Bosse
Datum: 11.12.2013
Venue: Posthalle Würzburg
Support: Mighty Oaks
Autor/Fotograf: Gerald Langer
Inhalt
Konzertbericht
Endlich die 600er Genze geknackt!
Würzburg (music-on-net.com) – Wieder einmal verpasse ich unbeabsichtigt den ersten Support. Von Valentine am Klavier erlebe ich leider nur noch den vorletzten und letzten Song. Klingt sehr gut, ein Foto darf ich als „Zu-spät-Kommer“ leider auch nicht mehr schießen. Sehr schade!
Support: Mighty Oaks
Nach kurzer Umbaupause betreten die angekündigten Mighty Oaks aus Berlin die Bühne. Sehr starker Auftritt von Sänger Ian Hooper (USA) an der akustischen Gitarre, Claudio Donzelli (Italien) ebenfalls an der Gitarre, Craig Saunders (UK) am Bass und am Schlagzeug.
Konzertfotos | Mighty Oaks
Es sind sozusagen Berliner mit Migrationshintergrund. Zwei EPs haben die Burschen aktuell im Gepäck, im neuen Jahr wird ihr erstes großes Album erscheinen. Meine Prognose – vermutlich eine Kaufempfehlung in Sachen Indie-Folk-Rock.
Bosse
Keine Überraschung, vielmehr wie erwartet gut und mitreißend anschließend das Konzert des einstigen Braunschweigers Bosse, dessen aktuelles Album Anfang des Jahres erschienen ist und ihm bereits einige ausverkaufte Konzerthallen beschert hat.
„Sold out“ ist die Posthalle nicht, Bosse aber ganz stolz, endlich die 600er Marke geknackt zu haben.
Konzertfotos | Bosse
Die Fans – eine kleine Mehrheit weiblich, ledig, jung um die Mitte zwanzig – sind von Anfang an aus dem Häuschen und sehr textsicher. Man erinnert sich gemeinsam an den letzten Abend in der Posthalle im 2012, vielleicht einige im Publikum noch mehr als Bosse selbst, dem der damalige Support (P:lot) nicht einfallen mag und eher die Mädels von „Boy“ im Gedächtnis hatte.
Die Setlist ist eine souveräne Mischung mit Schwerpunkt bei den Alben „Kraniche“ und „Wartesaal“. Alles Songs, zu denen man nach kurzen erläuternden Ansagen von Aki Bosse sehr schnell Zugang findet, da sie allesamt großes Identifikationspotential bieten. Themen, wie Urlaube mit Eltern und Freunden (auf Amrun oder sonst wo) setzen in uns allen schnell irgendwelche Bilder frei.
Am Tag als Kurt Cobain starb, die „Schönste Zeit“ ist sicherlich ein Highlight in einer Show, die auch mit einer sehr passablen, insgesamt angenehm unaufdringlichen, Lightshow und unterstützenden Videoprojektionen arbeitet. An der richtigen Stelle nimmt Bosse mit Unplugged Versionen von Istanbul, Die Irritierten und beim Nächsten Sommer etwas das Tempo heraus.
Neunzig Minuten beste Unterhaltungsrockmusik mit deutschen Texten und ein vollkommen durchgeschwitzter, förmlich durchweichter Bosse, der verspricht, noch tausend Mal nach Würzburg zu kommen. In diesen Dimensionen denkt wohl niemand, aber ein nächstes Mal wäre schon schön. Am besten auch wieder mit Martin Wenk, diesem begnadeten Multi-Instrumentalisten von Calexico.
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