Jens Friebe: Cairo Würzburg 2015 (Live)


Jens Friebe

Datum: 21.01.2015
Venue: Cairo Würzburg
Show: „Nackte Angst zieh dich an wir gehen nach Haus“
Autor/Fotograf: Gerald Langer


Konzertbericht

Geheime Party: Indie-Pop-Liedermacher Jens Friebe im Würzburger Cairo

Würzburg (music-on-net) – Von Rezensenten seit Jahren gelobt, geradezu geadelt, gibt sich heute Abend Jens Friebe im Jugendkulturhaus Cairo die Ehre. Für 20:00 ist der Beginn des Konzertes angesetzt. Das Cairo zu diesem Zeitpunkt äußerst schwach besetzt. Der Beginn wird – nach dem Prinzip Hoffnung (auf mehr Gäste) – verschoben. Erst gegen 20:40 ist das Trio um Jens Friebe endlich am Start. Die Enttäuschung über den mageren Besuch ihres Konzertes scheint den Männnern ins Gesicht geschrieben.

Jens Friebe ist sichtlich bemüht, die ihm eigene Souveränität zu wahren und wechselt im Laufe des Sets zwischen Keyboard und E-Gitarre. Dazwischen kurze Ansagen. Die Ankündigung des Songs (geheime) Party nennt er – mit bitterem Schmunzeln –  für den heutigen Abend programmatisch. Chris Imler wirkt trotz der wirklich traurig stimmenden Umstände hochmotiviert. Er zaubert am Schlagwerk und sampelt nebenbei auch noch. Regelrechter Ganzkörpereinsatz. Andi Hudl an den Keyboards schafft auch ganz tiefe Töne, allerdings gewinnt man den Eindruck, dass er gedanklich überall ist, nur eben nicht im Cairo. Sein elektronisches Instrumentarium beherrscht er dennoch souverän.

Es wird ein gerade einmal knapp 45-minütiges Set geboten. Der Schwerpunkt liegt beim aktuellen Album „Nackte Angst zieh dich an wir gehen nach Haus“. Dazwischen auch einmal alte Songs wie „Cast A Shadow“.

„Das Schlaflied“ und „Du freust Dich ja gar nicht“ meine persönlichen Favoriten an diesem Abend.

Auch das Zugabenset aus „Zahlen zusammen gehen getrennt“, „Dein Programm“ und „Charles De Gaulle“ sehr delektabel. Das definitive Ende des Konzertes nach knapp einer Stunde Spielzeit um 21:40 jedoch umso unerfreulicher.

Das Publikum ist zu kultiviert, um weitere Zugaben brüllend zu fordern, erkennt wohl auch, dass heute Abend nicht mehr in Sachen Friebe`scher Indie-Songwriter-Kunst zu hören sein wird.

Beim Starten meines Autos springt gleich der Boss „Bruce Springsteen“ an. „Rising“ ist sicherlich nicht sein stärkstes Album, doch mit jedem Ton spürt man die Wucht und die Hingabe des US-Rockers, der mit 65 Lebensjahren noch immer das Synonym für lange und unvergessliche Live-Auftritte ist.

Zuhause angekommen höre ich beim Bildersichten dann doch wieder Jens Friebe und denke mir, was – theoretisch – an diesem Abend alles hätte passieren können. Irgendwie schade!

Das Tonträgerwerk von Jens Friebe, mittlerweile aus fünf Longplayern bestehend, kann ich im Gegensatz zum – gerade erlebten – Auftritt bedenkenlos neugierigen Hörern empfehlen, so sie es nicht ohnehin schon kennen sollten.




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