Dieversity: Last Day: Tomorrow (Sounds)


Dieversity - Last Day: tomorrow - 2012
Dieversity – Last Day: Tomorrow – 2012

Dieversity

Titel: Last Day: Tomorrow
VÖ: 14.12.2012
Label: 7hard7us
Format: CD, digital


Tracklist

1 1408 3:36
2 If I Close My Eyes 3:49
3 Last Day Tomorrow 4:35
4 Inside Out 3:11
5 Just Lies 3:52
6 W.F.Y.I.H. 3:14
7 The Other Side 3:48
8 Pathfinder 3:20
9 Resurrection 3:25
10 These Words 4:21

Rezension (Album)

Das Cover ihres Debutalbums vermittelt alles andere als Hoffnung, eher Weltuntergangs- und Endzeitsstimmung, wie sie der eine oder andere von uns als ein vielleicht eher unfreiwillig abgespeichertes Bild aus amerikanischen Blockbustern mit sich herumtragen mag. Vor uns scheint Big Ben in London in die Knie gegangen zu sein, eine Blondine steht, uns ihren Rücken zukehrend, inmitten einer Trümmerlandschaft. Der Himmel düster, vereinzelt lodert noch Feuer in den riesigen Schuttbergen.

Sicherlich wird hier kein Ort zum Wohlfühlen skizziert, sondern  eine eher gegenteilige Atmosphäre erzeugt. Dennoch brennt sich uns auch dieses Bild sofort ein und weckt unsere natürliche Neugierde. Wie sieht die Blondine wohl von vorne aus? Aber viel wichtiger noch, wie klingt dieses Erstlingswerk der fränkischen Band Dieversity?

Die Band selbst nennt ihren eingeschlagenen musikalischen Weg selbstbewusst The Modern Art Of Heavy Metal

Nun – Heavy Metal ist eigentlich nichts Neues, gibt es alles schon, auch wenn uns die einschlägigen Fachmagazine regelmäßig anderes glauben machen wollen.

Auch Dieversity erfinden hier das Rad sicherlich nicht neu. Sie setzen allerdings dort geschickt an, wo Metal-Rock allzu oft in einer unerträglichen Lärmkulisse unterzugehen droht und dem nicht leidensfähigen Zuhörer nur noch die Flucht aus dem Raum oder der „Off-Schalter“ am heimischen Verstärker hilft.

Dieversity verstehen es, genau in diesen kritischen Momenten den Schalter umzulegen und die geradezu bellenden „Shouts“ ihrer beiden gesanglichen Speerspitzen in versöhnliche Passagen übergehen zu lassen.  Das natürliche Zusammenspiel der beiden Stimmen von Thomas Garos und Bastian Gefelder ist wirklich bemerkenswert. Insofern schafft die Band schon mit ihrem Erstling – spielerisch reif – den Brückenschlag zwischen Metal-Rock und Melodic-Rock.

Die zehn Songs des Albums stammen überwiegend aus der Feder von Daniel Heß, der die Band an der Rhytmusgitarre zusammen mit Olav Langer an der Leadgitarre, mit Dominik Waldorf am druckvoll gespielten Schlagzeug, Michael Steger am Bass und den Tastenakrobaten Christian Walther durch eine rauhe und ungemütliche, aber ebenso hörenswerte Trash-, Metal-, Death-, Prog-, Industrial-Rock-Szenerie führt.

Ein gelungener Balanceakt zwischen hartem ungeschliffenem Rock und maßvoller Eingängigkeit

Das Album ist kein Ultra-Longplayer, dafür sitzen die drei bis gut vierminütigen Songs und haben, das erscheint mir auf diesem Sektor besonders wichtig, bereits Wiedererkennungswert.

Man darf also gespannt sein, wie die Band ihr Programm demnächst auf der Bühne präsentiert. Bis dahin muss man sich mit den digitalen Tonträgern begnügen.

Das Album wird seit dem 14. Dezember 2012 in den einschlägigen Online-Shops angeboten. Doch Vorsicht: Der aurale Verzehr kann durchaus Suchtprobleme auslösen!

© Gerald Langer


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