Sonar: Black Light (Sounds)


sonar black light 2015
sonar black light 2015

Sonar

Titel: Black Light
VÖ: 16. Oktober 2015
Label: cuneiform records
Formate: (Cuneiform Rune 413) CD / 2xLP / DIGITAL


Tracklist

Enneagram
Black Light
Orbit 5.7
Angular Momentum
String Geomertry
Critical Mass

Meine Anspiel-Tipps – alles fett!


Line-Up

Stephan Thelen (electric tritone guitar)
Bernhard Wagner (electric tritone guitar)
Christian Kuntner (electric tritone bass)
Manuel Pasquinelli (drums)


Credits

RECORDED „LIVE IN THE STUDIO“
2-5 JANUARY 2015
POWERPLAY STUDIOS, SWITZERLAND

MIXED BY DAVID BOTTRILL
MASTERED BY JOHN CUNIBERTI

ALL COMPOSITIONS BY STEPHAN THELEN, EXCEPT TRACK 4 BY MANUEL PASQUINELLI & STEPHAN THELEN

SPECIAL THANKS TO STEVE FEIGENBAUM, ANIL PRASAD, SID SMITH, ANDI PUPATO, MIKE BEARPARK, MARKUS REUTER, FABIO TRENTINI, ARNO OEHRI, JOHN KELMAN, DAVID BOTTRILL, VIRGIL MOOREFIELD


Tour

17. Oktober 2015, Charlatan, Aachen
18. Oktober 2015, Immerhin, Würzburg
24. Februar 2016, E-Werk, Freiburg
25. Februar 2016, Early Bird, Innsbruck, A
26. February 2016, KunstWerk e. V. Ulm
27. Februar 2016, München
01. März 2016, Jazz ohne Stress, Freiburg

Rezension (Album)

10/12


Im Oktober 2015 veröffentlichen Sonar nach „Flaw Of Nature“ (2012) und „Static Motion“ (2014) ihr drittes Album „Black Light“. Ein weiteres Manifest für Minimalismus in der zeitgenössischen Musik.

Die Schweizer Formation Sonar mag wohl das Oxymoron. Für das Vorgängeralbum aus dem Jahre 2014 wählte das Quartett bereits den – nur scheinbar – widersprüchlichen Titel „Static Motion“, der das gemeinsame Klangwerk dennoch wunderbar beschreibt.

Das nunmehr für Oktober 2015 angekündigte neue Album nennt sich „Black Light“ und ist für mich, wenn man einmal nur die Äußerlichkeiten bewerten würde, eine der attraktivsten CD-Verpackungen, die mir in der letzten Zeit untergekommen ist, da das gewählte stringente gestalterische Konzept von Stefan Thelen und Bernhard Wagner einen starken Bezug nicht nur zum Albumtitel selbst, sondern auch zum musikalischen Gehalt zeigt.

Seit dem Jahre 2011 feilen die vier nicht mehr ganz jungen Musiker konsequent an ihrem Minimalkonzept

Reduktion der Mittel mit bewusst schlanker Instrumentierung – zwei Gitarren, ein Bass, alle in sogenannten Tritonus-Abständen gestimmt, dem “diabolus in musica“. Dazu das exzellente, sich nie penetrant in den Vordergrund drängende, polyrhythmisierende Schlagzeugspiel von Manuel Pasquinelli.

Insgesamt sechs Klangstrukturen befinden sich auf „Black Light“, die keineswegs beziehungslos nebeneinander stehen, sondern wie die kleinen Zahnrädchen einer Schweizer Präzisionsuhr sauber ineinandergreifen.

Am Mischpult David Botrill

Das Album wurde in der Schweiz aufgenommen, von David Bottrill abgemischt, dem Produzenten, dem sich schon Künstler vom Format eines Peter Gabriel, Muse, Dream Theatre und eben auch King Crimson in Sachen Mixing anvertrauten.

„Black Light “ nimmt schließlich auch Bezug auf ein frühes Werk von Robert Fripp’s Avantgarde-Band. Bei „Larks‘ Tongues In Aspic“ aus dem Jahre 1973 spielten komplexe Rhythmen, neben den Streichern, eine maßgebliche Rolle. Am Schlagzeug saß damals der geniale und ebenso junge Bill Bruford, der dieses Album – ebenfalls aus sechs Songs bestehend – stark mit prägte. Bei genauem Hinhören wird man bei „Black Light“ natürlich auch Merkmale Fripp’scher Gitarrenspieltechnik bemerken.

Das Mastering des Longplayers lag in Händen von John Cuniberti, der unter anderem einige Alben des Gitarren-Virtuosen Joe Satriani betreut hat.

Minimalismus

Minimalismus in der Musik läuft schnell Gefahr, in eine den Hörer langweilende Monotonie umzuschlagen. Das ist beim Anhören von „Black Light“ defintiv nicht zu befürchten. Ich habe das Album seit einigen Wochen immer wieder komplett durchgehört und stelle eher eine Sogwirkung der musikalischen Kompositionen fest, die einen unwahrscheinlichen Groove entwickeln und regelrecht süchtig machen können.

Sonar bauen Musik, die, im übertragenen Sinne, in ihrer Konstruktion die reine Schönheit schweizerischer Ingenieurbaukunst, ähnlich den weit gespannten Stahlbeton-Bogenbrücken Robert Maillart’s, offenbart.

„Weniger ist mehr“

Auch dieses Oxymoron trifft bei Sonar zu. Mies van der Rohe’s architektonische Grundeinstellung vermag somit auch SONic ARchitecture’s“ Klangräume trefflich zu beschreiben.

Den Klangbaumeistern Stephan Thelen, Bernhard Wagner, Christian Kuntner und Manuel Pasquinelli wünsche ich die personelle Beständigkeit ihrer Formation, die dem zuvor erwähnten „Kollektiv King Crimson“ seit jeher fehlte.

© Gerald Langer


Neueste Beiträge

Finkenbach-Festival 2024: Line-up für die 40. Ausgabe steht (News)

Finkenbach-Festival 2024: Line-up für die 40. Ausgabe steht (News)

Das Line-up fürs Jubiläums-Finkenbach-Festival steht. Zum 40. Mal findet es am zweiten August-Wochenende im Odenwald mit Kraut-, Hard- und Progressive … Weiterlesen
Glenn Hughes: Posthalle Würzburg 2024 (News)

Glenn Hughes: Posthalle Würzburg 2024 (News)

Glenn Hughes, der ehemalige Bassist und Sänger von Deep Purple, der Millionen von Menschen als „Voice of Rock“ bekannt ist … Weiterlesen
High End München 2024: Mandoki Soulmates repräsentieren Vielfalt (News)

High End München 2024: Mandoki Soulmates repräsentieren Vielfalt (News)

Die weltweit führende Audiomesse HIGH END Munich freut sich, für die kommende Veranstaltung ihre exklusive Partnerschaft mit der einzigartigen Band … Weiterlesen

Kommentare sind geschlossen.

error: Please respect © copyright, content is protected!