Opal Ocean & Kinga Glyk
Datum: 21.07.2018
Venue: Hafentreppe Würzburg
Show: Hafensommer Würzburg 2018
Autor: Gerald Langer
Konzertbericht
Virtuosität trifft auf Seele
Würzburg (music-on-net) Heute Abend ist Themenabend: SixteenStrings auf der Hafensommerbühne. Warum SixteenStrings? Zwei Akustik-Gitarren und ein Bass werden an diesem Konzertabend zu hören sein.
OPAL OCEAN, ein Gitarren-Duo mit Heimathafen in Melbourne (Australien) eröffnen mit einem – zunächst – Atem beraubenden Auftritt.
Zweifellos virtuos, wie die beiden Musiker, der Franzose Alex Champ und der Neuseeländer Nadav Tabak, ihre Akustikgitarren bearbeiten und dabei blitzschnell die Zuhörer in Ihren Bann ziehen. Auch mich spricht das sofort an. Doch nach spätestens 20 Muniten macht sich leider – nicht nur bei mir – eine gewisse Müdigkeit ob des Gehörten breit. Ich werde mich am Ende nur noch an die faszinierende Spritzigkeit, zuhörende Gitarristen sicherlich an die besondere Technik, erinnern. Es bleiben schlichtweg zu wenig Emotionen haften, wenn ein Stück dem anderen so stark ähnelt. Daran kann auch eine eingestreute Ballade nichts ändern. Schade!
Opal Ocean

Gegen 21:30 beginnt schließlich der sensationelle Auftritt der gerade einmal zwanzigjährigen KINGA GLYK. Die junge Polin beschäftigt mittlerweile die gesamte Familie. Papa Irek Glyk bedient die Drums, der Bruder sitzt am Mischpult, die Mutter verkauft die Tonträger am Merchandising-Stand. Und dann ist da noch der eher im Hintergrund sitzende Rafal Stepien an den Keyboards, der maßgeblich zum Gelingen des Auftritts beiträgt. Für mich ein weiterer stiller Star auf der Hafensommer-Bühne.
Das Kinga Glyk Trio liefert ein knapp 80-minütiges Set, in dem überhaupt genügend Raum für die beiden männlichen Kollegen bleibt. So macht Herr Papa mit einen fast nicht enden wollenden Drum-Solo auf sich aufmerksam. Was das Zusammenspiel der Band ausmacht ist die, bei Opal Ocean vermisste, Seele, die sie in ihre Musik legen, wenn sie dem Jazz auch noch etwas Blues angedeihen lassen.
Kinga Glyk
Als Zugabe dann Tears In Heaven von Eric Clapton, im Schneidersitz von Kinga Glyck solo.
Die etablierte Presse überschlägt sich mit Lobeshymnen über diese junge Senkrechtstarterin. Das geht vollkommen in Ordnung. Wir haben dieses Talent in Würzburg am Anfang der Karriere auf der Hafentreppe erleben dürfen. Dankeschön dafür!
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