The Jerry Granelli Trio Plays Vince Guaraldi & Mose Allison (Sounds)


The Jerry Granelli Trio Plays Vince Guaraldi & Mose Allison_web
The Jerry Granelli Trio Plays Vince Guaraldi & Mose Allison_web

The Jerry Granelli Trio Plays

Album: The Jerry Granelli Trio Plays Vince Guaraldi & Mose Allison
Format: CD, Vinyl, Digital
VÖ: 26.06.2020
Label: RareNoiseRecords
rarenoiserecords.com/artists/the-jerry-granelli-trio/
Website
Facebook


Tracklist

  1. Cast Your Fate To The Wind 03:20
  2. Parchman Farm 08:03
  3. Baby Please Don’t Go 05:13
  4. Mind Prelude 1 04:13
  5. Everybody’s Cryin‘ Mercy 03:13
  6. Star Song 05:36
  7. Young Man Blues 07:08
  8. Mind Prelude 2 04:00
  9. Your Mind Is On Vacation 04:50
  10. Christmas Is Here 04:27

Line Up

Jerry Granelli  – Drums
Jamie Saft – Piano
Bradley Christopher Jones – Bass


Credits

Track 1 written by Guaraldi / David Guaraldi Publishing – BMI;

Track 2, 5, 6, 7, 9 written by Allison / Audre Mae Music Co. – BMI;

Track 3 Traditional – BMI; Track 4, 8 written by Granelli/Jones – BMI;

Track 10 written by Guaraldi/Mendelson / Lee Mendelson

Film Productions Inc. – BMI

Recorded and Mastered by Vin Cin at Electric Plant, Brooklyn, NY

Mixed by Jamie Saft at Potterville International Sound, NY

Produced by Jerry Granelli and Jamie Saft

Executive Producer for RareNoiseRecords: Giacomo Bruzzo

Art and design by Erdman

Additional layout and design Graham Schreiner

Photos by Scott Irvine c. 2019

Rezension

Ein Blick zurück im fortgeschrittenen Lebensalter eines Künstlers kann leicht etwas Verklärendes haben. Bloße Erinnerungen, zusammen mit dem Wunsch, die guten alten Zeiten wenigstens noch einmal aufleben zu lassen, sind allerdings keine probate Motivation für einen Künstler vom Schlage eines Jerry Granelli.

Vita Jerry Granelli

In San Franciso wächst Jerry Granelli in den 1940er Jahren auf. Früh hat er Engagements bei Vince Guaraldi, Joe Hendricks und in der Trioformation von Denny Zeitlin. In den 1990er Jahren kollaboriert er mit Jazzgrößen, wie Ralph Towner und Charlie Haden, um nur einige wenige zu nennen.

Seine Professur an der Hochschule der Künste in Berlin, auf der anderen Seite des großen Teichs,  verschafft ihm neue Kontakte. Er ruft die Band UFB mit gleich zwei Gitarristen, Kai Brückner und Christian Kögel sowie dem Bassisten Andreas Walter ins Leben. Das Überschreiten von Genregrenzen, ob Rock, Jazz, Funk oder Blues, hat sich das Quartett auf die Fahnen geschrieben. Sich in Grenzbereichen zu bewegen, sollte auch weiterhin das Motto von Jerry Granelli bleiben.

Mit nunmehr knapp 80 Lebensjahren hat sich Granelli eine formidable Besetzung für sein aktuelles Trio ausgeguckt. Jamie Saft spielt Piano, Bradley Christopher Jones sorgt für die tiefen Töne am Bass.

The Jerry Granelli Trio Plays Vince Guaraldi & Mose Allison ist als Verneigung vor zwei Künstler konzipiert, die das Schlagzeugspiel von Jerry Granelli, auch die wechselnde Intensität seines Einsatzes, nachhaltig prägen sollten.

Vince Guaraldi und Mose Allison

Vince Guaraldi war ein, ebenfalls in San Francisco geborener, US-amerikanischer Jazzpianist, der sehr früh verstarb und am Ende vor allem durch seine Musik für die Zeichentrick-Fernsehserie The Peanuts bekannt werden sollte. Mit Vince Guaraldi arbeitete Granelli als junger Musiker von 1961 bis 1965 zusammen.

Zum anderen ist dieses Album eine wohlklingende Wertschätzung der vierzig Jahre andauernden Kooperation mit dem Bluesmusiker Mose Allison.

„Wir alle haben die Erfahrungen gemacht, wie es ist viele verschiedene Dinge zu spielen“, sagt Granelli. „Wir alle lieben den Blues, ob wir ihn nun die ganze Zeit spielen oder nicht, und wir alle lieben großartige Songs – und das sind wirklich großartige Songs. Ich glaube nicht, dass Material alt wird; was alt wird, ist, wenn Leute versuchen, eine abgestandene Version der Vergangenheit wieder einzufangen. Es ist uns gelungen, ein wirklich frisches Gefühl in diese Musik zu bringen, und das ist wichtig für mich. Wir haben nicht versucht, etwas neu zu erschaffen.“

Jerry Granelli

Kein typisches Tribute-Album

Insofern ist The Jerry Granelli Trio Plays Vince Guaraldi & Mose Allison kein typisches Tribute – Album geworden – Cast Your Fate To The Wind (als Intro) und Christmas Time Is Here (als Outro) sind aus der Feder von Vince Guaraldi, dazwischen eingepasst fünf Kompositionen von Mose Allison, zwei von Granelli /Jones und Baby Please Don’t Go als Blues-Traditional.

Besonders hörenswert empfinde ich die Passagen, die sich auf die beiden Rhythmiker Granelli und Jones, beispielhaft bei „Mind Prelude 2“, beschränken. Im Trio entsteht hingegen eine Klangdichte, die etwas an alte Jazzplatten im Monoformat erinnert.

Eine Blues-Platte ist unterm Strich dennoch nicht entstanden, dafür eine sehr hörenswerte, wohltuend unaufgeregte, Jazzplatte, die dabei den Blues als Leidenschaft durchhören lässt. Jamie Saft (*1971) und Bradley Christopher Jones (1963) sind als „Youngsters“ dieses Trios viel zu verwurzelt im Jazz.

Es funktioniert, besser noch, es „fusioniert“ jedenfalls großartig!

© Gerald Langer


Neueste Beiträge

Finkenbach-Festival 2024: Line-up für die 40. Ausgabe steht (News)

Finkenbach-Festival 2024: Line-up für die 40. Ausgabe steht (News)

Das Line-up fürs Jubiläums-Finkenbach-Festival steht. Zum 40. Mal findet es am zweiten August-Wochenende im Odenwald mit Kraut-, Hard- und Progressive … Weiterlesen
Glenn Hughes: Posthalle Würzburg 2024 (News)

Glenn Hughes: Posthalle Würzburg 2024 (News)

Glenn Hughes, der ehemalige Bassist und Sänger von Deep Purple, der Millionen von Menschen als „Voice of Rock“ bekannt ist … Weiterlesen
High End München 2024: Mandoki Soulmates repräsentieren Vielfalt (News)

High End München 2024: Mandoki Soulmates repräsentieren Vielfalt (News)

Die weltweit führende Audiomesse HIGH END Munich freut sich, für die kommende Veranstaltung ihre exklusive Partnerschaft mit der einzigartigen Band … Weiterlesen

error: Please respect © copyright, content is protected!