The Intersphere
Datum: 25.04.2012
Venue: Cairo Würzburg
Support: Set Alight, Katortz
Autor/Fotograf: Gerald Langer
Inhalt
Konzertbericht
Deutscher Indie-Rock im Dreierpack
Würzburg (music-on-net) Heute Abend überträgt das Fernsehen das Champions-League-Halbfinale – Bayern München gegen Real Madrid. Ein Topspiel, für denjenigen, der es mag, mit Millionen von Zuschauern vor den Fernsehern.
Dieser Ansturm von Interessierten ist im Würzburger Cairo nicht ansatzweise spürbar. Nur langsam füllt sich der Saal. Das Konzert ist kurzfristig von der Posthalle in das deutlich kleinere, sehr überschaubare, Cairo verlegt worden. Ein Segen also, dass die Show überhaupt stattfindet.
Support #1: SET A LIGHT
Pünktlich um 20:00 starten SET ALIGHT aus Aschaffenburg. Sie haben die undankbare Aufgabe, das noch etwas zurückhaltende Publikum auf Betriebstemperatur zu bringen. Die im Jahr 2007 gegründete Band offeriert Material aus der EP „Twlight“ und ihrem aktuellen Album „Sparks“. Dreißig Minuten knackige Rockmusik, die uns Christoph (voc, guitar), Simon (guitar, keys, voc), Peter (bass) und Florian (drums) bieten. Alle freundlichen Aufforderungen von Christoph an das Publikum, nach vorne an die Bühne heranzutreten, laufen allerdings ins Leere. Schade!
Support #2: KATORTZ
Eine kurze Umbaupause bis um 20:45 KATORTZ aus Aachen übernehmen. Bei eingespielten Bass – Drum – Intro und blau blinkenden Lichtern starten sie ein kompaktes, ebenfalls dreißigminütiges Set. Die Gäste „tauen“ etwas mehr auf, auch nimmt ihre Anzahl stetig zu.Katortz spielen eine Spur härter als Set Alight. Es ist schweißtreibender Rock. KArsten am Bass, TOshi als Sänger an der Gitarre und SchwaRTZ am Schlagzeug bilden dieses Urvieh einer klassischen Rockformation.
Gesungen wird im Gegensatz zu Set Alight auf Deutsch. Keine allzu sehr verkopfte Lyrik, sondern alles mehr so aus dem Bauch heraus und direkt. Ein Sprachmodus, der speziell den Anhängern der frühen Nina Hagen Band und Spliff nicht unbekannt sein dürfte.Mit dem verheißungsvollen Titel „Ruf doch mal beim Fernsehen an“, endet ihr kurzweiliger Auftritt, der überwiegend Material aus dem aktuellen Album „Wir haben alles gesehen“ enthielt.
THE INTERSPHERE – der ersehnte Headliner
Ein nochmaliger flotter Bühnenumbau, bis pünktlich um 21:30 The Intersphere durchstarten. Die Mannheimer sind heute die Headliner und liefern intensivste Gitarrenrockmusik vom Allerfeinsten. Hätten sich doch nur mehr ihrer „Facebook-Freunde“ ins Jugendkulturhaus verirrt. Nicht mal mehr auf die dort Gelisteten ist Verlass. Diese Band braucht schon alleine Ihrer Lightshow wegen, die das Fotografieren ungemein erschwert, eine deutlich größere Bühne.
Im Cairo kann sich ihr Beleuchtungsequipment leider nicht so recht entfalten. Mit Halleffekten, die stellenweise etwas an die ungeschliffenen klanglichen Edelsteine von Radiohead erinnern, beginnt ein exakt neunzigminütiger Auftritt, der das Publikum – nun endlich voll aufgetaut – mitnimmt.
Das neue Album „ Hold On, Liberty“ wird promotet, allerdings sind auch Stücke der Vorgängeralben „Interspheres ><Atmospheres“ gekonnt untergemischt. Die Band um Sänger und Gitarrist Christoph Hessler ist bestens eingespielt. Aus den ehemaliger HESSLERS hat er gemeinsam mit Thomas Zipner, ebenfalls an der Gitarre, Moritz Müller am Schlagzeug und Sebastian Wagner am Bass das Gemeinschaftsprojekt THE INTERSPHERE entwickelt. Ein musikalischer Hybrid, der sich mühelos in den bekannten Genres gitarrenorientierter Rockmusik bewegt und dabei selbst immer wieder neue Sounds schafft. Einen ganz erheblichen Anteil am individuellen Sound der Band hat dabei sicherlich das pulsierende Schlagzeug von Moritz.
Der Band merkt man die Routine aufgrund vieler, bereits absolvierter Live-Auftritte, schon auch etwas die Unzufriedenheit mit der vergleichsweise geringen Publikumsresonanz, an. Der Terminkalender der kommenden Wochen ist entsprechend voll, der Publikumszustrom dürfte dann hoffentlich auch etwas ergiebiger sein.
Um 23:00 endet ihre Show mit einem famosen „Parallel Lines“.
Eine Erkenntnis dürfen wir wieder einmal mit nach Hause nehmen.
Das Musikbusiness ist hart und belohnt selten diejenigen, die sich um qualitätvolle (Rock-)Musik bemühen. Ohne Glück und ohne ordentliche Werbung, ohne Mund-zu-Mund-Propaganda für dieses wunderbare Produkt geht oft nicht viel. Dabei gibt für uns alle noch soviel zu entdecken und zu hören.
Also: Augen und Ohren auch weiterhin auf!
Auf der Heimfahrt bekomme ich noch das Elfmeterduell zwischen „den Bayern“ und „Real“ im Autoradio mit. Bayern München gewinnt, Schön – na und?
Setlist – Set Alight
Sparks – Solar View – Cold at Heart – Melody – Born/Raised – The Word – Twilight
Setlist – Katortz
Der heilige Geist – Du und der Größenwahn – N.N. – Uns hat es keiner gesagt – N.N. – Ruf doch mal beim Fernsehen an
Setlist – The Intersphere
Intro – Prodigy Composer – Small Ones Brain Pain – Aurora – Cap It All – Snapshot – You Ought To Be Perfect – Interspheres – Over – Hold On, Liberty! – Opaline – Masquerade – Koma – Sleeping God – Google – Zugaben: Early Bird – Parallel Lines
Tour-Daten 2012 | The Intersphere
- 27.04.2012 Oberhausen (D) / Zentrum Altenberg
- 28.04.2012 Hilden (D) / Area 51
- 29.04.2012 Dresden (D) / GrooveStation
- 30.04.2012 Aalen (D) / Frapé
- 02.05.2012 München (D) / Ampere
- 03.05.2012 Mainz (D) / Schon Schön
- 04.05.2012 Weinheim (D) / Cafe Central
- 05.05.2012 Trier (D) / ExHaus
- 06.05.2012 Leipzig (D) / Moritzbastei
- 07.05.2012 Saarbrücken (D) / Garage
- 08.05.2012 Stuttgart (D) / Universum
- 10.05.2012 Walldorf (D) / Session (ohne Katortz)
- 11.05.2012 Konstanz (D) / Kulturladen
- 12.05.2012 Freudenstadt (D) / BF Invasion Festival (ohne Katortz)
- 13.05.2012 Basel (CH) / Sommercasino
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