Corvus Corax
Datum: 12.12.2013
Venue: Posthalle Würzburg
Autor/Fotograf: Gerald Langer
Inhalt
Konzertbericht
Die Könige der Spielleute zu Gast in Würzburg.
„Komm großer schwarzer Vogel!“
Würzburg (music-on-net) Das Mittelalter war in diesem Jahr bereits mehrfach zu Gast in Würzburg. Dies mag zur Folge haben, dass das Interesse unter den Aficionados aller Altersklassen am Ende etwas leidet. Die Posthalle daher heute doch eher etwas spärlich besetzt, wenn man den Vergleich zum Vorabend bei Bosse zieht.
Corvus Corax‘ skurrile Fantasienamen
Das Septett startet gegen 20:30 und kommt etwas skurril, quasi arttypisch – maskiert auf die Bühne. Corvus Corax, die Kolkraben, legen allerdings nach dem Intro die Gesichtsverhüllungen ab und musizieren heiter darauf los. Die Spielleute haben sich mittelalterlichen Klängen verschrieben, der Gesang eigentlich unverständlich, aber ein wichtiges Ingredienz der gesamten Instrumentierung.
Als zeitgemäßer – sozusagen mittelalterlicher – Teleprompter fungiert ein überformatiges Buch zu Füssen des Frontmanns Castus Rabensang. Sicherlich hilfreich bei den komplexen Gesangs-Passagen.
Einige Bandmitglieder haben sich fantasievolle Künstlernamen zugelegt – Venustus Oleriasticus („Wim“) am Dudelsack oder Harmann der Drescher, ein Percussionist. Es ist schon ein sehr besonderes musikalisches Genre im Spannungsfeld zwischen Tradition und Fantasy.
Mittelalterrock kann ich hier selten heraushören, wenngleich sich Corvus Corax in der Vergangenheit auch gelegentlich mit Rockern wie Judas Priest die Bühne teilten. Mittelalterliche Spielmannskunst mit Schalmei, Dudelsack und treibenden Trommelwerken geben heute Abend eindeutig den Takt vor.
Ein aktuelles Album haben sie auch im Gepäck – Gimlie das goldene Zeitalter. Eindeutig identifizierbar sicherlich nur von ihren Hardcore-Fans.
„Komm, großer schwarzer Vogel….“ (Ludwig Hirsch)
Die schwarzen Vögel hinterlassen nach ihrem zweistündigen Konzert ein begeistertes Publikum und fliegen wieder hinaus in die Nacht. Das Jahr 2013 bot in der Würzburger Posthalle Mittelalter satt – auch für mich!
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