Randy Hansen And Band
Datum: 06.05.2016
Venue: Posthalle Würzburg
Autor/Fotograf: Gerald Langer
Inhalt
Konzertbericht
„Did you have a good time?“
Der US-Amerikaner Randy Hansen ist mit seinen Interpretationen von Jimi Hendrix zu Lebzeiten selbst zur Legende geworden.
Würzburg (music-on-net) – Im April 1973 bekam ich anlässlich meiner Konfirmation eine LP von Jimi Hendrix geschenkt. Keine schlechte Basis für meine sich damals bereits entwickelnde Sammelleidenschaft für Tonträger unterschiedlicher Art.
Jimi Hendrix war damals bereits seit 2 1/2 Jahren tot, reihte sich somit als Zweiter in den sogenannten „Club 27“ ein. Brian Jones war kurz zuvor bereits im Alter von 27 Jahren gestorben, Janis Joplin und Jim Morrison sollten ihm bald folgen.
Heute wäre Jimi Hendrix gerade einmal 73 Jahre alt, könnte also durchaus noch wie manch anderer Künstler auf der Bühne stehen. Sein zu Lebzeiten zwischen 1967 und 1970 veröffentlichtes Werk mit „Are You Experienced?“, „Axis: Bold as Love“, „Smash Hits“, „Electric Ladylands“ und „Band Of Gypsys“ ist essentiell, die zahlreichen posthumen Veröffentlichungen über weite Strecken für Hendrix-Aficionados ebenso unentbehrlich.
Anfang der 1980er Jahre spielte der junge Amerikaner Randy Hansen mit den verbliebenen Mitgliedern der Jimi Hendrix Experience zusammen und festigte von da an seinen weltweiten Ruf als aktiver Nachlassverwalter des genialen Gitarrenvirtuosen. Immer wieder nahm er seitdem auch eigene Songs auf. Aktuell ist er mit seinem Album „Fun Town“ (2015) unterwegs.
In der Würzburger Posthalle greift er – wie üblich bei seinen Europa-Tourneen – auf hiesiges Personal zurück. Mit UFO Walter am Bass und Manni von Bohr an den Drums stehen ihm seit Jahren versierte Musiker zur Seite, die die Randy Hansen Band zur „Randy Hansen Experience“ werden lassen. Nahezu zwei Stunden liefert das Trio druckvollen Blues-Rock, als wäre dieses Genre gerade erfunden worden.
„Lucy in The Sky with Diamonds“ von den Beatles scheint durch, und ein „Purple Rain“ als Verneigung vor dem kürzlich verstorbenen Prince. Den Schwerpunkt bildet eigenes Material, vor allem das Oeuvre von Jimi Hendrix, das mit großer Hingabe und Lust interpretiert und zelebriert wird. Hansen beherrscht ebenfalls die Kunst, die E-Gitarre in allen erdenklichen Positionen, auch mit Mund und Zunge, zu spielen. Seine diesbezüglichen Präsentationen sind dabei mehr als eindrucksvoll. Die Grenzen von Hansen’s Solowerk und seinen Interpretationen von fremden Songs scheinen aufgehoben. Die Legende lebt!
„Stone Free“, „Hey Joe“, ein wahnwitziges „All Along The Watchtower“ und vieles mehr aus dem Songbook von Hendrix hören wir heute in Clubatmosphäre. Das überwiegend leicht angetagte Publikum ist begeistert und verlangt verständlicherweise nach „Voodoo Chile“ Zugaben, die natürlich auch kommen.
„Did you have a good time“ fragt Randy Hansen. „Yessss!“
Mit einem angespielten „Star Spangled Banner“ und einem abschließenden „Purple Haze“ ist kurz vor 22:00 dann endgültig Schicht am Schacht. Schön war’s!
Konzertfotos
Setlist
Die Setlist wurde nur auszugsweise eingehalten