Al Di Meola: Colos-Saal Aschaffenburg 2014 (Live)

Al Di Meola

Datum: 05.11.2014
Venue: Colos-Saal Aschaffenburg
Show: „All Your Live“ – Tour 2014
Autor/Fotograf: Gerald Langer


Line Up

Al Di Meola – Gitarre
Mario Parmisano – Piano, Keyboards
Peter Kaszas – Drums, Percussion
Rhani Krija – Percussion


Setlist

Set 1

  • Azzura (For Paco De Lucia)
  • Being for The Benefit Of Mr. Kite (Beatles)
  • Mawazine
  • Brave New World
  • Eleanor Rigby (Beatles)
  • Stephanie’s Theme
  • Café 1930
  • Siberiana

Set 2

  • Blackbird (Beatles)
  • Because (Beatles)
  • Adour (Upcoming Album)
  • And I Love Her (Beatles)
  • Turquoise
  • Double Concerto

Zugabe

  • She’s Leaving Home (Beatles)
  • Mediterranean Sundance

Konzertbericht

Aschaffenburg (music-on-net) – „All Your Life“- das noch aktuelle letzte Album von Al Di Meola – ist eine besondere Liebeserklärung an die Songs der Fabulous Four. Eingespielt in den legendären Abbey Road Studios soll es heute im Quartett präsentiert werden.

Musikgeschichte in jungen Jahren

Der amerikanische Fusion- und Jazzgitarrist mit italienischen Wurzeln, mittlerweile gerade einmal sechzig Jahre alt geworden, hat in jungen Jahren als Solomusiker, wie auch in den weltbekannten Formationen zusammen mit John McLaughlin und Paco De Lucia Musikgeschichte geschrieben und Referenzwerke für Gitarristen und Hifi-Freaks geliefert.

„A Friday Night In San Francisco“ (1980), aber auch “Passion, Grace & Fire” (1983) gehören nicht nur in den Plattenschrank, sondern sollten regelmäßig aus dem selbigen gezogen und aufgelegt werden.

Im November 2013 hatte er den Aschaffenburger Colos-Saal erstmals mit diesem Programm beehrt. Die Kult-Location war ausverkauft. Auch heute ist der Colos-Saal sehr gut gefüllt. Das internationale Line-Up ein etwas anderes als noch vor einem Jahr, lediglich der in Deutsch-land lebende marokkanische Percussionist Rhani Krija ist wieder mit dabei. Der eine oder andere dürfte ihn bereits zusammen mit Sting auf der Bühne erlebt haben. Qualitativ auf demselben Niveau der argentinische Jazz- und Klassikpianist Mario Parmisano, der seit bald zwanzig Jahren immer wieder mit dem juvenilen Italoamerikaner zusammenspielt. Der junge Ungar Peter Kaszas am Schlagzeug bildet mit Rhani Krija die stark vertetene, aber immer kontrolliert spielende Rhythmussektion, die von Al Di Meola immer wieder abgerufen wird und dabei zu entzücken weiß.

Die Bühne ist geprägt von gefalteten Plexiglaschutzwänden vor Piano und sämtlichen Percussionsinstrumenten. Optisch somit kein Leckerbissen, die Sicht auf die Mitspieler ist damit nämlich nicht unerheblich verbaut. All das ein Tribut an die akustischen Ansprüche des Pedanten Al Di Meola, der seit einiger Zeit an einem Tinnitus leidet. Belohnt werden wir allerdings mit einem blitzsauberen Klangerlebnis.

Beatles and more

Dass der Abend nicht nur von der legendären Band aus Liverpool geprägt sein wird, macht Al Di Meola bereits ganz zu Anfang seines Auftrittes klar. Das Programm hieße schließlich Beatles And More.

Die Beatles haben wunderbare Songs gespielt, nicht alle landeten auf den ersten Plätzen der damaligen Top Ten.  Einige dieser in der zweiten Reihe stehenden Perlen hat sich Al Di Meola herausgegriffen.  Er spielt natürlich diese Stücke nicht brav nach, sondern er drückt seiner besonderen Auswahl den eigenen Stempel auf. Und der ist rhythmischer Natur. Beschleunigen, entschleunigen, stark bremsen und meist flott wieder anfahren, zwischendurch auch die Grundmelodie durchschimmern lassen. Die Beatles-Songs werden Auslöser für eine akustische Achterbahnfahrt.

Die zweigeteilte, jeweils 45-minütige Demonstration macht eindrucksvoll deutlich, dass Al Di Meola noch immer mit flinker Hand unterwegs ist und mit einer derart formidablen Band wunderbare musikalische Interaktionen zwischen den Akteuren zu provozieren weiß. Im Song Adour, welches auf dem kommenden Album vertreten sein wird, ein Ausblick, in welche Richtung es weitergeht. Nach einem ersten Eindruck wird es wohl auch ein Eintauchen in die Frühwerke „Land Of The Midnight Sun“, „Elegant Gypsy“ und „Casino“ sein. Schöne Aussichten!

Unplugged Live und von allererster Güte kann man den Auftritt, der mit zwei Zugaben bedacht wird – She‘s Leaving Home der Fab Four und einem phänomenalen Mediterranean Sundance von Al Di Meolas zusammenfassen.

Schade nur, dass sich die Band nach dem Konzert nicht mehr am Merchandising-Stand eingefunden hat. Wahrscheinlich wusste der Gitarrenvirtuose, dass ich den Fotorucksack mit zahlreichen CD-Covers in der Hoffnung auf Signatur gefüllt hatte. Wäre allerdings auch viel Arbeit für seine flinken Hände gewesen.


Bildergalerie | Al Di Meola



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