©-Wolfgang-Niedecken-WDR-Big-Band_Niedecken-Koeln_2004_EMI_Capitol-Records
Inhalt
Rezension / Empfehlung / Favorit
Niedeckens BAP sind schon seit langem ein Synonym für Köln, zudem ein musikalischer „Exportschlager“ aus der Stadt am Rhein.
Vor nunmehr zwanzig Jahren hat Wolfgang Niedecken in reduzierter (damaliger) BAP-Besetzung ebendort zusammen mit der WDR Big Band das Album „Niedecken Köln“ eingespielt.
Erst zwanzig Jahre nach dem Erscheinungstermin bei der Recherche entdeckt
Ich bin erst kürzlich über diese Veröffentlichung aufmerksam geworden, als ich im Zuge einer Buchbesprechung des Fotografen Chargesheimer zuerst auf dessen Bildtitel „Unter Krahnenbäume“, anschließend auf „Unger Krahnebäume“, einen Songtitel von BAP, gestoßen bin.
Dieser Song von Wolfgang Niedeckens BAP, veröffentlicht zunächst auf dem Album „SONX“ (2004), kurze Zeit später auf „Niedecken Köln“(2004), machte mich hellhörig.
Nach Vergleich der beiden Versionen begann ich also weiter zu recherchieren.
Nur noch gebraucht erhältlich
Das Album „Niedecken Köln“ wird nicht mehr neu angeboten, ist aber gebraucht durchaus noch erhältlich. Ich habe gestern ein sehr ordentliches Exemplar erhalten, die CD bereits mehrfach begeistert durchgehört.
Arrangements eines Jazzpianisten
Die Arrangements von Mike Herting, seines Zeichens Jazzpianist, sind außerordentlich gelungen, lassen die hier ausgewählten Songs selbst zwanzig Jahre nach ihrer Veröffentlichung noch immer unglaublich frisch und luftig erscheinen.
Die WDR Big Band 2oo4 verfügte über ausreichend Bläser, Wolfgang Haffner saß am Schlagzeug.
In Zusammenarbeit mit der WDR Big Band schaffte Wolfgang Niedecken eine wirklich spannende Verschmelzung vom üblichen BAP’schen Kölsch-Rock und Jazz-Elementen.
Der unverwechselbare kölsche Dialekt, der Niedeckens Texte so authentisch und nahbar macht, zieht sich dabei wie ein roter Faden auch durch dieses besondere Album.
Mit „Zwei Päädskööp ahm Nümaat“ ist auch ein neuer Song vertreten.
Der Songzyklus des Albums ist sowohl eine Hommage an die Stadt Köln als auch ein hörbarer Beleg für Wolfgang Niedeckens musikalische Vielseitigkeit.
Fazit
Mit Köln ist Wolfgang Niedecken ein außergewöhnliches Album gelungen, das seine musikalischen Wurzeln respektiert, aber gleichzeitig neue Wege geht.
Wer das Album noch nicht kennt, sollte es sich unbedingt anhören. Auf den einschlägigen Streaming-Plattformen ist es zur Zeit noch verfügbar. Klanglich ist es ebenfalls ein Leckerbissen.
Es wäre schön, wenn Wolfgang Niedecken zwanzig Jahre später auch anderen BAP-Songs eine derartige „Frischzellenkur“ verordnen könnte. Der Backkatalog ist schließlich noch weiter angewachsen.
Tracklist
- Für äne Moment
- Met Wolke schwaade
- Chippendale Desch
- Wie schön dat wöhr
- Zwei Päädskööp ahm Nümaat
- Amerika
- Nix wie bessher
- Stadt em Niemandsland
- Unger Krahnebäume
- Arsch huh, Zäng ussenander
- Hück ess sing Band en der Stadt
- Queen vun dä Ihrestrooss
- Schluss, Aus, Okay!
Das CD-Extra bietet zudem Sessionsfotos und Tagebuch-Notizen von Niedecken.
Besetzung
Niedeckens BAP
Wolfgang Niedecken: Gesang, Gitarre
Helmut Krumminga: Gesang, Gitarre, Dobro
Sheryl Hackett: Gesang
WDR Big Band Köln
Heiner Wiberny: Altsaxophon, Flöte, Klarinette
Olivier Peters: Tenorsaxophon, Flöte, Klarinette
Rolf Römer: Tenorsaxophon, Flöte, Bassklarinette
Jens Neufang: Baritonsaxophon, Flote, Bassklarinette
Norbert Nagel: Altsaxophon, Sopransaxophon, Flöte, Klarinette
André Cimiotti: Tenorsaxophon, Flöte, Bassklarinette
Andy Haderer: Trompete, Flügelhorn
Rob Bruynen: Trompete, Flügelhorn
Klaus Osterloh: Trompete, Flügelhorn
Rick Kiefer: Trompete Flügelhorn
John Marshall: Trompete, Flügelhorn
Ludwig Nuss: Posaune
Dave Horler: Posaune
Bernt Laukamp: Posaune
Mattis Cederberg: Bassposaune, Tuba
Dietmar Kruse: Posaune
Frank Chastenier: Piano, Hammond Orgel B3, Fender Rhodes
Paul Shigihara: Gitarre
John Goldsby: Bass
Wolfgang Haffner: Schlagzeug
Ramesh Shotham: Perkussion
Credits
Mike Herting: Leitung, Arrangements
Lucas M. Schmid: Produktion
Christian Schmitt: Tonmeister
Reinhold Nickel: Toningenieur
Ruth Witt: Tontechnik
Annette Hauber: Koordination
Marga Demarrez: Sekretariat
Jürgen Winter: Orchesterinspizient
Claudius Krause: Notenarchiv
Aufnahmen:
Februar und Juli 2004, WDR Köln Studio 4
Mischung:
Juli 2004, WDR Köln Studio 4
Grafik:
m-design köln
Fotos:
Donata Wenders (Cover)
Ines Kaiser (Big Band)
Pfeil Foto, Köln (Hans Schäfer)
Hans Held/Archiv Kölnisches Stadtmuseum (Stones)
Peter Gauger (Chlodwigplatz, 09.11.92)
Lese- und Hörtipp:
Niedeckens BAP / Zeitreise – Live im Sartory