Kraan
Datum: 26.04.2015
Venue: Offenbacher KJK Sandgasse
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Autor: Gerald Langer
Inhalt
Konzertbericht
Vollgas Ahoi!
Offenbach am Main (music-on-net) – Bildungslücken soll man – sobald man sie erkennt – möglichst schnell schließen. Ich bin auf einem guten Weg. Dieser führt ins KJK Offenbach. Das Kinder-, Jugend- und Kulturzentrum im Mehrgenerationenhaus mit schmuckem Veranstaltungsraum bietet heute Abend den räumlichen Rahmen für ein Konzert der Krautrocklegende Kraan.
Für mich ist es – ich schäme mich dafür – das erste Kraan-Konzert überhaupt. Der Albumkatalog der nunmehr dreiköpfigen Band ist mir sicherlich nicht ganz fremd, als Fan der ersten Stunde darf ich mich sicherlich nicht bezeichnen. Dieses Attribut darf man meinem Beifahrer schon eher zubilligen. Geschätzte zwanzig Mal hat er Hattler und Kollegen schon auf der Bühne erlebt, einige Auftritte der unterschiedlichsten Projektgruppen des deutschen Bassisten selbst veranstaltet.
1971 wurde Kraan gegründet, mehrfach aufgelöst, zuletzt 2013, allerdings nur für einige Tage, um danach Konzerte für das Jahr 2014 anzukündigen. Auch 2015 geben Kraan einige wenige Konzerte. Grund genug für mich, endlich auch einmal dabei sein zu wollen.
Geschätzte 200 Gäste haben sich kurz nach 20:00 in dieser besonderen Location in der Offenbacher Sandgasse eingefunden. Das Trio um Hattler mit Jan Fride am Schlagzeug und dessen Bruder Peter Wolbrandt an der E-Gitarre wird von Beginn an frenetisch gefeiert. Was sich auf der kleinen Bühne abspielt, darf sowohl als akustischer als auch optischer Sinnesrauch bezeichnet werden. Der Klang klar, die Videoprojektionen auf der Bühnenrückwand psychedelisch. Willkommen in der Zeitmaschine mit drei Piloten, die uns durch die Sphären des Jazz-Rock beamen und die mir persönlich am besten gefallen, wenn auch noch orientalische Einflüsse, wie bei „Kraan Arabia“, hörbar werden.
Nach etwa 75 Minuten ist das offizielle Set vorbei. Natürlich gibt es nach „Borgward“ gehörig Zugaben. „Nam Nam“, „Silky Way“ und am Schluss „Vollgas Ahoi“ zeigen unmissverständlich auf, dass diese Kapelle auf zum Teil zwar altes, aber immer noch höchst interessantes und frisch klingendes Songmaterial zurückgreifen kann. Nostalgie hört sich jedenfalls anders an.
„Kraut(-Rock)“ schmeckt noch immer und vor allem dann am besten, wenn man diese „Speise“ immer wieder aufwärmt. Bleibt zu hoffen, dass auch für mich noch das eine oder andere Kraan-Konzert dazukommt und diese Band weiterhin „ihren Lauf hat“.
Ich bin ganz schön neidisch auf meinen Mitfahrer, der heute Abend sein wohl mindestens 21. Konzert mit Hattler und/oder Kraan erlebt hat. Nehme ihn aber dennoch mit nach Hause und lass mir dabei die wunderbarsten Geschichten dieser fantastischen deutschen Band erzählen.
Line Up
Hellmut Hattler – Bass, Gesang
Peter Wolbrandt – Gitarre, Gesang
Jan Fride – Schlagzeug
Setlist
Club 20
Nachtfahrt
Jerk Of Life
Marterhorn
Kraan Arabia
Hallo Ja Ja
Dinner For Two
Wintruper Echo
Andy Nogger
Let it Out
Borgward
Encore:
Nam Nam
Silky Way
Vollgas Ahoi
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