The Doors Of Perception
Datum: 16.04.2015
Venue: Posthalle Würzburg
Website
Autor/Fotograf: Gerald Langer
Inhalt
Konzertbericht
Mr. Mojo Risin‘
Würzburg (music-on-net) – An die Pforten der Wahrnehmung gelangen. Ein hochgestecktes Ziel der Berliner Doors-Tribute-Band, die wohl bisher andere Erfahrungen machen durfte, was den Publikumsansturm angeht. Mit allerlei Musikern aus den 1960er und 1970er Jahren haben sie die Bühne schon geteilt, etwa vierhundert Konzerte in Europa gegeben.
Sie werden als „die“ Doors-Tribute-Band tituliert. Heute müssen sie sich wie die originalen Doors zu Beginn ihrer Karriere fühlen, verloren in irgendeinem Club in Los Angeles, nur das der Club etwa ein halbes Jahrhundert später die große Posthalle in Würzburg ist.
Die Berliner haben die Songs der Acid-Blues-Rock-Band verinnerlicht und tragen sie mit dem nötigen Pathos vor. Die Stimme von Marko Scholz ist für die ausgewählten Songs optimal, das Charisma eines Jim Morrison hat der freundliche Scholz jedoch nicht. Wie denn auch?
Aber:
„Wünschen wir uns heute wirklich ein solches launisches Drogenwrack, den Lizard-King, auf die Bühne zurück?“
Die ganz großen Momente mit Gänsehaut-Feeling entstehen bei den langen Instrumentalpassagen, in denen sich die Band, wie bei „Light My Fire“ und „Waiting For The Sun“, in wahnwitzige Improvisationsräusche hineinspielt. Man darf zweifeln, ob das amerikanische Original je auf diesem Niveau gespielt hat. Der Abend ist ein Eintauchen in die späten 1960er Jahre, die sich mir erst – altersbedingt – mit kleiner zeitlicher Verzögerung erschlossen und mich dann zu zahllosen Plattenkäufen verleiteten. Einige Doors-Platten, selbstredend als Vinyl, waren natürlich auch dabei.
Der heutige Abend führt auch vor Augen, wie wenig Equipment notwendig ist, um diese Zeitreise, diesen Trip, in die Doors-Jahre von 1967- 1971 anzutreten. Ein größerer VW-Bus dürfte ausreichen, um die Berliner Band zur nächsten Spielstätte nach Frankfurt zu transferieren. Den Bass haben sie sich, wie auch die Doors schon, gespart. Dirk Bewig an den Keyboards, Torsten Weber an der E-Gitarre und Rob Cummings am Schlagzeug machen dieses Instrument komplett überflüssig.
Kurz vor 23.00 ist endgültig Schluss. Vom Himmel schmunzeln Jim Morrison und Ray Manzarek. Sie hätten am liebsten mitgespielt. Die schottischen Mogwai haben zwar recht – „Jim Morisson Is Dead!“ Aber die Legende um ihn und seine Band lebt weiter. Wir waren dabei!
Line-Up
Marko Scholz – Vocals
Torsten Weber – Guitars
Dirk Bewig – Keyboards
Rob Cummings – Drums
Tour 2015
17.04.15 FRANKFURT Nachtleben
18.04.15 TÜBINGEN Sudhaus
24.04.15 JENA Rosenkeller
25.04.15 ANNABERG-BUCHHOLZ Alte Brauerei
24.05.15 WREDENHAGEN Café Scheune
29.05.15 BAUTZEN Bautzener Frühling Open Air
30.05.15 DOMECKO/OPOLE Restauracja Stary Dom
13.06.15 PEISSENBERG Gasoline Gang Oldtimertreffen
27.06.15 KAISERSLAUTERN Kammgarn
04.07.15 NORTHEIM Don´s Diner
01.08.15 DIENSDORF-RADLOW Alte Schulscheune Open Air
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