Crematory
Datum: 30.11.2012
Venue: MusicHall Geiselwind
Support: Silverlane, Unherz
Autor: Gerald Langer
Inhalt
Konzertbericht
Heavy-Metal-Gothic im Dreierpack – ganz im Dienste der Dezibel
Geiselwind (music-on-net) Heavy Metal in all seinen Erscheinungsformen in Bundles anzubieten, ist eine besondere Spezialität der Geiselwinder MusicHall. Für all diejenigen, die ihr Gehör schonen wollen, gehören brauchbare Ohrenstöpsel zum Herunterschrauben des Eingangspegels zum Pflichtprogramm. Selbstverständlich auch bei mir.
Silverlane
Den Auftakt machen Silverlane aus Forchheim, also eine Band aus der fast unmittelbaren Nachbarschaft. Deren Anfänge reichen bis ins Jahr 1995 zurück, also die Geschwister Christoph und Simon Schmitt zusammen mit Daniel Saffer die Band The Rising Force ins Leben riefen. Schon bald schließt sich auch ein weiteres Familienmitglied, nämlich Dorotheé Schmitt an den Keyboards, der jungen Band an. Uli Holzermer vervollständigt als weiterer Gitarrist das Quintett.
Im Jahr 2005 dann die Umbenennung zu Silverlane. Simon Michael (geb. Schmitt) trommelt seit dem nicht nur für Silverlane, sondern auch für die zweifellos bekanntere Band Subway To Sally. Mit Simon Michael sitzt ein außerordentlich gefühlvoller Musiker an der Rhythmusmaschine. Darüber hinaus ist er auf der Bühne so platziert, dass er ideal zu fotografieren ist. Schlagzeuger haben diesbezüglich immer einen etwas schwereren Stand. Tommy Klossek ist aktuell der Sänger der Band, nachdem es zuvor einige Umbesetzungen gab. Er hat Ausstrahlung, zeigt Körpereinsatz und fügt sich bestens in die sehr engagiert aufspielende Band ein.
Die Band bietet heute Abend ein gut fünfzigminütiges Set. Im Mittelpunkt steht das aktuelle Album „Above The Others“ aus dem Jahr 2010.
Unherz
Unherz tun sich heute Abend schwer. Ein Kampf mit und gegen die Technik. Die Band, Anfang 2008 von Andy Arnold, Locke Heylmann und Christian „Bogi“ Bogert gegründet, verpflichtete alsbald Sänger und Gitarrist Felix Orschel. Crematory wurden auf sie aufmerksam, was zu einem gewissen Publicity-Schub im Vorprogramm der in Deutschland außerordentlich erfolgreichen Gothic-Metal-Band führte.
Die Band kommt – in den Zwischenansagen unüberhörbar – aus der Pfalz. Die Texte allesamt in Deutsch, aber sicherlich keine große und besonders tief schürfende Lyrik. Das heute Abend angebotene Repertoire speist sich auch aus dem dritten Album mit dem vielsagenden Titel (und Albumcover) „Die Wahrheit liegt dazwischen“. Die ganze Wahrheit möge jeder Hörer für sich selbst herausfinden.
Crematory – der Headliner
Headliner des Abends sind zurecht Crematory – die deutsche Institution in Sachen Gothic-Metal. Seit über zwanzig Jahren im Dienste des Heavy Gothic Metal unterwegs und stark geprägt von der röhrenden Stimme ihres Sängers Gerhard „Felix“ Stass, der zuvor schon bei Unherz eine kleine Kostprobe seines Stimmvolumens abgeben durfte.
Die aktuelle Formation dieser Band besteht immerhin seit 1999. Gitarrist und Sänger Matthias Hechler schloss sich damals der Band an. Dessen Stimme unterscheidet sich deutlich vom eigentlichen Frontmann Felix. Das aber gerade macht die Gesangsstruktur der Songs vielfältig und spannend.
Hinter dem Schlagzeug Markus Jülich, trotz seiner stattlichen Figur dort kaum visuell, dafür akustisch umso deutlicher, wahrnehmbar. Ganz anders seine Gattin Katrin an den Keyboards. Barfuß agiert sie und macht die harten Instrumentalpassagen auch für den nicht gnadenlos dem Heavy Metal verfallenen Hörer zugänglicher. Harald Heine am Bass fegt derweil wie ein Derwisch über die Bühne.
Höhepunkte der gut neunzigminütigen Show von Crematory die Coverversion von Depeche Mode‘s Black Celebration und das abschließende Perils Of The Wind als Gesangsolo von Matthias Hechler.
Ein – trotz der Genrefestlegung – recht vielseitiger schwermetallener Abend geht nach Mitternacht zu Ende. Für das Wochenende verordne ich mir normale Zimmerlautstärke. Mal sehen, ob ich es auch durchhalte.
Setlist Silverlane
Between The Trees (White Lady Part III)
Days Of Sorrow (White Lady Part IV)
Golden Needle (White Lady Part II)
Above The Others
Last Day On Earth
Universe
Fallen Angels
1789
The Flight Of Icarus
Setlist Unherz
Intro
Schmerz – neu definiert
Therapie
Rette mich
Herzschlag
Verlorene Welt
Seite an Seite
Paranoia
King Kongs Schwester
Die Hölle muss schön sei
20.000 Freunde
Inferno
Setlist Crematory
A Story About
Fly
Left The Ground
Intro
Infinity
Revolution
Höllenbrand
Sense Of time
Intro
Tick Tack
The Fallen
Tears Of Time
Intro
Greed
Pray
Black Celebration (Depeche Mode)
Perils Of The Wind (Gesangsolo Matthias Hechler)