Simple Minds: Stadthalle Fürth 2014 (Live)

Simple Minds

Datum: 21.04.2014
Venue: Stadthalle Fürth
Show: (Let’s) Celebrate – Greatest Hits – 2014
Autor/Fotograf: Gerald Langer


Simple Minds – Line-Up

Jim Kerr – Gesang
Charlie Burchill – Gitarre
Mel Gaynor – Schlagzeug
Ged Grimes – Bass
Andy Gillespie – Keyboards
Sarah Brown – Gesang


Setlist

Set 1

1.Broken Glass Park
2.Waterfront
3.Stars Will Lead the Way
4.Hypnotize
5.Once Upon a Time
6.One Step Closer
7.Let There Be Love
8.Promised You a Miracle
9.Glittering Prize
10.Let the Day Begin

Set 2

11.Book of Brilliant Things (Electro)
12.Dancing Barefoot (Patti Smith cover)
13.She’s A River
14.Someone Somewhere in Summertime
15.This Is Your Land
16.Hunter And The Haunted
17.The American
18.Love Song
19.See the Lights
20.Don’t You (Forget About Me)

Encore

21.Light Travels
22.Big Music
23.Sanctify Yourself
24.Alive And Kicking
25.New Gold Dream (81-82-83-84)

Konzertbericht

We don’t forget about them

Fürth (music-on-net) – Der 5. September 1980 in der Düsseldorfer Philipshalle bescherte mir das erste Live-Erlebnis mit der späteren schottischen Kultband aus Glasgow. Simple Minds waren zu diesem Zeitpunkt mit ihrer Empire And Dance Tour im Vorprogramm von Peter Gabriel unterwegs. „A Show Without Frontiers“ war damals der ganze Abend. Weiter wurde bei mir von da an eine nachhaltige Begeisterung für diese junge Band, die sich musikalisch mit ihrem kühlen technischen, dabei dennoch atmospärischen Sound präsentierte, geweckt.

Insbesondere auf dem europäischen Festland durften die Simple Minds fortan in den 1980er und zu Beginn der 1990er Jahre großartige kommerzielle Höhenflüge geniessen. Das Album Street Fighting Years war dabei ihr größter Erfolg, den ich – neun Jahre später – also 1989 in der Stuttgarter Schleyerhalle erlebt habe.

Dazwischen lagen weltweit übertragene Auftritte der Band anlässlich Live Aid (1985) und zum 70. Geburtstag von Nelson Mandela (1988). Simple Minds zählten damals wirklich zu den ganz Großen in der Branche.

Mitte der 1990er Jahren wurde es dann ruhiger, die Band zerbrach förmlich, die Ideen fehlten, an den alten Erfolg konnten sie definitiv nicht mehr anknüpfen. In den letzten Jahren haben sie sich souzusagen wieder aufgerappelt. Von der äußerst  erfolgreichen Formation der 1980er Jahre sind lediglich noch Jim Kerr, Charlie Burchill und Mel Gaynor dabei.

Erwartungen

Meine Erwartungen sind hoch. Ich respektiere aber, dass nicht nur die Band, sondern auch die überwiegende Zahl der anwesenden Zuhörerinnen und Zuhörer – leider auch ich – mittlerweile in die Jahre gekommen ist. Der Veranstalter reagiert insofern situativ. Alles Stehplätze, doch die mobile Wand zwischen Foyer und eigentlichem Konzertraum wurde geschlossen, der Zuschauerraum  so deutlich verkleinert. Das hat allerdings den großen Vorteil, dass selbiger einen auch unter akustischen Gesichtspunkten vernünftigen Zuschnitt erhält.

(Let’s) Celebrate – Simple Minds – Greatest Hits – 2014

Die Band hatte viele große Hits, wahrscheinlich werden sie auch heute Abend nicht alle spielen können. Ich hatte die Setlists ihrer vorangegangenen Konzert natürlich studiert und Songs wie Mandela Day und Belfast Child auch prompt vermisst. In Fürth sollen diese beiden politischen Stücke ebenfalls entfallen.

