Axel Rudi Pell
Datum: 25.10.2012
Venue: MusicHall Geiselwind
Show: Abschlusskonzert der Circle Of The Oath Tour
Support: Mad Max
Autor/Fotograf: Gerald Langer
Inhalt
Konzertbericht
Rock aus dem Pott
Geiselwind (music-on-net) Axel Rudi Pell ist mittlerweile ein Urgestein des deutschen Hard-Rocks. Der Zweiundfünfzigjährige, gebürtige Bochumer, kann dabei auf eine bald dreißigjährige Karriere zurückblicken.
Nach Anfängen mit der Band Steeler, die sich 1989 auflöste, firmiert seine fünfköpfige Band, die auch immer wieder Umbesetzungen erfuhr, seit Jahren stabil einfach unter seinem (Marken-)Namen – Axel Rudi Pell.
Axel Rudi Pell
Der Axel-Rudi-Pell-Sound ist fett. Das Schlagzeug ist regelmäßig die treibende Kraft, der Motor. Die Gitarre von Axel wird fein dazugemischt, das Ganze dann mit Keyboards angereichert und außerordentlich gut abgemischt in den Zuhörerraum der Musichall abgefeuert. Ja, die Band spielt schon laut. Die Inszenierung passt aber. Zwischendurch gibt es unter anderem kleine, subtil eingespielte, Huldigungen an die einstige Hard-Rock-Premiumklasse von Led Zeppelin (Whole Lotta Love).
Jeder Musiker bekommt seine Spielräume für knackige Soli.
Mikey Terrana zelebriert ein mehrminütiges Drum-Solo, welches am Schluss den eingespielten Radetzky-Marsch begleitet. Die vor ihm aufgebaute Gebirgslandschaft aus Trommeln und Becken zeichnet in Ihrer Massivität wenigstens die Silhouette die Gebirgsketten des Himalaya nach. Es ist wirklich beeindruckend.
Pell hält sich meist konzentriert im Hintergrund. Auf seinem fahlen Gesicht mit den eingefallenen Backen kann man hin und wieder ein zufriedenes Lächeln erkennen. Nur wenige Male tritt er an den vorderen Bühnenrand und zaubert auf der E-Gitarre Lehrstücke des Metal-Rock.
Die Show-Elemente liegen klar bei Johnny Gioeli. Als Sänger ist er der unangefochtene Frontmann. Wie ein Derwisch springt und tanzt er über die Bühne. Er kommt nicht außer Atem, die Gesangsleistung ist sehr gut. Er ist zudem ein wahrer Meister an der Luftgitarre.
Ferdy Doernberg an den Keyboards ist ein fröhlicher Mensch. Irgendwie erinnert er mich mit seinem kahlen Schädel an Billy Corgan von den Smashing Pumpkins – jedoch mit einem immer wieder neue Grimassen ziehenden Dauergrinsen.
Letztes Konzert der „Circle Of the Oath Tour“
Die Zuhörer in der MusicHall konnten heute Abend – knapp hundert Minuten unter den „metallenen“ Totenkopfschädeln mit leuchtenden Augen – das letzte Konzert der Circle Of the Oath Tour in vollen Zügen genießen. Im Publikum gibt es – am einschlägigen T-Shirt erkennbar – viele „Wiederholungstäter“. Sie werden auch bei der nächsten Tour von Axel Rudi Pell wieder mit dabei sein. Ich gebe gerne zu, kein ausgesprochener Hard-Rock-Fan zu sein. Aber dieser Auftritt war schon sehr imposant gewesen. Vielleicht bin ich auch wieder dabei.
Im Vorprogramm – es soll nicht unerwähnt bleiben – gab es übrigens Mad Max. Seit nunmehr dreißig Jahren unterwegs, zum zweiten Mal Tourbegleiter von Axel Rudi Pell. Mehr Melodic- als Hard-Rock. Sehr soft, sehr glatt und damit leider ohne sehr großen Wiedererkennungswert auf einem Markt, auf dem sich zahllose, ähnlich klingende Bands tummeln.
Mad Max
Setlist | Axel Rudi Pell
Ghost In The Black
Strong As A Rock
Before I Die
Medley: Masq. Ball – Casbah – Dreaming Dead
Drum Solo
Mystica-Mistreated-Mystica
Oceans Of Time
Circle Of the Oath
Fool Fool
Key Solo – Carousel – Jam
Tear Down The Walls – Nasty
Reputation
Rock The Nation
Line-Up | Axel Rudi Pell
Axel Rudi Pell – Gitarre
Ferdy Doernberg – Keyboard
Johnny Gioeli – Gesang, Luftgitarre
Mikey Terrana – Schlagzeug
Volker Krawczak – Bass