Ron Spielman: Stattbahnhof Schweinfurt 2013

Ron Spielman

Datum: 19.10.2013
Venue: Stattbahnhof Schweinfurt
Show: Swimming In The Dark
Autor/Fotograf: Gerald Langer



Konzertbericht

Von der bloßen Fussarbeit zur Handarbeit. Der Ex-Schweinfurter mit neuer Formation im Quartett

Schweinfurt (music-on-net) – Ein Ron Spielman Konzert kurzfristig und in kompletter Unkenntnis der aktuellen Album-Veröffentlichung Swimming In The Dark zu besuchen, ist absolut risikolos, außer dass man möglicherweise kein Ticket mehr bekommt oder der „Stammplatz“ zum Fotografieren möglicherweise schon besetzt ist.

Alles hat schlussendlich geklappt, dem Genuss steht nichts mehr im Wege, nicht einmal ein Support.

Um 21:20 betritt die Band die Bühne, nimmt die Plätze ein, geht etwas zurück in der „Menschheitsgeschichte“ und beginnt mit einem vergleichsweise unspektakulären, weil gar so relaxtem, Bronze Age der Neuveröffentlichung.

Der Schwerpunkt liegt heute Abend klar beim aktuellen Album, das unter den Aficionados eigentlich nicht weiter beworben werden muss, weil ein Großteil der Gäste aus der einstigen Heimat von Ron Spielman es wahrscheinlich ohnehin schon seit einigen Tagen besitzen.

Danach ein Loving’s Not Easy vom Album Electric Tales, eingespielt noch in der ebenfalls großartigen Trio-Formation mit Benny Greb am Schlagzeug und Edward Maclean am Bass.

Zum einen ist es schade, dass die beiden vorgenannten Mitstreiter von Spielman aus privaten Gründen nun eigene Wege gehen, zum anderen gibt es uns die Möglichkeit, ein Ron Spielman Quartett zu erleben, das sich mühelos zwischen „altem“ Material und neuen Songs bewegen kann.

Mit der südafrikanischen Kileza ist eine Musikerin dazu gekommen, die im Bereich der elektronischen Möglichkeiten, aber auch stimmlich, die Songperlen von Ron Spielman subtil bereichert. Zudem nimmt sie ihm durch ihre „Handarbeit“ etwas „Fußarbeit“ an seinen Pedals ab. Beide zaubern mit Tommy Fischer am Schlagzeug und Thomas Stieger am Bass einen wunderbaren Sound in den sehr gut gefüllten , dabei nicht ganz ausverkauften, Stattbahnhof, wobei Kileza’s Lächeln wie ein Gradmesser am Stimmungsbarometer funktioniert. Wir lauschen und wippen dabei zu feinster Rockmusik für Erwachsene, die immer wieder an den Brunnen des Blues zurückkehrt, ohne darin zu ertrinken.

Mit zwei Zugaben – The Irish Promised Land und Ocean geht ein fast zweistündiges Konzert zu Ende, das keine Wünsche, außer nach noch viel mehr, offen lässt.

Was darf man einem Meister seines Handwerks wie Spielman noch wünschen? Jedenfalls mehr Popularität und Anerkennung über die löblichen Kommentare in den Fachzeitschriften hinaus. Er verdient es seit Jahren.

Wichtig ist dabei nur, dass er auch künftig nicht vergisst, am ehemaligen Heimatbahnhof „Stattbahnhof“ Station zu machen.


Konzertfotos

Ron Spielman
Ron Spielman – Stattbahnhof Schweinfurt – 19.10.2013 © Gerald Langer


Setlist

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Ron Spielman – Stattbahnhof Schweinfurt – 19.10.2013 © Gerald Langer

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