Anguish: Anguish [Album]

ANGUISH - ALBUM - COVER 2018 - WEB
ANGUISH – ALBUM – COVER 2018 – WEB

Anguish


V. A.: Will Brooks, Mike Mare, Mats Gustafson, Andreas Werliin, Hans Joachim Irmler
Titel: Anguish
Formate: Vinyl, CD, digital
VÖ: 30.11.2018
Label / Vertrieb: RareNoiseRecords
Website


Pressetext

Dieses generationsübergreifende RareNoiseRecords Debut bringt Musiker zusammen, die anders wohl nicht aufeinander getroffen wären: Rapper Will Brooks und Gitarrist/Keyboarder Mike Mare von der experimentellen, in New Jersey ansässigen, Hip Hop Band Dälek, Saxofonist Mats Gustafsson und Schlagzeuger Andreas Werliin von der schwedischen Free Jazz Formation Fire! Orchestra und den 68-jährigen Gründer der deutschen Krautrock Band Faust, Hans Joachim Irmler.

Aber wie Brooks betont, „Mike Mare und ich arbeiten zusammen in unserer Band Dälek, Mats und ich sind befreundet, seit wir uns in Nickelsdorf in 2007 auf einem Jazz Festival kennengelernt haben, und Joachim und ich trafen zusammen bei der Zusammenarbeit für ein Faust vs. Dälek Projekt in 2004, Derbe Respect, Alder. Will sagen, dass dieses Projekt nicht so unwahrscheinlich ist, wie es scheint.“

Die Aufnahme entstand in nur drei Tagen im Sommer 2018 in Fausts Scheer, in Schwaben an der Donau, in einem alten Fabrikgebäude nahe der Schweizer Grenze. „Dieses Projekt ist sehr speziell“, sagt Saxofonist Gustafsson, der auf diversen RareNoise Erscheinungen zu hören ist (The End,   Slobber Pup und in Kollaborationen mit der japanischen Noise Ikone Merzbow aka Masami Akita).

Irmler erklärt, dass es die ersten Gedanken zu Anguish bereits vor diversen Jahren gegeben hat. „Vor ungefähr 15 oder 16 Jahren wurde mir vom Gitarristen Christoph Lindner von einer Hip Hop Band in New Jersey erzählt, die sich sehr für Faust interessiert. Ich wurde neugierig. Also hab ich sie zu mir eingeladen. So habe ich Will, Mike und andere von Dälek getroffen. Wir hatten eine super Zeit und beschlossen uns sofort nochmal mit der Faust Band zu treffen. Und so entstand das Album Derbe Respect, Alder, welches soviel wie ‚respektiere die Alten‘ heißt. Auf diesem Album ist der Hip Hop anders gemacht als irgendwo sonst. Zwei Welten sind zusammen gekommen und es ist ein Meilenstein, sowohl für den Prog als auch den Hip Hop.“Anguish ist eine Weiterführung dieser Zusammenarbeit von 2004, mit zusätzlichen Musikern vom schwedischen Fire! Orchestra. Irmler erklärt, „Wir haben uns entschlossen eine neue Konstellation einzugehen. Und wie klasse das ist! Wenn man Anguish hört, kann man nicht sicher sein, wer was spielt. Es war so eine gebündelte, übergroße Menge an Sound, dass man dies nicht ausmachen kann. Unglaubliches Material!“

„Anguish wurde kreiert in einem leidenschaftlichen, improvisierten Nebel“, sagt Werliin. „Es kam Noise aus den Kopfhörern und wir haben mehr Noise gemacht. Es war wie sofortiges Komponieren. Wir waren alle im selben Raum, so nah beieinander, dass wir Gesichtsausdrücke sehen konnten, aber dennoch mit genug sicherem Abstand voneinander. Und Joachim, der uns mit fantastischem Essen verwöhnte, lief hin und her zwischen seiner Küche und seinen selbstgebauten Synthesizern.“

