The Sweet: Posthalle Würzburg 2015

The Sweet

Datum: 23.10.2015
Venue: Posthalle Würzburg
Show: The Finale Tour
Autor: Gerald Langer



Konzertbericht

Das letzte aktive Gründungsmitglied Andy Scott von The Sweet verabschiedet sich nach 45 Jahren unter dem Jubel der Zuhörer

Würzburg (music-on-net) – In den 1970er Jahren waren „The Sweet“ aus der europäischen Musikszene nicht wegzudenken. Glam-Pop-Rock von der britischen Insel war zumindest in der ersten Hälfte diese längst vergangenen Jahrzehnts angesagt. Ein Großteil der heutigen Zuhörer in der sehr gut gefüllten Posthalle ging zu diesem Zeitpunkt, wie auch ich, noch brav zur Schule.

Nachmittags hörte man Radio, am Freitagabend die Hitparade des Bayerischen Rundfunks und schnitt mit einem geeigneten Cassetten-Recorder – ich besaß einen Philips –  die dekorierten Musikhelden mit ihren eingängigen Songs mit. The Sweet waren regelmäßig dabei. Sie haben Hits am laufenden Band produziert und waren zumindest aus damaliger Perspektive bei der „Disco“ von Ilja Richter zudem hübsch anzusehen.

Dennoch habe ich sie schon bald aus den Augen verloren. Die Konfirmation bescherte mir meine Grundig-Anlage mit Plattenspieler – in Schleiflack – mattweiss. Auch hübsch anzusehen, aber die Kost wurde härter. Deep Purple und Led Zeppelin und viele andere britische und amerikanische Bands hatten es mir angetan. Sweet wurden mir dabei schon fast ein bisschen peinlich, aber ihr leichten und eingängigen Songs waren in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nach wie vor präsent.

Einige Jahre später nahm ich nur noch die Todesfälle der Band wahr. Frontmann Brian Connolly starb 1997, kurz danach im Jahre 2002 Mick Tucker, der Schlagzeuger der Urbesetzung. „The Finale-Tour-2015“ ist insofern auch für mich eine letzte Gelegenheit, mich mit dieser Formation noch einmal gedanklich auseinanderzusetzen.

Ich will ehrlich sein – Andy Scott hätte ich beim besten Willen abseits der Bühne nicht wieder erkannt. Ich grüble die ganze Zeit, wie er das mit seinen Haaren hinbekommt. Doch eine Perücke? Zusammen mit seiner Band ruft er die gute alte analoge Zeit im Publikum hervor, in dem sich – zu meinem Erstaunen – viele junge Leute befinden.

Die ersten Songs sind mir nicht so geläufig, „Hell-Raiser“ erkenne ich sofort. Dauert auch nicht allzu lange bis die Hit-Lawine uns überrollt. Das frühe „Co-Co“ akustisch, ebenso „Poppa Joe“. Ein Drum-Solo leitet „Teenage Rampage“ ein. Von da ist es ein Feuerwerk – „Wig-Wam-Bam“, „Little Willy“, „Love Is Like Oxygene“ und das finale „Fox On The Run“.

Natürlich gibt die Band Zugaben – den „Blockbuster“ unter Sirenengeheule und ganz am Schluss den „Ballroom Blitz“ von 1973.

Nachstehend meine Original-Single aus dem Entstehungsjahr. Sie war ein Weihnachtsgeschenk. Danach hatte ich das Hörbuch von „The Sweet“ erst einmal zugeschlagen. Aber es war schön, heute Abend nach all den Jahren noch einmal für gute hundert Minuten hinein zu schauen und auch gemeinsam hinein zu hören.


Line-Up

Gitarre – Andy Scott
Gesang, Bass – Peter Lincoln
Schlagzeug – Bruce Bisland
Keyboard, Gitarre – Tony O’Hora


Konzertfotos | The Sweet

The Sweet am 23. Oktober 2015 in der Posthalle Würzburg - Fotograf © Gerald Langer
The Sweet am 23. Oktober 2015 in der Posthalle Würzburg – Fotograf © Gerald Langer


The Ballroom Bltz

The Sweet - Ballroom Blitz (1973) - Single-Cover
The Sweet – Ballroom Blitz (1973) – Single-Cover

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