Olli Schulz & Band
Datum: 02.04.2014
Venue: Posthalle Würzburg
Autor/Fotograf: Lukas Seufert
Inhalt
Konzertbericht
Verhaftet wegen sexy
Würzburg (music-on-net) – Sonnenstrahlen fluten Würzburg. Eigentlich ist das Wetter viel zu schön, um sich in eine stickige Halle zu stellen und einem Konzert zu lauschen. Der Ausgangslage zum Trotz schaffen es zahlreiche, sich am Mittwoch in der Posthalle einzufinden. Man könnte beinahe von einer Studentenversammlung sprechen, der Altersschnitt liegt bei ungefähr 22 Jahren. Sehr gut, da fühle ich mich nicht so jung.
Lediglich ein weißer Spot beleuchtet den Künstler Olli Schulz, als dieser gegen 20:30 Uhr die Bühne betritt. Diese Inszenierung gibt dem ganzen einen klassischen Touch, wie er sich zunächst alleine, eine Gitarre in der Hand, vor dem Mikrofon positioniert. Kurz darauf folgen auch seine drei weiteren Bandmitglieder, die ihn mit Keyboard, Gitarre, Bass und Schlagzeug begleiten werden.
Bekannt ist er vor allem aus den von Pro7 ausgestrahlten Shows „Circus HalliGalli“ und „Schulz in the Box“. Kein Wunder also, dass die meisten Besucher jünger sind als der Akteur. Dank dieser Shows ist seine Bekanntheit stark gestiegen. Würzburg ist für ihn schon lange keine Unbekannte mehr, da er seinen ersten Auftritt hier bereits vor über 10 Jahren hatte. Damals noch im Jugendkulturhaus Cairo vor, wie er schmunzelnd zugibt, 20 Leuten. Danach folgte ein Auftritt im AKW vor bereits gut überschaubaren 50 Leuten. Heute spielt er in einer vollen Posthalle vor geschätzten 300 Besuchern. Der Erfolg ist erkennbar.
Dank Pro7 kann er nun auch wieder mit der Band auf Tour gehen, mit der er sein letztes Album aufgenommen hat. Das Material ist allerdings etwas veraltet. Das letzte Album „SOS – Save Olli Schulz“ stammt aus dem Jahr 2012, die neuesten Songs aus dem Jahr 2013.
Trotz dieser Umstände sind die Texte und die Nachricht, die er verkünden möchte, immer noch sehr aktuell. Für seine humorvolle Sprechkunst ist er bereits gut bekannt und auch in seinen Texten macht er keine Ausnahme. Bei näherem Hinhören ist stets eine starke Gesellschaftskritik präsent, die jederzeit mit humorvollen Texte ausgeschmückt wird.
Leider gibt es keinen Bühnengraben, was ich sehr bedauere, aber Olli Schulz will diesen aus einem guten Grund nicht haben. Vor einem musikalischen Seitensprung zum Jazz-Genre bittet er ein paar Damen aus dem Publikum mitten im Song zu ihm auf die Bühne zu kommen, um gemeinsam mit ihm zu swingen. Das soll alles spontan wirken und so setzt er eine Hypnosetechnik ein, um das Publikum die letzte Minute vergessen zu lassen. Selbst mit dem Hintergrundwissen, was gleich passiert, wirkt die Tanzaufführung sehr spontan. Immer mehr Damen strömen auf die Bühne und werden gleich noch als Background-Chor engagiert.
Offen gibt er zu, dass es ihn stört, dass viele sein musikalisches Wirken mit seiner Person bei Fernsehauftritten in Verbindung bringen. Als Musiker sei er ein anderer Mensch. Bei seinem neusten Song „Verhaftet wegen Sexy“, den er mit Bernd Begemann produziert hat, hatte die „Circus HalliGalli“-Redaktion trotzdem ihre Finger mit im Spiel. Man könnte fast sagen, dass sie hauptverantwortlich für die Bekanntheit dieses Songs geworden ist, da Olli Schulz ihn einmal während der Show, damals an Joko Winterscheidt gerichtet, performt hat. Kurz darauf erreichte der Song Platz 53 der deutschen Single-Charts.
Die zwei Stunden seines Auftritts gehen herum wie im Flug. Bei den amüsanten Ansagen, die Olli Schulz zum Besten gibt, ist das auch kein Wunder. Man erfährt ein bisschen über sein Privatleben. Zwei Zugaben schickt er noch hinterher, bevor er sich mit einem Free-Style-Rap ein weiteres Mal von seinen Fans und der Stadt Würzburg mit einer keineswegs jugendfreien Wortwahl verabschiedet. Sicher wird es hier nicht sein letzter Auftritt gewesen sein.
Konzertfotos | Olli Schulz

Setlist | Olli Schulz

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