Rolling Stones: Hackney Diamonds

Rolling Stones – Hackney Diamonds © Polydor 2023

Rolling Stones

Album: Hackney Diamonds
Format: CD, Vinyl, Download
VÖ: 20.10.2023
Label / Vertrieb: Polydor
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Rezension (Album)

Ich gehöre sicherlich nicht zu den beinharten Fans der Rolling Stones. Dennoch habe ich beinahe jede offizielle Veröffentlichung der Briten als Tonträger unterschiedlichen Formates im Schrank stehen. Und manchmal spiele ich diese sogar ab.

Live habe ich diese „Rentnerband“ tatsächlich noch nie gesehen. Die astronomischen Eintrittspreise haben mich in den letzten Jahren obendrein abgehalten, mich in irgendein Stadion zum kollektiven Genuß zu begeben.

Das aktuelle Album „Hackney Diamonds“ hat allerdings auch mich überrascht.

Nach 18 Jahren, die letzte Studioveröffentlichung war „A Bigger Bang“, haben die drei überlebenden Urgesteine Mick Jagger, Keith Richards und Ronnie Wood – Gentleman Charlie Watts hat uns bereits 2021 verlassen – einen Longplayer vorgelegt, der das, was die Band seit mehr als sechs Jahrzehnten Studio- und Bühnenpraxis ausmacht, in zwölf eingängigen Songs zum Ausdruck bringt. Hackney Diamonds, aufgenommen in zahlreichen Studios, ist natürlich massentauglich geraten. Die Band hat zudem einige prominente Gäste – Elton John, Lady Gaga, Paul McCartney und Stevie Wonder – für einzelne Songs gewinnen können.

Man darf und kann „Hackney Diamonds“ vom ersten bis zum letzten Song durchhören. Depending On You, Tell Me Straight mit Sänger Keith Richards und der finale Rolling Stone Blues sind meine Favoriten.

Das Album klingt so juvenil, als würde die Rolling Stones am Anfang ihrer Karriere in den 2020er Jahren stehen.

Mick Jagger meint, dass die Stones tatsächlich noch mehr Songmaterial parat hätten. Wir dürfen gespannt sein, was da noch kommt.

Hut ab vor denen, denen man ein solch langes und vor allem auch kreatives Leben möglicherweise gar nicht zugetraut hat.

„Sex, Drugs & Rock’n’Roll“ waren mit Sicherheit nicht die Leitplanken aller Bandmitglieder, mit Ausnahme vielleicht bei Keith Richards.

Eines scheinen die Stones zu ahnen:

Wenn die Steine nicht mehr rollen, wenn man sich nur noch dem geschaffenen Wohlstand hingibt, fehlt das Lebenselixier. Das wäre das Ende. Also immer weitermachen, bis tatsächlich nichts mehr geht!

Die Rolling Stones sind schon zu Lebzeiten zur Legende geworden.

Das haben bisher nur nur wenige Rock’n’Roller geschafft.

Daher begegne ich ihnen nach wir vor voller Respekt. Um das liebe Geld geht es mit Sicherheit vordergründig nicht mehr, auch wenn Jagger natürlich ein gewiefter Geschäftsmann ist.

© Gerald Langer


Line-Up

Mick Jagger – Gesang, Mundharmonika
Keith Richards – Lead-Gitarre, Rhythmus-Gitarre, Leadgesang in Tell Me Straight
Ronnie Wood – Lead-Gitarre, Rhythmus-Gitarre
Charlie Watts – Schlagzeug in Live by the Sword und Mess It Up
Steve Jordan – Schlagzeug
Bill Wyman – Bass in Live by the Sword
Darryl Jones – Bass
Matt Clifford – Keyboard
Elton John – Klavier in Get Close und Live by the Sword
Lady Gaga – Gesang in Sweet Sounds of Heaven
Paul McCartney – Bass in Bite My Head Off
Stevie Wonder – Keyboard und Klavier in Sweet Sounds of Heaven


Tracklist

  1. Angry
  2. Get Close
  3. Depending On You
  4. Bite My Head Off
  5. Whole Wide World
  6. Dreamy Skies
  7. Mess It Up
  8. Live By The Sword
  9. Driving Me Too Hard
  10. Tell Me Straight
  11. Sweet Sounds of Heaven
  12. Rolling Stone Blues

Credits

Producers:

Don Was, Andrew Watt, The Glimmer Twins

Recorded:

  • Electric Lady Studios, New York
  • Henson Recording Studios, Los Angeles
  • Sanctuary Studios, Nassau
  • Germano Studios, New York

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Das zweifellos Klischee behaftete Video von „Angry“:


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