Das erste Set beginnt Punkt 20 Uhr – mit Pink Floyd’s Obscured By Clouds als Intro. Danach folgt – mit den Simple Minds – Broken Glass Park. Für mich kein großer Hit, aber eine sehr passende Eigenreflektion über die Anfänge der Simple Minds. Am Schluss der Refrain – „We had fun, fun, fun, fun……….“ – Spass wollen wir auch alle haben.

 Mit Waterfront folgt ein erster Kracher, die Band ist in der Fürther Stadthalle angekommen. Das Publikum singt auch hier schon begeistert mit. Wir Fotografen sind mit den wechselnden Lichtverhältnissen und Jim Kerrs Tänzeleien beschäftigt.

Stars will Lead The Way von Graffity Soul ist ein sehr passabler Song, im Gesamtfundus der Band würde ich ihn dennoch nicht als Hit bezeichnen. Anders Hypnotised von Good News From The Next World. Fantastische Gitarre von Charlie Burchill. Beim sich anschließenden Once Upon A Time befinde ich mich leider beim Kofferraum meines Autos und verstaue schweren Herzens meine Kamera.

Doch direkt hinter dem Mischpult habe ich anschließend einen in jeder Hinsicht perfekten Stehplatz gefunden. Der exzellente Sound und die fantastische Lightshow lassen sich hier durchaus geniessen. One Step Closer vom Album Cry nicht schlecht, eine Verschnaufer für die Band, aber für mich auch wiederum kein Hit.

Deutlich anders ist das dann bei den nachfolgenden Songs Let There Be Love, Promised You A Miracle und Glittering Prize. Diese Hits möchte das Publikum hören! Bitte mehr davon nach Let The Day Begin, einer Coverversion von der Band The Call und einer zwanzigminütigen Erholungspause.

Zwischenbilanz

Ein stellenweise etwas befremdlicher Mix in der ersten Halbzeit, der nicht ohne weiteres den Funken auf das Publikum und mich überspringen lässt. Dies liegt vor allem daran, dass die meisten Gäste dem Songmaterial der Band aus den 1980er Jahren einfach mehr Bedeutung beimessen als ihrem Material nach der Jahrtausendwende.

Die zweite Halbzeit

Um es gleich vorweg zu nehmen. Diese fünfzig Minuten sind fantastisch, die Setlist perfekt zu nennen. Book Of Brilliant Things in einer elektrisierender Version. Dancing Barefoot zwar nicht so cool wie von der Patti Smith Group, aber mit der herrlich klaren Jazz- und Soulstimme von Sarah Brown, die seit 2009 festes Bandmitglied der Simple Minds ist.

Jim Kerr kehrt danach mit She’s A River auf die Bühne zurück. Someone Somewhere in Summertime sehr stark, This Is Your Land magisch, Hunter And The Haunted cool, The American und Love Song von den beiden frühen Alben Sons Of Facination und Sister Feelings Call klingen geradezu unglaublich frisch.

Wir sehen schon die Sterne funkeln – See The Lights! 

Mit Don’t You Forget About Me geht die zweite Halbzeit glanzvoll zu Ende.

Nachspielzeit

Die von uns so geliebte Band hat sich wieder regelrecht in unsere Herzen hineingespielt, so dass sie jetzt unmöglich gehen kann.

Nach dem etwas verhaltenen Light Travels folgt der neue Song Big Music, anschließend ein famoses Feuerwerk mit Sanctify Yourself, Alive And Kicking und New Gold Dream. Als Abspann läuft The Jean Genie von David Bowie. Jim Kerr tanzt dazu auf der Bühne unter dem Beifall des Publikums, den er sichtlich genießt.

Ende gut – alles gut. Hoffentlich! Einzelne Bandmitglieder sind – wie man auf der offiziellen Facebookseite der Band lesen kann – leicht erkrankt! Durchhalten – wir sind leider fast alle nicht mehr die Allerjüngsten!

But – we don’t forget (about) you!



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