©-David-Gilmour_Luck-and-Strange_Sony-Music_Cover_Anton-Corbijn_2024
Inhalt
Rezension (Album)
Luck and Strange ist erst das fünfte Studioalbum des mittlerweile 78-jährigen englischen Gitarristen und Songwriters David Gilmour in 46 Jahren.
Natürlich ist sein Name vor allem mit dem Prog-Rock-Dinosaurier Pink Floyd verknüpft, dessen umfassender Backkatalog vor wenigen Wochen dem Vernehmen nach für 400 Millionen Dollar an Sony veräußert worden sein soll. Die verbliebenen drei Mitglieder der Band hatten finanziell wohl ohnehin längst ausgesorgt.
Und dennoch werden sich David Gilmour, Roger Waters und Nick Mason zeitlebens an den vor allem in den 197oer Jahren veröffentlichten gemeinsamen Alben – Dark Side of The Moon, Wish You Were Here, Animals und The Wall – messen lassen müssen.
Deren besonders herausragende Qualität hat keiner der drei exzellenten Musiker bisher als Solist nochmals im Studio erreichen können. Und das gelingt, trotz all meiner Wertschätzung, David Gilmour auch nicht mit seinem Alterswerk Luck And Strange, wenngleich ich selbst es für seine bisher gelungenste Solo-Veröffentlichung halte.
Gilmour’s Ehefrau, die Schriftstellerin Polly Samson, schrieb die meisten Texte, in denen es häufig um Sterblichkeit geht. Die gemeinsamen Kinder steuerten verschiedentlich Gesang, Texte und Instrumentierung bei.
Luck And Strange ist dennoch kein Familienalbum geworden. Dazu ist die Liste der handverlesenen Musiker einfach zu umfangreich.
Der Titelsong „Luck and Strange“ enthält tatsächlich Keyboard-Sequenzen, die 2007 vom im Jahr 2008 verstorbenen Pink-Floyd-Keyboarder Richard Wright aufgenommen wurden.
Das Album verfügt zudem über ein exzellentes Cover des 1999 erschienenen Songs „Between Two Points“ der bei uns weniger bekannten britischen Band Montgolfier Brothers.
Luck and Strange wurde nach Erscheinen ein Nummer-eins-Album in den britischen, auch in den deutschen, Albumcharts.
„The Piper’s Call“, „Between Two Points“, „Dark and Velvet Nights“ und „Luck and Strange“ wurden vorab als Singles veröffentlicht.
Das Album kombiniert Gilmour’s charakteristischen sanften Gitarrensoli mit abwechslungsreicher Instrumentierung, darunter Ukulele, Djembe und Harfe.
Und manchmal klingt Luck And Strange auch nach Pink Floyd, was sicherlich nicht nur ich zu schätzen weiß.
Formatvielfalt
Im Dickicht diverser angebotener Formate und Box-Sets habe ich mich für die Blu-ray Audio entschieden, auch wenn ich noch immer nicht im Besitz einer Dolby-Atmos fähigen Anlage bin, sondern lediglich etwas ältere Komponenten, die DolbyTrueHD wiedergeben können, besitze.
Der ebenfalls enthaltene klassische Zweikanal-Ton der hochaufgelösten Audiodateien ist für mein Dafürhalten makellos.
Luck And Strange Tour 2024
Die Tour zum Album geht heute, am 10.11.2024, im New Yorker Madison Square Garden vorerst zu Ende. Nach zwei Probekonzerten in Brighton, UK hat Gilmour lediglich die Fans in den Metropolen Rom, London, Los Angeles und den Big Apple New York, dafür gleich an mehreren Abenden, live beglückt.
Das Line-Up der Touring-Band hat Gilmour optimiert, was bedeutet, dass nicht jede(r), der sich in den Credits zum Album findet, automatisch auch bei der Tour dabei sein durfte.
Das Touring Line-Up
David Gilmour Guitar/Vocals
Romany Gilmour Vocals/Harp
Guy Pratt Bass Guitar/Vocals
Greg Phillinganes Keyboards
Rob Gentry Keyboards
Adam Betts Drums
Ben Worsley Guitar
Louise Marshall Backing Vocals
The Webb Sisters (Hattie & Charley) Backing Vocals
Eine halbwegs repräsentative Setlist
Die Setlist in New York am 6.11.2024 sah so aus:
Set #1:
“5 A.M.”
