Three-Layer-Cake: „Stove Top“ [Album]

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Three-Layer-Cake

Album: Stove Top
Format: CD, digital, Vinyl
VÖ: 14.05.2021
Label / Vertrieb: RareNoiseRecords
Website (Bandcamp)



Pressetext

Der Lockdown im letzten Jahr hat sich als unbestreitbare Herausforderung für improvisierende Musiker erwiesen, die normalerweise von der Interaktion von Angesicht zu Angesicht leben.

Three-Layer-Cake finden in der Pandemie zudsammen

Aber der Bassist Mike Watt, der Schlagzeuger/Perkussionist Mike Pride und der Gitarrist/Banjo Virtuose Brandon Seabrook haben ihre Karrieren darauf aufgebaut, die Grenzen zwischen den Genres zu überwinden – warum sollten sie sich also von einer kleinen Pandemie bedingten Isolation und geografischen Entfernungen aufhalten lassen?

Die drei schwindelerregend einfallsreichen Künstler, die zum ersten Mal als Three-Layer Cake zusammenkommen, haben auf ihrem Debütalbum Stove Top eine Reihe von einzigartigen, Grenzen sprengenden Kollaborationen geschaffen.

„Stove Top“ von Three-Layer-Cake lässt sich nicht kategorisieren, da es Elemente von Punk, Free Jazz, Neuer Musik, No Wave, Doom Metal, Dub, Avant-Funk und verschiedenen Unterbereichen des Experimentellen auf freilaufende und raue Art und Weise zusammenfügt.

Das ist kaum verwunderlich, wenn man sich die Referenzen ansieht:

Three-Layer-Cake und drei Biografien

Watt hat seit seinen bahnbrechenden Tagen bei den legendären Minutemen, seiner einflussreichen Arbeit mit fIREHOSE, seiner eigenwilligen Solokarriere und seinem jüngsten Zusammenschluss mit Iggy and the Stooges die Regeln des Rock neu geschrieben.

Watt hat Punk schon immer nicht als einen Musikstil, sondern als eine „Bewegung“ bezeichnet, die ein weitaus größeres Spektrum umfasst, als normalerweise mit dem Wort assoziiert wird. „Ich bin wirklich über diesen Genre-Scheiß hinausgewachsen“, betont Watt unverblümt.

„Für mich ist Musik Musik. Bei der Bewegung ging es nicht um eine bestimmte Frisur oder Beats pro Minute. Es war mehr eine Geisteshaltung. Also wollte ich in gewisser Weise, vierzig Jahre später, irgendwie dafür stehen.“

Watts jüngere Mitstreiter verkörpern diese Lektion.

Pride hat sein kraftvolles Schlagzeugspiel in die Zusammenarbeit von der Ikone der improvisierten Musik Anthony Braxton bis zu den Punk-Legenden Millions of Dead Cops (MDC), mit eingebracht. Er tourte mit Jason Steins Locksmith Isidore als Vorgruppe für die Komikerin Amy Schumer, und umspannte mit seinen eigenen Ensembles die Welten von Modern-Jazz, Avant-Rock, Noise und Death Free Jazz – eine Liste, die das Jazz-Quartett From Bacteria To Boys, die 7-Schlagzeuger-Installation Drummer’s Corpse und das Piano-Trio I Hate Work umfasst. Er ist außerdem Co-Leiter der Ensembles Pulverize The Sound (mit Peter Evans und Tim Dahl) und Period (mit Charlie Looker und Chuck Bettis).

Seabrook hat sich als einer der fortschrittlichsten und vielseitigsten Gitarristen seiner Generation sowie als einflussreicher Banjo-Innovator etabliert, der von der New York Times als „ein Mann, der offenbar wild entschlossen ist, sich den Titel des World’s Least Rustic Banjo Player zu verdienen“ beschrieben wurde. Er leitet das Nuklear-Trio Seabrook Power Plant, das von der Village Voice als „ein manischer Clusterfuck gnadenloser Banjo-Folter“ bezeichnet wurde, und wurde von Titanen wie Anthony Braxton, Nels Cline, Cecile McLorant Salvant, So Percussion und Joey Arias wegen seines idiosynkratischen, physischen Spielstils, seiner hyperrealen Technik und seiner tadellosen Artikulation angefragt.

Three-Layer Cake entstand aus Prides Gastauftritt in Watt’s langjähriger Radioshow/Podcast „The Watt From Pedro Show“. Pride erinnert sich: „Wir haben uns sofort gut verstanden, also schickte ich ihm eine Nachricht, sobald wir fertig waren, und sagte: ‚Hey Mann, das war wirklich nett. Deine Energie ist großartig. Wir sollten versuchen, irgendwann mal etwas zu machen.’ Ich dachte, das bedeutet Jahre später, wenn wir beide in derselben Stadt sind. Aber er hat sofort geantwortet und hatte gleich eine Menge Ideen.“

Die Grundidee für das Projekt Three-Layer-Cake verkörpert der Name, der zusammen mit dem Konzept selbst voll und ganz bei Watt ankam: Pride würde Schlagzeugspuren aufnehmen und sie an Watt schicken, der darauf mit dem Bass antworten würde. Watt fasst zusammen: „Es gibt viele beschissene Dinge im Internet, aber das hier ist eines der guten Dinge: Anstatt Lügen zu verbreiten, kann man Dateien tauschen.“

Watt beauftragte dann Pride damit, die dritte Ebene für dieses improvisierte Gebräu zu finden. „Ich wusste, dass Brandon ein großer Fan von Watt ist und viel von dem Ethos trägt, das Watt in seiner eigenen Arbeit mit sich trägt“, so Pride weiter. „Und Brandon ist erstaunlich, also dachte ich, es wäre musikalisch und karmisch cool, diese beiden Jungs zu verbinden.“

