Zebrahead
Datum: 10.03.2012
Venue: Posthalle Würzburg
Show: Warming Up Taubertal-Festival
Support: 5 Bugs und Itchy Poopzkid
Autor/Fotograf: Gerald Langer
Inhalt
Konzertbericht
Würzburg (music-on-net) Stand das letzte Wochenende unter dem Motto Taubertalrocknacht, also Vorbereitung auf das, was der geneigter Zuhörer im nahenden August in freier Natur erwarten darf, könnte man das heutige Dreierpack als weiteren Appetizer begreifen. Itchy Poopzkid waren zuletzt im Jahr 2011 unterhalb der Burg vertreten, Zebrahead werden 2012 beim Taubertal-Festival auftreten.
Die Posthalle – im Gegensatz zum vergangenen Wochenende – allerdings deutlich besser gefüllt. Gute 800 bis 900 Zuhörer, hauptsächlich zwischen achtzehn und dreißig, Jungs und Mädels gleichermaßen, sind dort vertreten. Oftmals das Punkrock-T-Shirt übergestreift, welches sie als Afficinados von Musik der härteren Gangart auszeichnet, wollen sie heute alle ordentlich was auf die Ohren bekommen.
Laut wird’s auch – von Anfang an. Die Erwartungen bezüglich einer hohen Dezibelrate werden jedenfalls erfüllt.
5 BUGS (GERMANY)
Um 19:45 betreten die 5 BUGS aus Berlin die Bühne und geben heute Abend den „Opener“.
Chris Dumhard, Gesang, Florian Nowak und Sefan Fehling an den Gitarren, Daniel Kokavecz am Bass und Florian Kern am Schlagzeug lassen es krachen. Seit 2001 gibt es die Band, relativ neu dabei der Schlagzeuger Florian. Einige Stücke des aktuellen Albums „Vora City“ geben sie zum Besten. Nach 35 Minuten räumen sie bereits das Feld – keine Zugabe, schade! Die Stimmung in der Posthalle haben sie aber mächtig angeheizt. Verschnaufpause, Getränk, ein erster Gang zum Merchandising-Stand, vorbei an den Toiletten – was ist denn da passiert, sind sie explodiert? Eine Wasserlache breitet sich unübersehbar aus.
ZEBRAHEAD (USA)
Um 20:45 betreten dann ZEBRAHEAD mit eingespieltem Aloha`Oe die Bühne. Nun wird’s wirklich wild. Wer hat denn diese Jungs aus La Habra (USA) von der Leine gelassen? Die fünfköpfige Punk-Rockband legt nach dem kurzen Intro sofort los mit „Rescue Me“.
Rette sich wer kann, denn der Bassist Ben Osmundson speit Flüssigkeiten im hohen Bogen ins Publikum und – leider auch – auf meine Fototasche. Really Bad Boys an der nachgestellten Copacabana oder irgendwo auf Hawai mit kleiner Strandbar als Bühnenrequisit. Das Publikum scheint die Band studiert zu haben. Beinahe alle gröhlen mit. Tiefschürfende Texte sind das Ding von Zebrahead sicherlich nicht. Im Vordergrund steht ein positives Lebensgefühl und die Erkenntnis, dass Zebrahead den Lauf der Welt ohnehin nicht wirklich ändern können und wollen. Daran habe – zumindest ich – auch nicht den geringsten Zweifel.
Die Security hat allerhand zu tun, um den Übermut regelrecht im Zaun bzw. dahinter zu halten. Immer wieder werden Mädels und Jungs auf den Händen vieler in den Fotografengraben gereicht. Irgendwann befindet sich auch noch ein kleines buntes Schlauchboot im vorderen Zuschauerbereich. Die wilde Strandparty geht nach einer knappen Stunde zu Ende.
Gelernt haben die Zuschauer in den ersten Reihen, so ganz nebenbei, etwas von dem ansonsten übermütig, wie ein Hüpfball hin und her springenden, Leadgitarristen Greg Bergdorf. Nämlich, wie man niederkniend mit einer kantigen Flasche Jim Beam die Saiten einer Gitarre ganz genüsslich bearbeiten kann. Prost!
Wieder eine halbe Stunde Umbau- und damit Verschnaufpause, um sich etwas die Beine zu vertreten. Was macht eigentlich die Pfütze vor den Toiletten?
ITCHY POOPZKID (GERMANY)
Um 22:20 geht’s weiter mit ITCHY POOPZKID. Die drei aus dem Landkreis Göppingen in der Nähe Stuttgarts geben für mich heute Abend die beste musikalische Figur ab. Wieder die archteypische Rockinstrumentierung – Bass, Gitarre, Schlagzeug.
Sibbi (Sebastian Hafner) und Panzer (Daniel Friedl) an Gitarre und Bass, beide auch für den englischen Gesang zuständig, spielen schon seit 2000 zusammen, Max Zimmer am Schlagzeug ist erst seit 2011 mit dabei. Sie machen gute Rockmusik, allerdings gewinne ich den Eindruck, dass sich das Publikum bei den noch härteren Zebrahead schon völlig verausgabt hat.
Auf die Frage: „Habt Ihr noch Lust auf ein paar Lieder?“ reagiert das Publikum vergleichsweise zurückhaltend. Das rund einstündige Set wird mit „The Enemy“ finalisiert, nicht ohne zuvor nochmals die Zebraheads mit auf die Bühne zu bitten. Schöne Geste!
Ein punkrockiger Samstagabend geht zu Ende. Die Ohrenstöpsel – sofern getragen – können gezogen werden.
Setlist | ZEBRAHEAD
Rescue me – Two Wrongs – Jag-Off – Ricky Bobby – Shißa Party – Hell Yeah! – Hello Tomorrow – Mike Dexter – Nudiest Priest – Girlfriend Medley – Playmate – Set Up – Wah Wah Wah Oh – Get Nice – Falling Apart – Anthem – HMP
Setlist | ITCHY POOPZKID
Intro – Why Still Bother – The Living – Watch Us Come Undone – Another Song The DJs Hate / Personality – Last Caress – It’s Definitely Gonna Be Great Hopefully – Where Is The Happiness / Try Try Try – The Lottery – Pretty Me – Lyrically happy – Mute somebody – Down Down Down – It’s Tricky – The Enemy
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