Gustafsson sagt, dass er eine Zusammenarbeit mit Rapper Brooks schon seit vielen Jahren im Kopf hatte. „Ich wusste seit über 20 Jahren von Dälek. Sie sind eine der kreativsten Bands, egal von welchem Genre du sprichst. Es ist kreative Musik mit großartigen Texten, die auf politischer und ideologischer Ebene Bedeutung haben. Und nun war es einfach an der Zeit! Nachdem wir uns letztes Jahr in Belgien getroffen hatten, mussten wir zusammenarbeiten. Es gab kein zurück mehr. Diese drei Bands zu verbinden, gab uns unendliche Möglichkeiten. Das war unglaublich inspirierend.“

Über Werliin sagt Gustafsson, „Andreas hat die beste dynamische Uhr! Er ist DER Schlagzeuger für mich. Und was er in die Session einbrachte ist magisch.“ Was alle Mitglieder offensichtlich gemein haben, ist eine kompromisslose Sensibilität, eine rebellische Seite und den Drang zu erforschen.

Von „Vibrations“ angeheizt durch Ambient Loops und Gustafssons Intensität auf dem Tenor Saxofon bis hin zum industriell eingefärbten letzten Tune „Wümme“ ist Anguish eine eiserne Faust auf dem Kopf der Wohlgefälligkeit.   

„Cyclical Physical“ ist der Sound der Wut mit einem Rap von Brooks, derweil der stimmungsvolle Titeltrack einen jazzigen Hintergrund bietet, zudem Gustafsson Brooks gesprochene Worte untermalt. „Gut Feeling“ ist ein kompromissloses Noise Rock/Metal Getummel mit Brooks Refrain „Fuck your frail   feelings“.

Das instrumentelle Zwischenspiel „Brushes for Leah“ ist ein dunkler, beeindruckender Soundtrack unterstützt von Werliins Besenarbeit. Mit einem Ambient Background auf „Healer’s Lament“ wird mit Worten von Brooks zum Nachdenken angeregt. Brooks erklärt, „Healer’s Lament“ ist, zumindest lyrisch gesehen, ein Cover von einem Gedicht des Dichters Kamau Daáood aus Los Angeles. Normalerweise gibt es bei mir keine Cover aber der Text löste bei mir etwas aus. Die Arbeit des Dichters lernte ich über sein Buch kennen „The Language of Saxophones“, das mir mein Freund Hans Falb kurz vor der Aufnahme gab. Als wir die Musik komponierten war es erstaunlich, wie gut die Texte passten.

Gustafsson bricht aus mit dem pulsierenden, instrumentalen „DEW“, um dann seine Kreise enger um Brooks Rap auf „A Maze of Decay“ zu ziehen. Werliins donnernder Backbeat steuert den krautrock-angehauchten Tune „Wümme“, der nach der deutschen Stadt benannt ist, in der Faust sich 1971 zuerst formierte.

„Etwas Musik wurde improvisiert und einiges wurde vorbereitet“, sagt Gustafsson. „Wir brachten alle zu gleichen Teilen unsere Ideen ein. Das wir das Album fertig bekamen in nur wenigen Tagen ist erstaunlich. Und ich kann es kaum erwarten das alles Live zu spielen.“ Co-Produzent und Dälek Gitarrist  Mare fügt hinzu, „Ich denke, dieses Album hat so viele verschiedene Schichten zu bieten. Man kann die Elemente eines jeden beteiligten Musikers auf dem Album hören und spüren. Die unterschiedlichen Welten haben sich perfekt miteinander verbunden, sobald wir im selben Raum miteinander spielten. Will und ich hatten mit Joachim bereits gearbeitet und mit Mats sind wir nur ein paar Tage vor unserer Aufnahme zusammen aufgetreten, also war Andreas die einzige Person, die wir persönlich noch nicht kannten.“

