Cardillac Complex: Forgotten Reasons [EP] (2013)

Cardillac Complex - Forgotten Reasons - 2013
Cardillac Complex – Forgotten Reasons – 2013

Cardillac Complex

Titel: Forgotten Reasons
VÖ: 26.04.2013
Label: Cardillac Complex
Format: CD, digital


Rezension (EP)

Ein Debutalbum, in diesem Fall eine Debut-EP zu besprechen, ist immer eine spannende Angelegenheit. Der Künstler, hier die mir bis dato unbekannte Band Cardillac Complex aus Münster, hat sich dort schon über eine Vielzahl von Konzerten eine solide Fangemeinde erspielen können. Ich bin wohl eher zufällig im Vorabverteiler für das Erstlingswerk gelandet, kenne ich das beschauliche Münster bisher leider nur als Tatort mit den beiden Protagonisten Thiel und Boerne.

Eine EP als Einstieg

Eine EP ist sehr wohl der rechte Einstieg in den immer härter umkämpften Markt der Tonträger, um aus dem eigenen Werk die Songs herauszudestillieren, von denen man selbst glaubt, dass sie repräsentativ für den bisherigen musikalischen Werdegang sind. Darüberhinaus bieten sie die wertvolle Möglichkeit einer Entscheidungshilfe, welche Richtung man künftig einschlagen möchte. Bei aller Liebe zur Musik an sich, muss man schlicht und ergreifend auch die möglichen Käufer des liebevoll aufbereiteten „Produktes“ im Auge behalten.

Bei der vorliegenden – fünf Stücke zählenden – EP Forgotten Reasons fällt vom ersten Stück an das ernsthafte Bemühen der Band auf, sehr wohl komplexe Songstrukturen zu schaffen, sich darin aber nicht in einem unübersichtlichen und beliebigen Gegniedel zu verlieren, sondern Melodien zu schaffen, die sofort auch Wiedererkennungswert besitzen. Insofern ist ihre Musik gleichwohl dem Rock zuzurechnen, bewegt sich dort sehr sicher im weiten Feld des Gothic. Sie selbst nennen es Dark Glam Rock.

Die Songs

Der Einstieg gelingt famos mit dem Titelsong Forgotten Reasons. Als Intro zunächst sanfte Töne mit Alexander van Stein an den Keyboards, bevor fette Gitarrenriffs und die klare Stimme von Ole Arntz einsetzen.

Längst nicht so komplex wie der Einstieg folgt als nächster Song Shadowplay, ein recht geradliniger Rocksong zum leichten Körper- und Kopfwippen, ansonsten aber eher wenig aufregend.

Der Weg gefällt sofort von der Songstruktur, ist dramatisch und dicht. Ob allerdings die deutschsprachige Vertonung der zukunftsweisende Weg der Band sein sollte? Mir persönlich gefällt das gesungene Englisch von Ole Arntz einfach besser.

Control ist ein sehr klar durchkomponierter Song und trägt diesen Titel somit völlig zurecht. Gitarren- und Keyboardpassagen, ein nicht allzu fettes Schlagzeug von Christoph Schmidt, ein temperierter Bass von Matthias Teuber, verleihen auch diesem Song einen sehr eigenständigen Charakter.

Mit dem über sieben Minuten leicht balladesken Belief II liefern Cardillac Complex – zumindest aus meiner Sicht – ihr Meisterstück ab. Fein abgemischt, wird hier jedem Bandmitglied der Raum eingeräumt, der zeigt, auf welch hohem Niveau die Münsteraner zu spielen in der Lage sind. Dieser Song ist insofern ganz klar mein Anspieltipp!

Tatort Münster – also auch in musikalischer Hinsicht ab sofort sehr empfehlenswert!

© Gerald Langer


Line-Up

Ole Arntz (vox/ac‐gtr.)
Tobias Ide (gtr./b.vox)
Matthias Teuber (b./b.vox)
Christoph Schmidt (dr.)
Alexander van Stein (keys)


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