WellBad: The Rotten (2017)

Wellbad_The Rotten_Album_Cover_2017
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Wellbad

Titel: The Rotten
Künstler: WellBad
Titel: The Rotten
Formate: CD, Vinyl, MP3
VÖ: 01.09.2017
Label: Blue Central Records
Vertrieb:  Membran
Websites: www.wellbad.de
www.facebook.com/WellBadMusic


Rezension (Album)

WellBad, wer kennt diese Band? Ich will es gerne zugeben, die Band um Daniel Welbat war mit bisher noch nicht beim Recherchieren oder sonst wie aufgefallen. Vielleicht habe ich sie geflissentlich überlesen. Nachlässigkeit muss jedenfalls im Spiel gewesen sein.

Die Annäherung an sein aktuelles Album „The Rotten“ läuft dann in etwa so ab:

CD einlegen, die restlichen Urlaubsbilder am Rechner nachbearbeiten, und nebenbei einfach mal in dieses Werk hinein hören und abwarten, was passiert! Eine nicht ganz unübliche Vorgehensweise, die ich mir so zu eigen gemacht habe, um einfach zu testen, ob der Funke überspringt.

Kurzum, der besagte Funke springt schon nach wenigen Minuten über, das Album hat mich ganz schnell gepackt, läuft einige Male – ein kurzer Druck auf die Play-Taste genügt – vom ersten bis letzten Song durch.

„No skipping needed!“

Warum bin ich für diese Musik so empfänglich?

Es ist Blues-Rock allererster Güte, den man sicherlich nicht sofort in Hamburg verorten würde, sondern eher dort, wo Tom Waits mit John Lurie in einem Film vom Jim Jarmusch, ich denke an das Roadmovie „Down By Law“, unrasiert durch eine ganz in schwarzweiß, bewusst grobkörnig, gehaltene Szenerie stolpern.

Die kratzige Stimme von Daniel Welbat und die Keyboard-Sounds von Simon Andresen, zum Beispiel bei „Brand New Yesterday“ oder die schlichte Reduktion der Mittel beim darauffolgenden „The Oldest Feeling“ beschreiben die Bandbreite des Hanseaten, der bei „Free For The World“ klingt, als hörten wir tatsächlich dem US-amerikanischer Multitalent Tom Waits zu, dem Künstler, hier zeigen sich gewisse Parallelen zu Daniel Welbat, der – allerdings schon seit Jahrzehnten – ebenfalls als Sänger, Komponist, Schauspieler unterwegs ist und nicht nur in den USA Kultstatus genießt.

Fusion

Der Mix aus Rock, Blues, Jazz funktioniert unglaublich gut, ist dennoch beileibe kein deutsches Plagiat des zuvor beschriebenen amerikanischen Underdogs, und hinterläßt zumindest bei mir den Zwang, mit dem Debüt von WellBad „Beautiful Disaster“ (2011) und dem damaligen Nachfolge-Album „Judgement Days“ (2015) den nötigen Lückenschluss in Sachen WellBad weiter voran zu betreiben. Streaming-Dienste bieten – bei aller gerechtfertigten Kritik in Sachen Wertschätzung von Musik als Kulturgut – zumindest die Möglichkeit des orientierenden Probehörens bis dato unbekannter Künstler.

„Please hold the line“ darf sich Daniel Welbat im außerordentlich sehenswerten Video auf seiner Homepage nach einem vergeblichen Telefonanruf anhören.

„Ich bleibe dran“ an dem gerade einmal 28-Jährigen und dessen Band WellBad, die zwar die Extrema einer gedachten Bewertungsskala von well (gut) bis bad (schlecht) im Bandnamen trägt, gleichzeitig sehr souverän an oft langweilig wirkender Studioperfektion vorbei schrammt und auch auf Tonträger quicklebendig wirkt.

In wenigen Tagen beginnt die „The Rotten Tour 2017“. Schade, leider ist kein Termin in meiner Nähe dabei.

© Gerald Langer


Tracklist

01. Wake-Up Call
02. Save Your Tears for the Well
03. The Rotten
04. Different State of Mind
05. Patience of the Numb
06. Brand New Yesterday
07. The Oldest Feeling
08. Free from the World
09. Weak God
10. I Testify
11. Sally Kruger
12. Mountain
13. Sold-Out Show

Anspiel-Tipps fett


Line-Up

Daniel Welbat – Vocals & Guitar
Simon Andresen – Keys
Lennard Eggers – E-Guitar
Stefan Reich – Bass
Sebastian Meyer – Drums


Diskografie

2010: Vater Morgana Soundtrack
2010: Better Days (CD)
2010: Die drei ??? und die Fußballfalle (Folge 141)
2011: Beautiful Disaster (CD)
2015: Judgement Days (CD)
2017: The Rotten (CD) 


The Rotton Tour

21.09.2017 D-Bremen, Lila Eule – feat. The Wellbad Horn Section
22.09.2017 D-Mannheim, Bahnhof
23.09.2017 D-Münster, Hot Jazz Club
25.09.2017 D-Kassel, Theaterstübchen
26.09.2017 D-Halle, Objekt 5
28.09.2017 D-Erfurt, Museumskeller
29.09.2017 D-Köln, Yard Club
30.09.2017 D-Siegen, Jazzclub Oase
02.10.2017 D-Hannover, Bluesgarage
03.10.2017 D-Berlin, Musik & Frieden – feat. The Wellbad Horn Section
05.10.2017 D-Hamburg, Knust – feat. The Wellbad Horn Section
07.10.2017 D-Kiel, Räucherei
17.11.2017 D-München, Legends Lounge
18.11.2017 D-Annaberg-Buchholz, Kulturbrauerei
www.wellbad.de


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