Pink Floyd: Atom Heart Mother

Pink Floyd - Atom Heart Mother (1970)
Pink Floyd – Atom Heart Mother (1970) – Coverart © Hipgnosis

Pink Floyd

Besetzung:
David Gilmour – Gitarre, Gesang
Nick Mason – Schlagzeug, Percussion
Roger Waters – Bass, Gesang
Richard Wright – Orgel, Piano, Mellotron

Produktion:
Pink Floyd
Norman Smith
Alan Parsons


Rezension (Sounds aus dem Archiv)

Die 1994er CD-Version eines frühen Albums von Pink Floyd

Sonntagvormittag – in der Küche bereitet meine Frau gerade unser Mittagessen. Es riecht gut, der Kaminofen ist angeschürt, das langsam verbrennende Holz knistert. Ein kurzer Gang zum CD-Regal, ein ebenso kurzer Blick in Richtung der digitalen Tonträger von Pink Floyd.

Ich entscheide mich für ATOM HEART MOTHER, ein Album, das ich schon sehr lange nicht mehr gehört habe. Erwische die Remaster-Version von 1994, schiebe die CD in die Lade des Players und lege mich sodann genüsslich in meine ebenfalls in Tage gekommene LC4, allerdings eine mehr als 20 Jahre alte Replik.

Nun kann ich in den etwas klassisch angehauchten Psychedelic-Rock der britischen Ausnahmeband eintauchen, blättere dabei etwas im zugehörigen dicken Booklet.

Aufgenommen in den berühmten Abbey Road Studios (London) während des Jahres 1970, wurde das Album am 2. Oktober 1970 von Harvest in Europa erstveröffentlicht.

Zu diesem Zeitpunkt war ich ein frisch von der Grundschule weg verpflanzter Gymnasiast in der 5. Klasse und musste mich zwar dort auch mit dem Musikunterricht arrangieren, vom Verkaufsstart dieses Albums bekam ich aber erst einmal nichts mit.

Auf Pink Floyd wurde ich erst einige Jahre später mit ihrem Jahrhundertalbum Dark Side Of The Moon aufmerksam, welches ich Weihnachten 1973 als Vinyl unter dem Weihnachtsbaum in Nachbarschaft mit David Bowie’s Aladdin Sane als Geschenk entdecken durfte. Meinen Eltern hatte ich natürlich schon entsprechende orientierende Tipps gegeben.

Pink Floyd’s Atom Heart Mother mit beachtlicher Überlänge auf Seite 1 der LP

Von da an arbeitete ich nach und nach den Backkatalog von Pink Floyd auf. Zunächst Ummagumma, dann Meddle, Relics etc. Irgendwann dann auch Atom Heart Mother, dessen Titel gebende gleichnamige Suite mich schnell in ihren Bann zog. Fast 24 Minuten lang, nahm sie Seite 1 der LP-Version von ATOM HEART MOTHER für sich in Anspruch. Bei ihr wirkte als Arrangeur der heute über achtzigjährige Ron Geesin mit.

Doch auch die ersten drei deutlich kürzeren Songs von Seite 2 faszinieren auch heute noch – If (Waters), Summer ’68 (Wright) und Fat Old Sun (Gilmour).

Als entspanntes Finale dann Alan’s Psychedelic Breakfast – von der Band gemeinsam komponiert.

Tontechniker war damals der noch sehr junge Alan Parsons.

Das Cover Design mit der sich dem Betrachter zuwendenden Kuh von Hipgnosis, einem Londoner Grafik Design Studio, das in den nächsten Jahren maßgeblich die Gestaltung bahnbrechender Alben – nicht nur von Pink Floyd – übernehmen sollte.

Meine 1994er CD-Edition verfügt tatsächlich auch über einen Beipackzettel. Auf der einen Seite befindet sich ein deutsches Rezept für „Original Fränkisches Kuhhirn“, auf der anderen ein englisches Rezept für „Traditional Bedouin Wedding Feast“.

Nach neuerlichem Eintauchen in dieses legendäre Album mit einer Spielzeit von etwa 52 Minuten steht das heutige Sonntagsessen bereit – Gulasch mit Kartoffeln. Ein Dankeschön an meine Frau und Mahlzeit!

Gott sei Dank kein fränkisches Kuhhirn!

© Gerald Langer


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