Hugh Masekela
Datum: 25.07.2015
Venue: Posthalle Würzburg
Show: Hafensommer Würzburg
Autor/Fotograf: Gerald Langer
Inhalt
Konzertbericht
For The Old Folks
Würzburg (music-on-net) – Nach der klassischen Eröffnung des Hafensommers am Freitagabend sollte der Samstag der erste „normale“ Hafensommerabend auf den Mainwiesen werden. Doch am frühen Nachmittag stehen die Zeichen auf Sturm, was in der Konsequenz die spontane Verlegung des Konzertes von Hugh Masekela in die Würzburger Posthalle bedeutet. Die Nachricht wird auf allen möglichen Kanälen verbreitet, so dass alle Kartenbesitzer einen Sitzplatz in der bestuhlten Posthalle erhalten werden. Die Innentemperatur der Posthalle hat sich der abendlichen Außentemperatur nicht nur angenähert, sondern sie sogar überschritten.
Die Raumtemperatur steigt
Hugh Masekela wird mit Trompete und famos aufspielender Band das Thermometer im Laufe von knapp zwei Stunden noch weiter nach oben klettern lassen. Seine Songs sind von epischer Länge und bieten Raum für Improvisationen. Dazwischen zeigt sich der Südafrikaner als Entertainer, der Kraft seiner Intonation, seiner Gestik und seines Mienenspiels das begeisterte Publikum mit seiner Vorstellung einer Welt ohne Grenzen konfrontiert.
Sein letztes Album „Phola“ erschien bereits im Jahre 2009. Übliche Promotionsüberlegungen sind heute definitiv nicht erkennbar.
Die Setlist ist vielmehr der Soundtrack seines Lebens. Mit Miriam Makeba war er kurze Zeit verheiratet, davon kein Wort. Dafür eine mit Schmunzeln erzählte fiktive Geschichte seiner Kindheit in Mainz und Wiesbaden. Am Ende die Aufforderung an die „old folks“ aufzustehen und sich zu bewegen, wie uns das der mittlerweile 76jährige zuvor einige Male fast divenhaft samt raffinierten Hüftbewegungen demonstriert hat. Der Schweiß läuft ihm immer wieder von der Stirn in seine Augenwinkel. Die Augen brennen. Immer wieder muss er sie schließen. Aber es muss grooven.
„Würzburg – why are you pushing me? Why are you so beautiful?“ Ja, wer viel gibt, bekommt noch mehr zurück!
Ein Highlight – das sehr intensive „Stimela – The Coal Train“.
Am Schluss des Auftrittes seine Verbeugung vor Nelson Mandela.
Afrika war wieder einmal zu Gast in der Würzburger Posthalle. Nach dem vom Hochwasser geprägten Africa Festival von 2013, das der Würzburger Posthalle unter anderem Youssou’n’Dour als Gast bescherte, hat sich heute Abend eine weitere Lichtgestalt der afrikanischen Musik in das Gästebuch einschreiben dürfen.
Line-Up
Ramapolo Hugh Masekela – flugelhorn, lead vocals
Abednigo Sibongiseni Zulu – bass
Francis Manneh Edward Fuster – percussion, vocals
Cameron John Ward – lead guitar, vocals
Johan Wilem Mthethwa – keyboards, vocals
Lee-Roy Sauls – drums, vocals
Setlist
Langula
Chileshe
Bajabula Bonke
Ha Lese
Stimela (The Coal Train)
Lady
Grazing
Encore:
Mandela (Bring Him Back Home)
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