Orioxy: Lost Children (Sounds)


Orioxy - Lost Children - Cover
Orioxy – Lost Children – Cover

Orioxy

Titel: Lost Children
VÖ: 27.02.2015
Vertrieb: GLM Music, ProTon
Formate: CD, digital


Tracklist

01. Amor Fati 4:07
02. Isha 5:42
03. Princeless (Orioxy / Douglas Fowley Jr.) 4:10
04. Go Now 7:09
05. Old World 3:08
06. Ibud Ha’tmimout 2:48
07. Peter (Orioxy / Jonas) 3:53
08. Song Of Love 3:52
09. Bachour Meshouamam feat. Sami „Darg Team“ (Orioxy / Sami „Darg Team“) 5:10
10. In My Head 5:27
11. Blackbird (Lennon / McCartney) 5:55

Keine Anspiel-Tipps – alles fett!


Line-Up

Yael Miller – Gesang
Julie Campiche – Harfe
Manu Hagmann – Kontrabass
Roland Merlinc – Schlagzeug

Rezension (Album)

10/12

Orioxy sind am 5. August 2015 zu Gast beim Würzburger Hafensommer


Zuvor Ungehörtes kann das eine oder andere Mal eine schier unglaubliche Sogwirkung entfalten, die den interessierte Zuhörer recht schnell gefangen nimmt, obwohl das Gehörte alles andere als wenig komplex ist.

Ein besonderes Quartett aus der Schweiz

Das Quartett Orioxy mit Stützpunkt in der Schweiz hat auf seinem aktuellen Album „Lost Children“ abseits gängiger Muster einen Masterplan entwickelt, der uns mit spielerischer Leichtigkeit in faszinierende Klanglandschaften entführt, die vorrangig geprägt sind von Yael Miller’s Stimmmodulationen und Julie Campiche’s federleichtem Harfenspiel.

Rhythmisierend stehen den beiden Damen Manu Hamann am Bass und Roland Merlin am Schlagzeug zur Seite, die sich in unterschiedlicher Intensität einmischen und erfolgreich dafür sorgen, dass sich aber auch nicht die kleinste Spur gepflegter Langeweile wie bei anderen – durchaus erfolgreichen – Bands mit markantem Harfenspiel einschleichen kann.

Genregrenzen sind nicht erkennbar, haben die vier Musiker unterschiedliche Biografien.

Der Gesang – Yael Miller wechselt auf dem Album zwischen französisch, hebräisch und englisch – erinnert an einigen Stellen an die isländische Elfe Björk, andernorts an die amerikanische Performance-Künstlerin Laurie Anderson.

Die elf Songs sind von unglaublicher Magie und fliegen – einmal losgelassen – schwerelos durch den Raum. Gut, der Soundtrack von „Silent Running“ (1971) steht nicht mehr zur Diskussion, aber der eine oder andere Song von Orioxy würde dem ökologisch angehauchten Science-Fiction-Epos durchaus gut zu Gesicht stehen. Das sind nur einige der Bilder, die sich mir beim Zuhören auftun.

Spannend auch die Integration des arabischen Rappers Sami „Darg Team“ aus dem Gaza-Streifen bei Bachour Meshouamam.

Blackbird von den Beatles

Abgeschlossen wird das feine Album mit einem Cover des  Beatles-Songs Blackbird (1968). Die einstigen Pilzköpfe Lennon und McCartney dürften ihre Freude daran haben, welche Spielräume dieser fast fünfzig Jahre alte Song bietet, wenn man sie so ideenreich nutzt wie das schweizerische Quartett.

Insofern überrascht es nicht, dass die Band von diversen Institutionen der Schweizer Kulturförderung unterstützt wird. Pro Helvetia listet Orioxy zurecht in der vorrangigen Jazzförderung 2015-2017. Insofern kann man hoffen, dass auch der Würzburger Hafensommer in diesem Jahr etwas dazu beiträgt, dass diese Band weiter an Bekanntheit zulegen kann.

© Gerald Langer


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