Spielman In Bad Company
Datum: 05.05.2018
Venue: Stattbahnhof Schweinfurt
Show: CD-Release von „Sweet Songs For the Dying“ in der unterfränkischen Heimatstadt von Ron Spielman
Special Guest: Andreas Kümmert
Autor/Fotograf: Gerald Langer
Inhalt
Konzertbericht
Schweinfurt (music-on-net) – Freitagabend – also Zeit für Neues.
Als „Experiment“ wird Ron Spielman die Projektarbeit Spielman In Bad Company am späteren Abend noch bezeichnen. Ich habe mich mit dem Projekt zuvor weiter nicht beschäftigt. Das auf einer Verkehrsinsel an der Kreuzung Alte Bahnhofstraße / Paul-Rummert-Ring in Schweinfurt abgestellte Plakat gab letztlich den Anstoß für den Konzertbesuch. Kurze verkehrsbedingte Wartezeiten bieten doch eine häufig unterschätzte Möglichkeit zur Information.
Schweinfurt@Night – Die lange Nacht für Shopping- und Kulturfans ist heute in der Welthauptstadt der Kugellager angesagt. Insofern muss man sich als Künstler im Wettbewerb behaupten können. Der Stattbahnhof Schweinfurt ist heute Abend auch nicht ausverkauft, aber gut gefüllt mit einer treuen Fan-Gruppe des Ex-Schweinfurters Ron Spielman.
Der umtriebige Ron Spielman
Ich habe mittlerweile auch schon einige Konzerte von Ron Spielman erlebt, das Line-Up war immer wieder ein (etwas) anderes. Hängt natürlich damit zusammen, dass er zuletzt schon unter Ron Spielman (Swimming In The Dark, 2013) und Ron Spielman Trio ( Electric Tales, 2012) veröffentlicht hat.
Mit der Berliner Fusion-Band B3 ist er ebenfalls bis vor kurzem unterwegs gewesen. Das Würzburger Konzert im Blauen Adler habe ich leider verpasst. Im Herbst ist B3 wieder auf Tour.
Lediglich die Ron Spielman Acoustic Band und die Ron Spielman Big Band sind mittlerweile Geschichte.
Daran kann man erkennen, dass dieser Mann immer mehrere Eisen im Feuer hat, die alle glühen und zudem Klasse haben.
Spielman In Bad Company
Spielman In Bad Company ist dabei ein weitere Baustein in seinem künstlerischen Schaffen. Er befindet sich auch keineswegs in schlechter Gesellschaft, wie der Name vermuten lässt, sondern in exzellenter, wie der Verlauf Konzertabends von Beginn an zeigen wird.
Mit Uwe Breunig am Schlagzeug, Werner Goldbach an den Keyboards, beide sind auch in der Matze-Rossi-Band aktiv, Joh(annes) Weisgerber am Bass (The Ruffcats, Flo Mega) verfügt er über Partner, die ihn durch das Album, das heute vollständig präsentiert wird, sicher und auf Augenhöhe begleiten.
Die Tracklist des Albums wird dabei nur behutsam verändert. Hemingway’s Turning hatte es zwar nicht auf das Album geschafft, heute Abend findet der Song seinen Platz in einer Setlist, die in ihrer Vielfalt einer sehr angenehmen Achterbahnfahrt gleicht und Blues, (Free) Jazz, Rock und Hip Hop-Elemente geschickt zusammenbringt. Mit Wonder Blues schleicht sich erst gegen Ende ein erster richtiger Blues-Song ein.
Danach Fly Away zum Abheben. Für mich mit dem Titelsong Sweet Songs For The Dying und Angel Storm – nach dem quasi erstmaligen Hören – die unbedingten Anspiel-Tipps des Albums, das Ron Spielman als das Ergebnis einer über einjährigen Kollektivarbeit bezeichnet. Seine vergleichsweise hohe Popularität war letztlich ausschlaggebend dafür, dass sein Name nun doch den Bandnamen mit prägen darf.
Für die erste Zugabe wird, nicht „Mutter Theresa oder gar Superman“, sondern der sich im Publikum befindende und vorher schon gesichtete Andreas Kümmert zur Unterstützung auf die Bühne gebeten, der zunächst Mundharmonika spielt, seine Stimme beisteuert und für einige Moment auch noch Spielman’s Gitarre übernimmt.
Danach noch ein Blues durchtränktes „Dear Prudence“ von den Beatles.
Glückseligkeit in den Augen von Band und Publikum. Mehr geht nicht.
Das Experiment ist geglückt und somit ein Glücksfall für all diejenigen, die diese Band heute in Schweinfurt erleben durften.
Wer hat denn ernsthaft ein anderes Ergebnis erwartet?
Die nächsten angesetzten Termine von Spielman In Bad Company
06.05.2017 Hamburg / Hebebühne
07.05.2017 Berlin / Privatclub
12.05.2017 Wangen / Jazzpoint
Mein besonderer Tipp
Am 18.06.2017 um 19:15 kann man Spielman In Bad Company auf der Draussen-Bühne des Umsonst-und-Draussen-Festivals Würzburg erleben.
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