Der Gitarrist war sofort an Bord. „Ich war begeistert“, sagt Seabrook. „Ich entdeckte die Minutemen in der Highschool, und sie waren mein Ausbruch aus dem Jazz und dem klassischen Rock, den ich immer gehört hatte. Sie waren ein großer Einfluss, der mir die Welt der Punkrock-Bewegung eröffnete. Sie brachten mir auch Wörter wie ‚formbar’ und ‚foist’ und ‚faschistisch’ bei, die ich in Led Zeppelin- oder Black Sabbath-Songs nicht zu hören gewohnt war.“

Obwohl Watt darauf besteht, dass er weit davon entfernt ist, ein erfahrener Jazzer zu sein, hat er die Plattform seiner Show genutzt, um sich mit Improvisationsveteranen wie Jack Wright und Bob Marsh auszutauschen. Kürzlich hat er sich mit einer Band von Improvisatoren zusammengetan, zu denen auch die Avantgarde-Größen Henry Kaiser und Vinny Golia gehören, um John Coltranes A Love Supreme in elektrischer Form neu zu erfinden. Er erkennt auch eine spirituelle Verbindung zwischen der Underground-Szene, aus der er hervorging, und dem Bereich des Free Jazz. „Ich habe das Gefühl, dass diese Jungs und die Bewegung wie ein Parallel-Universum sind“, sagt Watt.

Pride eröffnet das Album mit einem spannungsgeladenen Dröhnen in „Beatified, Bedraggled and Bombed“, auf das Watt mit tastenden Basseinwürfen antwortet, bevor das Stück mit Prides lautem Beat und Seabrooks flatterndem Banjo ausbricht. „Big Burner“ bricht mit einem No-Wave-Groove aus, während „A Durable Quest“ verstohlener ist, und auf Prides atmosphärischer Besenführung und Watts Bass aufbaut.

Die Reihenfolge für den Reigen wurde für zwei Tracks getauscht: Seabrook leitete das geräumige, schwer fassbare „Shepherds“ ein, das mit Prides schimmerndem Glockenspiel glänzt. Watt’s komplizierte Basslinie war das erste auf dem Schlussstück des Albums, „Ballad of the Gobsmacked“, die Pride dann transkribierte und zu einem Beat entwickelte. Seabrooks wirbelnde Gitarre verleiht „Tiller“ einen psychedelischen Schleier, eine unberechenbare Melange aus Prides verspielten Marimba-Melodien, verzerrtem Metal-Crunch und hypnotischen Banjo-Läufen. „Primary Fuel“ wechselt zwischen Blues-Licks und flirrenden Streichern über Watt’s Dub-Groove, während „Luminous Range – Anxious Valve“ ungebundene Free-Jazz-Exkursionen in kantigen Funk einbaut.

Das Territorium der Zusammenarbeit von Three-Layer-Cake

Am Ende waren alle drei Mitglieder des Trios begeistert von der Bandbreite des Territoriums, das durch die Zusammenarbeit erkundet wurde. „Watt’s Musik und Energie und Lebensethos sind super wichtig für Leute wie mich und Brandon“, sagt Pride. „Uns alle zusammenzubringen war also wirklich aufregend. Ich liebe die Tatsache, dass diese Platte improvisiert ist, es aber auch Teile gibt, die sehr komponiert und komplex sind, und dass alles trotzdem wie eine Rockband klingt. Es klingt nicht so, als hätten sich ein paar Jazzer den Rock-Hut aufgesetzt. Es klingt nach jedem von uns, und es gibt eine moderne Verschmelzung von Stilen.“

„Watt ist ein sehr offener Musiker“, fügt Seabrook hinzu. „Da ich seine Geschichte kenne, denke ich, dass dies in den Watt-Kanon passt, aber es ist auch anders als alles andere, an dem er beteiligt war. Wir arbeiten alle gut zusammen, experimentieren mit verschiedenen Sounds und verfolgen unter-schiedliche Ansätze. Da wir zu Hause aufgenommen haben, hatten wir viel Zeit auszupro-bieren.“

Und schließlich beschreibt Watt die entfernte Zusammenarbeit von Three-Layer-Cake als ideale Antwort auf die Einschränkungen der Quarantäne. „Diese Platte ist so etwas wie ein Tagebucheintrag für die Situation“, sagt er. „Wenn ich zurückblicke und sie höre, wird es nicht nur um schlechte Dinge wie keine Gigs und das Tragen von Masken gehen.“

Pressetext: © rarenoiserecords, hubtone pr, Anje Huebner


Tracklist

  1. Beatified, Bedraggled and Bombed
  2. Big Burner
  3. A Durable Quest
  4. Shepherds
  5. Tiller
  6. Primary Fuel
  7. Luminous Range – Anxious Valve
  8. Ballad Of The Gobsmacked

Line-up | Three-Layer-Cake

Brandon Seabrook – Guitar, Banjo, Tapes
Mike Pride – Drums, Glockenspiel, Bells, Organ
Mike Watt – Bass


Credits

Produced by Mike Pride & Mike Watt
All Music composed by Pride, Seabrook & Watt
Published by RareNoisePublishing (PRS)

Recorded & Mixed by Mike Pride at Farming Studios, Chester, NY, Oct-Dec 2020
Watt recorded at studio tHUNDERpANTS, San Pedro, CA
Seabrook recorded at 5151 Studios, Brooklyn, NY
Mastered by Mike Fossenkemper at Turtletone Studios, NYC

Executive Producer for RareNoiseRecords : Giacomo Bruzzo
Photography & design by Mike Pride, assisted by Brad Sawyer
Inside painting: “Gauce” by Mike Pride (2018, mixed-media on canvas)


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