Gerard: Cairo Würzburg 2013

Gerard

Datum: 06.11.2013
Venue: Cairo Würzburg
Support: Pimf
Autor:/Fotograf: Lukas Seufert



Konzertbericht

Ein aufgehender Stern am Hip-Hop-Himmel

Würzburg (music-on-net) – Wer gerne deutschen Rap hört, erkundigt sich natürlich auch das eine oder andere Mal in der Newcomer-Szene. Einer dieser Newcomer, der mir stilistisch sehr gefällt, ist Gerard und nachdem ich erfahren hatte, dass er in Würzburg Station machen wird, war für mich sofort klar, dass ich dort dabei sein muss.

Das Jugendkulturhaus Cairo in Würzburg ist dabei auch ein durchweg geeigneter Veranstaltungsort für das Konzert des österreichischen Rappers Gerard.

Begleitet wurde Gerard im Vorprogramm vom 19-jährigen ehemaligen Videobattleturnier (VBT) – Teilnehmer Pimf, der dort im vergangenen Jahr sogar das Halbfinale erreichte.


Konzertfotos | Pimf


Die meisten Tracks von Pimf basieren auf Old-School Hip-Hop, in dem er sich sehr wohl zu fühlen scheint. Beim VBT musste er auch auf Elektro- und Dubstep-Beats rappen. Leider wird er seit dem VBT als reiner Battlerapper angesehen. Im Cairo hat er gezeigt, dass ihm tiefsinnige Old-School-Tracks viel besser gefallen. Auch diese kamen beim jungen Publikum sehr gut an.

Insgesamt spielte er acht Tracks für die zahlreich erschienenen Fans, die dadurch schon in eine hervorragende Stimmung kamen. Auch wenn Pimf bis jetzt nur als Support unterwegs ist, sprechen ihm Experten bereits eine eigene Solotour im nächsten Jahr zu.

Die Spannung auf den Main-Act war nun umso höher. Gerard selbst liess auch nicht lange auf sich warten. Nebel flutete die Bühne, der passend zum Opener „Blausicht“ von blauen Lichtstrahlen durchbrochen wurde.


Konzertfotos | Gerard


„Blausicht“ ist zudem der Titel seines aktuellen Albums sowie der aktuellen Tour. Seine Fans waren begeistert aber auch Gerard selbst schien es zu sein, schließlich ist es seine erste Solotour. „Später könnt ihr mit Stolz sagen, dass ihr bei meiner ersten eigenen Tour dabei wart“, schmeichelt er seinem Publikum.

Überhaupt pflegte er eine sehr ausgeprägte Kommunikation zu seinen Fans. Gerard sprach sie sogar darauf an, ob sie die Premium-Fan-Edition-Box des Albums gekauft haben, wenn sie ein T-Shirt von ihm trugen. Er freut sich für einen seiner Fans, als dieser eine der wenigen Boxen mit einer Polaroid-Aufnahme erhalten hat.

Sein Konzert bestand zum größten Teil aus Songs seines neuen Albums, aber auch ein paar ältere Stücke wurden gespielt. Auch seine Vorgängeralben erhielten bereits sehr positive Kritiken. Nicht ohne Grund wird Gerard als „ein kommender Stern am Hip-Hop-Himmel“ angesehen. Dass er das bei seinen Fans schon längst ist, bewiesen sie ihm gerne durch Textsicherheit und dauerhaftes Bewegen.

Zum Song „Dunkelblauundgelb“ versuchte er die Lautstärke der Fans im Refrain mit einer DB-Mess-App zu überprüfen, sein Handy war jedoch nicht dort, wo er es vermutet hat. „Wer ein Handy mit den Nummern von allen deutschen Rappern findet, bringt es mir bitte“, forderte er sein Publikum scherzend auf. Nachdem der Tonmischer ihm sein Handy übergeben hatte, kam er auf die Idee, Maeckes von den Orsons anzurufen, der den Song „Dunkelblauundgelb“ produziert hat. Dieser Vorschlag wurde mit sehr großem Beifall begrüßt. Maeckes war leider nicht erreichbar, weshalb die Forderung Bartek, ebenfalls von den Orsons, anzurufen, aufkam. Bartek war zu dem Smalltalk bereit und grüßte die Würzburger Fans, die dies mit lautem Beifall quittierten.

Um seinem durchweg erfolgreichen Konzert die Krone aufzusetzen, spielte Gerard noch den Song „Lissabon“, der zuvor bereits publikumsseitig mehrfach gefordert wurde. Dazu ermutigte er die Fans, alle Hände in die Luft zu strecken, um ein letztes Mal mit ihm zu feiern. Und tatsächlich: In der Luft waren nur noch Hände zu sehen, was in einer überschaubaren Location wie dem Cairo ein besonders eindrucksvoller Anblick ist.

Ein ausverkauftes Cairo schaffte Gerard leider nicht ganz, aber das wird sich in Zukunft sicherlich noch ändern.


Setlist | Gerard


Setlist | Pimf


Der Bericht von Lukas Seufert wurde ebenfalls in den Fränkischen Nachrichten veröffentlicht.


error: Please respect © copyright, content is protected!