28. Africa Festival Würzburg 2016
Datum: 16.05. bis 29.05.2016
Venue: Mainwiesen Würzburg
Show: Africa Festival Würzburg
Autor/Fotograf: Gerald Langer
Inhalt
Festivalbericht und Konzertfotos
Würzburg (music-on-net) Das Internationale Africa Festival Würzburg konnte am vergangenen Wochenende auf den Würzburger Mainwiesen seinen 28. Geburtstag feiern.
Von extremen Wetterlagen blieb es weitgehend verschont. Lediglich beim letzten Abendkonzert tobte ein Unwetter mit Starkregen und Gewitter über Würzburg, das vom Kubaner Raul Paz zumindest für viele der Zuschauer während seines gefeierten Auftrittes euphorisiert ausgeblendet wurde. Für den Veranstalter und die Einsatzkräfte vor Ort stellte sich die Situation gleichwohl anders dar.
Die klimatischen Verhältnisse waren ansonsten tagsüber ideal. In dieser Hinsicht waren also beste Voraussetzungen für einen optimalen Festivalverlauf gegeben.
Dr. Stefan Oschmann hatte als Vorsitzender des Vereins Afro Project e. V. zwar ursprünglich mit 100.000 Besuchern gerechnet, ist aber bei der abschließenden Pressekonferenz mit den in etwa 80.000 Besuchern, die es am Ende gewesen sein mögen, durchaus zufrieden.
Diese Marke an vier Tagen überhaupt erreicht zu haben, erscheint mir ein mehr als nur akzeptables Ergebnis zu sein, muss man einfach zur Kenntnis nehmen, dass am Grundkonzept der Veranstaltung seit Jahren aus Überzeugung festgehalten wird und sich andererseits „Verhaltensmuster“ langjähriger Festivalbesucher aus vielerlei Gründen ändern können.
Dennoch:
Das Internationale Africa Festival Würzburg hat Tradition als eine weitgehend friedliche Festivalveranstaltung, die auch in diesem Jahr keine „besonderen“ Vorkommnisse in Form von tätlichen Übergriffen oder Unfällen zu verzeichnen hat. Darüber hinaus hat das Festival noch immer sehr viele treue Anhänger, insbesondere im Bereich der „Generation 45 plus“, die sich ein Jahr lang schon auf die nächste Veranstaltung freuen, ganz nach dem Motto:
„Nach dem Africa Festival ist schließlich vor dem nächsten Africa Festival.“
Als Schwerpunktthema entschied man sich in diesem Jahr für das kulturelle Erbe Kubas.
Mit Musik- und Filmbeiträgen hat man versucht, die Historie, aber eben auch die aktuelle politische Entwicklung dieses sich im Umbruch befindenden Landes den Besuchern des Festivals etwas näher zu bringen.
Im Vorfeld des viertägigen Festivals fanden ergänzend Ausstellungseröffnungen – „Mandela – 6 Jahrzehnte“ (noch bis zum 30. Juni 2016 im Foyer der Universität Würzburg, Sanderring 2, 97070 Würzburg) und „Cuba Mi Amor“ (noch bis zum 5. Juni 2016 im Spitäle und der Galerie Immagis Würzburg), sowie die Präsentation afrikanischer Mode der Senegalesin Rama Diaw statt.
Der Verein Afro Project e. V. engagiert sich ferner im Projekt „Schulen gegen Rassismus“, an dem sich einige Schulen in Würzburg und Umgebung beteiligen.
Alle diese Aktionen sind geeignet, das traditionsreiche Festival mit einer Ausstrahlung weit über Deutschland hinaus auch in seiner Heimatstadt immer wieder aufs Neue zu verankern und so im Bewusstsein der Würzburger Bevölkerung zu halten. Dies ist wichtig, um neue, vor allem junge, Besucher nicht nur kurzfristig zu gewinnen, sondern langfristig zu binden.
Wie in den Jahren zuvor, kommt vor allem der Offenen Bühne auf dem Festivalgelände dabei eine entscheidende Schlüsselstellung zu.
Ihr musikalisches Angebot beeinflusst sicherlich das weitere Besucherverhalten, insbesondere dahingehend, ob sich der begeisterte Gast spontan noch ein Ticket für die eine oder andere Abendvorstellung im Zelt leistet, sofern dieses zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch verfügbar ist, oder sich gar dauerhaft vom „Africa-Festival-Virus“ infizieren lässt.
Das Programm der Offenen Bühne hielt in 2016 unter anderem mit dem Gitarrenvirtuosen Olivier Tshimanga, dem Crossover-Projekt Leni Stern’s African Trio, der jungen Ami Warning, dem deutschen Reggae-Musiker Jahcoustix und der charismatischen Nneka einige Appetizer bereit.
Als Highlights bei den Abendvorstellungen im Zelt darf man die Auftritte des diesjährigen African Award Preisträgers Hugh Masekela, der Portugiesin Lura, von Reggae-Super-Star Tiken Jah Fakoly und zu guter Letzt vom vielseitigen kubanischen Komponisten und Sänger Raul Paz bezeichnen.
Die Abendkonzerte sind übrigens, wie in den letzten Jahren auch, in der arte-Mediathek bis auf weiteres verfügbar.
Das 29. Internationale Africa Festival Würzburg mit Schwerpunkt afrikanischer Kontinent wird vom 25. bis 28. Mai 2017 auf den Mainwiesen stattfinden.
Und wir wissen doch alle, wie schnell ein Jahr vergeht!
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