Kataklysm: MusicHall Geiselwind 2016

Kataklysm

Datum: 29.01.2016
Venue: MusicHall Geiselwind
Support: Aborted und Septicflesh
Autor: Gerald Langer



Konzertbericht

Watt satt

Geiselwind (music-on-net) – Die MusicHall Geiselwind ist bereits sehr gut gefüllt, als die belgische Formation Aborted mit ihrem Death-Grind-Metal gegen 20:00 die Gemäuer der kleineren Veranstaltungshalle am Autohof zu sprengen droht. Der kahle Frontmann Sven de Caluwé hat die Band vor zwanzig Jahren „ins Leben gerufen“ und ist in der heutigen Formation mittlerweile das einzige noch vertretene Gründungsmitglied. „Raise the dead, kill the living!“ ist die Botschaft, die man rücklings auf der ärmellosen Jeansjacke lesen kann. Noch irgendwelche Fragen?

Die griechischen Septicflesh mit ihren den Oberkörper betonenden Skelett-Shirts erinnern an die „Körperwelten“. Sie halten die Dezibelspitzen jedenfalls auf hohem Niveau. Der Bass ist so tief, dass es beinahe schon in Richtung „Körperverletzung“ geht.

Vor der MusicHall bilden sich immer wieder rauchende Gruppen. Dort gönne ich mir als leidenschaftlicher Passivraucher auch immer wieder gewisse Auszeiten.

Um 22:20 starten dann die Headliner – Kataklysm aus Kanada – durch. Mit dem etwas fülligen Sänger Maurizio Iacono, der bereits Ende der 1990er Jahre seinen Bass beiseite gelegt hat und heute Abend wunderbar röhrt, werden zumindest für mich erstmals Ansätze von Melodien erkennbar, die ich zuvor bei Aborted und  Septicflesh vermisst habe. Der Bass ist auch bei dieser Band gnadenlos in den Bereichen angesiedelt, wo er das Zwerchfeld gehörig massiert und nachhaltige Gehörschäden ohne Stöpsel sicherlich nicht ausgeschlossen werden können. Natürlich gibt es am Ende auch Zugaben von Kataklysm.

Die weitere Feinkategorisierung dieser Bands möge den beinharten Fans, von denen heute zahlreiche in sich nach und nach ausbreitenden Bierpfützen stehen, vorbehalten sein.

Etwa 1.000 Anhänger des Death-Metal feiern heute Abend ihre Party am Autohof, während der Bayerische Rundfunk die „Fastnacht in Franken“ in den Mainfrankensälen Veitshöchheims aufzeichnet und live in die bayerischen Haushalte überträgt. Jedem das Seine, aber es gibt dankenswerterweise auch Alternativen zum „als Stoiber verkleideten Markus Söder“.

Wir sollten uns die Pluralität, die unsere Gesellschaftsform zulässt, immer mal wieder ins Bewusstsein rufen. Auch wenn der heutige Dreier-Pack aus mir noch keinen passionierten Anhänger des internationalen Death-Metal gemacht hat.

Aber zum Fotografieren sind diese Bands immer wieder eine herrliche Herausforderung.

Helau!


Konzertfotos | Aborted



Konzertfotos | Septicflesh



Konzertfotos | Kataklysm



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