2015: Flüssiges Glück
2019: Was berührt, das bleibt


Setlist | Enno Bunger


Setlist | Herr D. K.


Würzburg (music-on-net) Das vierte Album Was berührt, das bleibt des schmächtigen Ostfriesen aus Leer ist vor wenigen Monaten erschienen, die zugehörige Tour läuft seit einigen Wochen. Sie beschert dem Singer und Songwriter samt Band verdientermaßen zunehmend ausverkaufte Locations.

Auch das Cairo Würzburg soll heute ausverkauft sein. Eine entsprechende Dichte ist jedenfalls auch in der ersten Reihe, wo ich mich platzieren konnte, vorhanden.

Gerade einige der neuen Songs kommen – für mich etwas überraschend – ausgesprochen  druckvoll. Dass Enno Bunger nach wie vor auch leise kann, stellt er spätestens bei seinen beiden Solostücken überzeugend unter Beweis.


„Scheitern“ vom Vorgängeralbum Flüssiges Glück zeigt gerade live ungeahnte Facetten des Ravens, die junge Zuhörerinnen hinter mir zu raumgreifenden Bewegungen ermuntern.

„………. Niemand hier kann dich retten, niemand außer Dir selbst, niemand hier kann dich retten, sei dein eigener Held ……“

Der Schlusstitel des heutigen Abends – Das Leben ist kein Ponyhof – mit Enno Bunger und Band taugt nicht nur als Unterschrift für gut hundert Minuten exquisiter Livemusik, sondern inhaltlich mehr noch als Überschrift.

Es ist der vertonte Dank an seinen Drummer, Nils Dietrich, der heute würdig von Benedikt Schnermann vertreten ist.

Dietrich und Bunger verbindet eine mehr als zwanzigjährige Freundschaft, zudem ausgesprochen schwere Schicksalsschläge in jüngster Vergangenheit.

Nils‘ Freundin Lena war vor etwa drei Jahren an Leukämie erkrankt und wenig später – noch keine dreißig Jahre alt – verstorben. Enno Bungers Freundin erkrankte in dieser ohnehin schweren Zeit ebenfalls an Krebs. Über Social Media hatte Enno Bunger diese schwierige Lebensphase öffentlich gemacht.

Diesen extremen Herausforderungen musste er sich in einem Lebensalter stellen, in dem man gemeinhin glaubt, unbeschwertes und sorgenfreies Leben noch in Hülle und Fülle vor sich zu haben. Enno Bunger wählte das Songwriting als probate Therapie, um nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Zudem beherrscht er seit seinem ersten Album Ein bisschen mehr Herz seine Lyrics, konnte sie von Album zu Album verfeinern. Keine verzwirbelten Texte, sondern Zeilen, die den Zuhörer sehr direkt emotional ansprechen, ohne kitschig zu wirken.

Herausgekommen ist auch dieses Mal ein sehr hörenswertes Album des Ostfriesen, der nicht nur Humor und Empathie hat, sondern mit seinen fast 33 Lebensjahren eine menschliche Reife erreicht hat, die als Vorbild auch für ältere Semester wie mich durchaus taugt.

Danke für einen schönen Abend, der im Vorprogramm mit der Band um Herrn D. K.. einen würdigen Opener hatte.

Die Band taute während ihres halbstündigen Sets von Song zu Song mehr auf und konnte mit ihrem Indie-Folk-Pop – Akustikgitarre, E-Gitarre und Keyboards – das Publikum für sich gewinnen. Herrn D. K. sollte man unbedingt weiter im Blick haben. Da wächst etwas Interessantes heran.

„Was berührt, das bleibt!“


Konzertfotos | Enno Bunger



Konzertfotos | Herr D.K.



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