The Toy Dolls
Datum: 05.03.2013
Venue: Posthalle Würzburg
Support: Radio Deads
Autor/Fotograf: Gerald Langer
Inhalt
Konzertbericht
„Punk is not dead“
Die Punkrocker THE TOY DOLLS liefern ein rasantes Konzert
Würzburg (music-on-net) Es soll ein langer Abend in der Posthalle werden.
Support: Radio Dead Ones
Bevor die britische Band The Toy Dolls loslegen darf, heizen die Radio Dead Ones vor und auch schon ein bisschen ein. Ihr halbstündiges Set bietet passables Geschrubbe, leider ohne wirklich neue und unerhörte Akzente auch in diesem Genre setzen zu können. Sänger Beverly (Bev) ist offensichtlich nicht mehr ganz nüchtern, als er die Bühne betritt und wirkt stellenweise etwas indisponiert.
Bruder Ric hängt sich dafür an der E-Gitarre mächtig ins Zeug, der Funke mag aber dennoch nicht so recht überspringen. Nach einer guten halben Stunde ist Schluss, Ruhe in der Halle, die sich nun doch ganz ordentlich gefüllt hat, aber längst nicht so, wie an anderen Spielorten (Karlsruhe/Substage, München/Theaterfabrik, Frankfurt/Batschkapp waren zuvor allesamt „sold out“) , die natürlich zum Teil auch etwas kleiner sind.
Der Stimmung in der Posthalle soll dies allerdings keinen Abbruch tun. Als kurz nach 22 Uhr das britische Trio nach einem Intro mittels eines im Hintergrund abgespielten White Riot von The Clash und einem Also sprach Zarathustra von Richard Strauss durchstarten, nimmt der Abend dann doch die erwartete und gewünschte Wendung.
The Toy Dolls
Gute achtzig Minuten Speed-Fun-Punk-Rock der absolut kurzweiligen Art. Von der Originalbesetzung der bereits 1979 gegründeten Band ist nur noch Michael „Olga“ Algar mit dabei. Dass er Autodidakt an der Gitarre ist, mag man dem mittlerweile Fünfzigjährigen kaum glauben. Stimmlich geht er an die eigene Belastungsgrenze. Mitreißend das komplette Set und das druckvolle Spiel von The Amazing Mr. Duncan an den Drums und Tommy Goober am Bass. Sie verstehen das Posing, beherrschen ganz nebenbei auch ihre Instrumente und haben längst erkannt, dass man die alte Punkmühle – die ihren Ursprung in den 1970er Jahren in New York und vor allem im britischen London hatte als Statement gegen das Establishment – durchaus weiter drehen kann.
Sie machen tanzbare Rockmusik, die auch stellenweise folkloristische Elemente aufnimmt. Die Hacke-Spitze-Polka schlägt immer wieder durch. Mit ihren Sonnenbrillen, die sie erst bei den Zugaben abnehmen, den zu kurzen Hosenbeinen, den Schnürstiefeln, den roten, ebenfalls zu kurzen, Krawatten, und mit dem plakativen Bühnenbild im Hintergrund, sind sie Fleisch gewordene Music-Comic-Art.
Die laufende Tour The Tour After The Last One-Tour im Nachgang zum im Jahre 2012 veröffentlichten 12. Studioalbum mit dem Namen The Album After The last One ist hoffentlich nicht ihre letzte. Beste Abendunterhaltung und für Rockfans daher sehr empfehlenswert.
Line-up | Radio Dead Ones
Bev – Gesang
Ric – Gitarre
TV Mörk – Schlagzeug
Ändru – Bass
Setlist | Radio Dead Ones
Forget Em
Racing
Waiting On A Miracle
Take It On Trust
Instrumental
Emergin‘ Market
Guitar
Hold on Tight
Second To None
Instrumental
Medication
Lost
Gambian Bumsters
Another Heartattack
End A-D
Line-up | The Toy Dolls
Algar
Tommy Goober (Thomas Woodford Blyth, E-Bass)
The Amazing Mr. Duncan (Duncan Redmonds, Schlagzeug)
Setlist | THE TOY DOLLS
Cloughy
Bug
Barry
Christmas
Dougy
Doreen
Spiders
Nellie
Ashbrooke
Camilla
Bless/Vicar
Olga
Iddle
Decca
Queen Alexandra
Lambrusco
Tocatta
Alecs Gone
Duncans Drums
Harry Cross
Wipe Out
Encore:
Saints
Glenda
Dig That Groove
Finos
Theme Tune
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