Timo Gross: Blues-Club Baden-Baden 2015 (Live)

Timo Gross

Datum: 18.04.2015
Venue: Blues-Club Baden-Baden
Website
Autor/Fotograf: Jörg Neuner

Setlist | Timo Gross

Set 1

  • 1 I’ll Make Love To You Anytime
  • 2 Small Town Blues
  • 3 Bad
  • 4 Bound To The Shadows
  • 5 Driftin’ Blues
  • 6 Will You Take Me
  • 7 Bitch
  • 8 You Don’t Love Me

Set 2

  • 1 Flying Bird
  • 2 Rusty Nail
  • 3 Lots Of Fun
  • 4 King Of Nothing
  • 5 Why
  • 6 Homesick
  • 7 Slow Down
  • 8 Some Kind Of Wonderful

Encore

  • 1 Stand up
  • 2 One Of A Kind

Die nächsten Konzerttermine

  • 24.4.15  Kelkheim, Jazzclub
  • 25.4.15  Schöneberg, Schleppi (Cologne Blues Club, feat. Timo Gross)
  • 08.5.15  Limburger Hof
  • 09.5.15  Neckargmünd, altes E-Werk
  • 17.5.15  Substage Open Air, (TG Solo)
  • 24.5.15  Kulturelle Landpartie, Gorleben-Prisser (Cologne Blues Club, feat. Timo Gross)

Konzertbericht

Der Blueser, der mit der Gitarre Rauchkringel macht

Baden-Baden (music-on-net) – Ich komme mal wieder zu spät und verpasse die Vorband. Barking Jack aus dem benachbarten Elsass hat wohl das Publikum ordentlich aufgemischt. Vor allem die zierliche Sängerin mit der Monster-Röhre. Na gut, das wird man sich nochmal anschauen müssen bei Gelegenheit.

Aber jetzt:

Der Blues-Club schafft es jedes Jahr, interessante neue Acts aus aller Welt in den Löwen in Baden-Baden zu holen. Seien es spannende Newcomer oder etablierte Bands. Und es gibt ein paar feste Größen, die immer wiederkehren. Und dabei auch immer etablierter werden. Eine feste Größe mit inzwischen fünf oder sechs Gigs ist Timo Gross. Der Pfälzer hat dabei vom Mal zu Mal mehr deutsche Preise und –nominierungen eingesammelt. Eine dieser Nominierungen – für sein erstes Live-Album 2010 – wurde dereinst im Blues-Club eingespielt. Und nun scheint denn auch Baden-Baden eine feste Größe bei Gross zu sein: Der heutige Auftritt wird wieder mitgeschnitten, um einen Querschnitt durch seine letzten drei Alben auf einem Live-Silberling zu vereinen.

Timo Gross ist mit eigenem Liedmaterial unterwegs, das sich zwischen rauem Delta-Blues und rockigen Americana bewegt und mit ebenso rauer Stimme besungen wird. Seine vorletzte Scheibe hat er jedoch den Helden und Vorbildern seiner musikalischen Entwicklung gewidmet, deren Liedern er seinen eigenen Stempel aufdrückt. Und so wird der Abend mit I’ll Make Love To You Anytime eröffnet, aus dem man trotz eigener Note jemanden wie J.J. Cale natürlich nicht ganz rausbekommt.

Small Town Blues ist dann aus eigener Feder ebenso wie Bad und Bound To The Shadow, bei denen es gewaltig zur Sache geht. Dann geht es zurück ganz tief ins Delta bis zu Robert Johnson; Driftin‘ Blues lässt es sehr gefühlvoll werden mit einem Gitarren-Solo ganz an der unteren Schwelle der Verstärker-Dynamik. Gefolgt von einer Live-Premiere: Für Will You Take Me fährt Markus Lauer die Krallen seiner Hammond-Orgel im Leoparden-Look voll aus. Bevor es in die Pause geht, rüttelt Bitch nochmal die Tanzbeine auf und ich muss bei manchen Riffs irgendwie daran denken, dass auch die Stones Ihre Wurzeln im Blues haben.

Ich weiß nicht, was die Jungs in der Pause gemacht haben, aber bei Flying Bird ist die Reibeisenstimme noch einen Zacken rauer als vorher. Und wir erfahren im zweiten Set dann auch ein wenig Hintergrund zu einigen Songs. Einmal wurde Gross nach einem Konzert darauf angesprochen, dass er wohl einen rostigen Nagel im Kopf haben müsse. Daraus ist Rusty Nail entstanden. Den tieferen Sinn, den er irgendwann herausgefunden hat, will er aber nicht verraten.

Why ist drei wichtigen Personen gewidmet, die innerhalb kurzer Zeit unverhofft gestorben sind und ihn zum Innehalten bewegt haben. Einer davon ist der ehemalige Vorstand des Blues-Clubs, Meinolf Nagel. Hier animiert er das Club-Publikum, bei diesem Song den Schluss-Chor mitzusingen. Homesick von der Atlanta Rhythm Section war in jungen Jahren eine seiner musikalischen Inspirationen. Mit Somekind Of Wunderful schließlich verabschiedet er sich vom Publikum ganz persönlich; er legt die Gitarre ab, spaziert durch den ganzen Saal und alle singen zusammen den Chorus.

Natürlich braucht auch ein Live-Album Zugaben. Die kommen vom aktuellen Album, und für Stand up bringt er seine Pausen-Zigarette mit auf die Bühne. Ganz Old-School klemmt er sie unter die Seiten – lange nicht mehr gesehen – und zeigt, dass er sogar mit der Gitarre Rauchkringel machen kann.

Als Abschlussnummer dann One Of A Kind. Das kann man gut und gerne auf den Abend übertragen.

Dann bis zum nächsten Mal…….


Timo Gross



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