Aynsley Lister: Blues-Club Baden-Baden 2018

Aynsley Lister

Datum: 24.02.2018
Venue: Blues-Club Baden-Baden
Website
Autor/Fotograf: Jörg Neuner


Konzertbericht

Eyes Wide Open Tour – totally plugged … and not seated.

Baden-Baden (music-on-net) –  Die Band wird heute nicht von Blues-Club Chef Klaus angekündigt, sondern von Andrea. Denn das ist ihr persönlicher Moment heute. 2005 ging sie zum ersten Mal in den Blues-Club. Aynsley Lister war damals auch zum ersten Mal dort. Andrea wusste vorher gar nicht, dass Blues ihr gefällt – und dass er ihr sehr laut gefällt. Lister ist heute zum wiederholten Mal hier und er spielt immer noch sehr laut. Andrea ist jetzt 2. Vorsitzende des Clubs.

Das ist doch eine wunderbare Geschichte, und so erwartet den gut gefüllten Löwensaal in Baden-Baden auch ein wunderbares Konzert. Mit voll eingestöpselter Gitarre und ohne Stuhl – kein Gipsbein wie 2015. Dafür hat er zwei neue Nominierungen der British Blues Awards 2016 im Gepäck – für Best Male Vocalist und Best Guitarist – sowie sein mittlerweile zwölftes Studio-Album Eyes Wide Open.

Eigentlich hat Aynsley Lister ja keine gar so bluesige Stimme, eher weich und hell. Die Studioversionen kommen dadurch sehr gefühlvoll rüber – und für laut reicht es auch; schwach klingt er keinesfalls. Auch auf der Bühne gibt es immer wieder ruhigere Momente, aber hier dominieren doch die rockigeren Stücke – oder die Live-Fassung hat deutlich mehr Dynamik und Speed als im Studio. Dabei sind die ausgedehnten Soli ausgefeilt und melodisch. Eine zweite Gitarre braucht es auf hier wirklich gar nicht, der Rhythmus kommt knackig und treibend von Steve Amadeo am Bass und Boneto Dryden an den Drums. Die Gäste vor der Bühne nehmen es dankbar tanzend auf.

Mit Andrew Price an den Keyboards spielt er sich immer wieder die Töne hin und her. Im Zusammenspiel hat es sogar mal einen Touch von Pink Floyd. Gary Moore kommt mir an anderer Stelle mal in den Sinn, wo das Solo durch wogende melodische Klanglandschaften wandert.

Immer wieder toll finde ich, wenn zwischen erfolgreichen neuen Nummern auch Stücke aus der Anfangszeit Bestand haben. Soundman von 1997 wird als einer der ersten selbstgeschriebenen Songs angekündigt und rockt ordentlich gegen das aktuelle Album an. Gegen Ende des leider recht kurzen Konzerts wird dann auch mal zum Anfangsriff von Summer of 69 gegriffen, um eine besonders krachende Nummer einzuleiten.  Und ganz am Schluss kommt wieder seine wunderbar gefühlvoll abgestrippte Blues-Version von Purple Rain –  die darf er bitte gerne jedes Mal mitbringen!


Konzertfotos | Aynsley Lister


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