Mare zeigt die Verschiedenheiten auf zwischen der RareNoise Aufnahme und den Dälek Sessions, „Ich glaube Anguish unterscheidet sich von Dälek da alles spontan Live im Studio passiert ist, mit minimaler Nachproduktion. Anstatt Wochen und Monate an Sounds und Stücken zu arbeiten, haben wir nur ein paar Tage gebraucht, um alles fertig zu bekommen. Wir sind an das Album als Live Band herangegangen, es war für uns kein Studio Projekt. Somit ist die Energie eine andere.“

„Anguish ist eine echte Zusammenarbeit und diese hat mir die Möglichkeit gegeben neue Stile auszuprobieren und mich Songs aus verschiedenen Richtungen anzunähern“, sagt Brooks. „Ich denke, wir haben hier etwas Neues kreiert. Es setzt sich aus den Elementen von Noise, Free Jazz, Hip Hop, Krautrock zusammen, aber seine Summe ist etwas anderes. Ich weiß nicht mal, wie ich es nennen soll. Es ist einfach nur Anguish. Es war eine der besten Sessions, an denen ich jemals teil genommen habe und hoffe, dass dies alles auch so beim Hörer ankommt.“

Mare hat ähnliche Emotionen, „Es war eines der besten Projekte an denen ich teilhaben durfte. Alles kam ganz natürlich und wir haben mit einem großartigen Tontechniker gearbeitet, sein Name ist Johannes Buff. Er hat uns die Aufnahme und das Mixen so einfach gemacht. Seit wir das Studio in Deutschland verlassen haben, habe ich mir das Album fast jeden Tag angehört und ich versuche es gedanklich irgendwo in einem Genre zu platzieren, aber es ist hart es in nur eine Schublade zu stecken.“

Anguish verspricht zu Verblüffen und zum Nachdenken anzuregen. „Die Welt, wie sie im Moment aussieht, ist gelenkt von Kurzsichtigkeit, egozentrischem Verhalten und politischen und mentalen Zusammenbrüchen überall“, sagt Gustafsson. „Es ist an der Zeit Dinge ein wenig aufzumischen. Und wir brauchen Musik und Texte, die dies tun!“ Anguish könnte in der Tat Balsam sein, in diesen beunruhigenden Zeiten.

© RareNoiseRecords / hubtone pr / Antje Huebner


Line-Up

Will Brooks (Dälek) – vocals, SAMPLER, Eventide/Elektron effect pedals, 1 note on MOOG rogue, 3 notes on grand piano
Mats Gustafsson – tenor saxophone, live electronics, 3 notes on grand piano
Hans Joachim Irmler- synthesizers, vocals
Mike Mare- guitar, electronics, synthesizer
Andreas Werliin- drums, percussion


Tracklist

1.     Vibrations
2.     Cyclical/Physical
3.     Anguish
4.     Gut Feeling
5.     Brushes for Leah
6.     Healer’s Lament
7.     DEW
8.     A Maze of Decay
9.     Wümme


Credits

Recorded and mixed by Johannes Buff.
Assistant Engineer: Jan Wagner.
Recorded at Faust Studios , Scheer, Germany July 14 – 19, 2018.
Mixed at END NOTE, Bayonne, Basque Country July 23 – 27, 2018.

Mastered by Michael Fossenkemper. Mastered at Turtle Tone Studios, NYC, NY.

All songs composed by Will Brooks, Mats Gustafsson, Hans Joachim Irmler, Mike Mare, Andreas Werliin.
All song published by Mayan Ruins Music (SESAC), Mike Mare Music (BMI).
All lyrics by Will Brooks, Mayan Ruins Music (SESAC) except „Healer’s Lament“ by Kamau Daáood.
Executive Producer for RareNoiseRecords: Giacomo Bruzzo.
Design & Layout by Paul Romano.
Sculpture by Darla Jackson.


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