Rufus Wainwright: Folkocracy (2023) (Sounds)


Rufus Wainwright Folkocracy Album Cover BMG WARNER 2023 Kopie
© Rufus-Wainwright-Folkocracy_Album-Cover_BMG_WARNER_2023

Rufus Wainwright 

Titel: Folkocracy
VÖ: 02.06.2023
Label: BMG Rights Management (Warner)
Formate: Vinyl, CD, digital
Website: https://rufuswainwright.com/


Tracklist

1. “Alone” (Feat. Madison Cunningham)
2. “Heading for Home” (Feat. John Legend)
3. “Twelve-Thirty (Young Girls Are Coming To The Canyon)” (Feat. Susanna Hoffs, Chris Stills & Sheryl Crow)
4. “Down in the Willow Garden” (Feat. Brandi Carlile)
5. “Shenandoah”
6. “Nacht und Träume”
7. “Harvest” (Feat. Andrew Bird & Chris Stills)
8. “Going to a Town” (Feat. ANOHNI)
9. “High on a Rocky Ledge” (Feat. David Byrne)
10. “Kaulana Na Pua” (Feat. Nicole Scherzinger)
11. “Hush Little Baby” (Feat. Martha Wainwright & Lucy Wainwright Roche)
12. “Black Gold” (Feat. Van Dyke Parks)
13. “Cotton Eyed Joe” (Feat. Chaka Khan)
14. “Arthur McBridge”
15. “Wild Mountain Thyme” (Feat. Anna McGarrigle, Chaim Tannenbaum, Lily Lanken, Lucy Wainwright Roche, & Martha Wainwright)


Credits

Rufus Wainwright – vocals (all tracks), guitar (track 11), piano (14)
Madison Cunningham – guitar (1, 2, 4, 7, 10, 11)
David Piltch – bass guitar (2–5, 7, 8, 10, 11)
Rob Moose – arrangement, strings (2, 8)
Patrick Sauber – banjo (2)
Val McCallum – guitar (3, 5, 8)
Mitchell Froom – harpsichord, Mellotron (3); piano (5, 6), electric piano (8)
Pete Thomas – drums (3)
Steve Amedée – tambourine (3)
Patrick Warren – organ (5)
Greg Leisz – lap steel guitar (7, 10), guitar (10), mandolin (11)
Andrew Bird – violin (7)
Jacob Mann – piano (8, 13)
Blake Mills – guitar (9)
Ted Poor – percussion (10)
Van Dyke Parks – accordion, piano (12)
Richard Parks – mandolin (12)
Anna McGarrigle – accordion (15)
Chaim Tannenbaum – banjo (15)


Diskografie

Rufus Wainwright (1998)
Poses (2001)
Want One (2002)
Want Two (2003)
Release the Stars (2007)
All Days Are Nights: Songs for Lulu (2010)
Out of the Game (2012)
Prima Donna (2015)
Take All My Loves: 9 Shakespeare Sonnets (2016)
Unfollow The Rules (2020)
Rufus Does Judy at Capitol Studios (2022)


Rezension (Album)

Am 22. Juli feiert Rufus Wainwright seinen 50. Geburtstag und kann dabei auf eine mehr als nur ansehnliche Karriere als Komponist, Singer / Songwriter oder herausragender Interpret fremden Liedgutes zurückblicken.

Mehrere Studioalben hat er in den vergangenen 25 Jahren aufgenommen, Songs für Soundtracks geliefert, auch klassische Opern komponiert und mit Take All My Loves Shakespeare-Sonette vertont.

Die schönsten Geschenke zum Geburtstag macht man sich manchmal selbst. In diesem Falle ist es Rufus Wainwright’s vor wenigen Tagen erschienenes Album Folkocracy.

„This album is almost like a recorded birthday party and birthday present to myself. I just invited all the singers that I greatly admire and always wanted to sing with.“  –  Rufus Wainwright

Viele Gäste – John Legend, Andrew Bird, Van Dyke Parks, Chaka Khan etc. – hat sich Wainwright zu den Aufnahmen dieses Albums eingeladen, das sich vordergründig dem Folksong, allein schon durch die Wortschöpfung Folkocracy, zu verschreiben scheint, aber bei genauem Hinhören immer auch das gesamte Leistungsspektrum der Primadonna Rufus Wainwright durchschimmern lässt. Unterstützt wird das Projekt durch exzellente Studiomusiker.

In der Vergangenheit hatte sich Rufus Wainwright vor Folk eher gescheut, bevorzugte stattdessen die Genres Oper und Pop, oder irgendetwas dazwischen.

Dabei wurde ihm die Folkmusik durch Papa Loudon Wainwright III und Mutter Kate McGarrigle bereits in die Wiege gelegt.

Die Produktion von Mitchell Froom ist großartig geraten mit sehr einfühlsamen Arrangements der Songs, die Rufus Wainwright für die insgesamt 15 Tacks umfassende Kollektion ausgewählt hat. Seinen eigenen Klassiker Going To A Town spielte er mit ANOHNI nochmals neu ein.

Es ist bei der auf Folkocracy gebotenen Opulenz eher schwierig, einzelne Songs zu benennen, die besonders gelungen sind. Nacht und Träume, angelehnt an Franz Schubert, klingt zwar sehr schön, wirkt aber in der gesamten Tracklist, zumindest für mich, doch etwas deplaziert.

Auf High on a Rocky Ledge verzahnen sich die Stimmen von Wainwright und David Byrne (Talking Heads) indes auf so wunderbare Art und Weise, dass man hier sogar von einem klassischen Duett sprechen kann. Auf dem ebenfalls gelungenen Kaulana Na Pua ist die Stimme von Wainwright dominant, Nicole Scherzinger’s eher als Spurenelement auszumachen.

Die Interpretation von Twelve-Thirty (Young Girls Are Coming To The Canyon), unter anderen mit Chris Stills, dem Sohn von Stephen Stills, und Sheryl Crow atmet überzeugend den Geist des besungenen Laurel Canyon. Das Original stammt von den Mamas & Papas.

Das Traditional, Wild Mountain Thyme, ein schottisch-irischer Folk-Klassiker, schließt, unter anderem mit den Stimmen seiner beiden Schwestern, Martha und Lucy, ein insgesamt herausragendes Album von Rufus Wainwright ab, mit dem er nicht nur sich, sondern auch diejenigen, die diesen besonderen Künstler seit Jahren begleiten, reich beschenkt.

Leider sind derzeit noch keine Konzerttermine für Deutschland vorgesehen.

© Gerald Langer



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