“Black Cat”
“Luck and Strange”
“Breathe (in the Air)”
“Time”
“Breathe (Reprise)”
“Fat Old Sun”
“Marooned”
“Wish You Were Here”
“Vita Brevis”
“Between Two Points”
“High Hopes”
Set #2:
“Sorrow”
“The Piper’s Call”
“A Great Day for Freedom”
“In Any Tongue”
“The Great Gig in the Sky”
“A Boat Lies Waiting”
“Coming Back to Life”
“Dark and Velvet Nights”
“Sings”
“Scattered”
Zugabe:
„Comfortably Numb“
Fortsetzung der Tour in 2025
Ob die Tour im nächsten Jahr fortgesetzt wird, lässt Gilmour derzeit noch offen. Sicher bin ich mir allerdings, dass die zurückliegende Tour audiovisuell festgehalten wurde und, begleitet von Kinopremieren, in spätestens einem Jahr als DVD und Blu-ray, als Konserve angeboten wird.
Ich freue mich schon darauf, wenngleich ich David Gilmour gerne einmal aus dem Fotograben erleben möchte. Man darf doch noch träumen, oder?
Tracklist
- Black Cat
- Luck and Strange
- The Piper’s Call
- A Single Spark
- Vita Brevis
- Between Two Points (feat. Romany Gilmour)
- Dark and Velvet Nights
- Sings
- Scattered
Bonus Tracks
10. Yes, I Have Ghosts with Romany Gilmour
11. Luck and Strange (original Barn Jam)
12. A Single Spark (Orchestral)
13. Scattered (Orchestral)
Produced by David Gilmour and Charlie Andrew
Album in Dolby Atmos und High-Resolution Stereo; Digipack, Booklet mit Fotos und Artwork von Anton Corbijn.
Credits
Arrangements [Orchestral And Choral Arrangements], Conductor [Orchestral And Choir] – Will Gardner
Art Direction – Andrew Powell
Artwork [Artwork Design Album], Layout – Blade Design Ltd.
Choir – Ely Cathedral
Chorus Master – Neil Porter-Thaw
Conductor [King’s Ely Singers] – Neil Porter-Thaw
Contractor [Soprano and Choir Fixer] – Kate Huggett
Mastering – Dick Beetham
Mixing – Charlie Andrew, David Gilmour, Matt Glasbey
Music Director [Organist And Director Of Music At Ely Cathedral] – Edmund Aldhous
Photography [Album Artwork], Design [Album Artwork] – Anton Corbijn
Producers – Charlie Andrew, David Gilmour
Recording [Angel Studios] – Daniel Hayden
Typography [Cover Typography Book] – Anton Corbijn
Line-up
- David Gilmour – guitar (all), piano (1), lead vocals (2–4, 7–9), ukulele (3), Höfner bass (3, 8), Farfisa organ (3), backing vocals (2-4, 6–8), keyboards (6, 9), Hammond organ (7), bass guitar (9), Leslie piano (9), Cümbüş (8)
- Richard Wright – electric piano, Hammond organ (2)
- Romany Gilmour – lead vocals (6), backing vocals (2–4, 6–8), harp (5–6)
- Gabriel Gilmour – backing vocals (3, 4)
- Rob Gentry – synthesiser (1–4, 6, 9), keyboards (3, 6, 8–9), piano (4, 6, 8–9), organ (7)
- Roger Eno – piano (1, 9)
- Guy Pratt – bass guitar (2, 3, 6–9)
- Adam Betts – percussion (2, 4, 6–9), djembe (3), drums (4)
- Steve DiStanislao – drums (2)
- Steve Gadd – drums, percussion (3, 6–9)
- Tom Herbert – bass guitar (4)
- Edmund Aldhous – organist and director of music at Ely Cathedral
- Ely Cathedral Choir – vocals
- Angel Studios Choir – vocals
- Angel Studios Orchestra