Parkway Drive: Posthalle Würzburg 2016

Parkway Drive

Datum: 22.01.2016
Venue: Posthalle Würzburg
Show: »IRE« European Tour
Support: Thy Art Is Murder (AUS) und Architects (UK)
Website (Parkway Drive)
Autor: Gerald Langer



Konzertbericht

Brachiales aus dem Land der Känguruhs 

Würzburg (music-on-net) – Die Würzburger Posthalle ist heute Abend wieder einmal ausverkauft. Grund dafür ist der Auftakt zur Europatournee 2016 der australischen Band „Parkway Drive“, die ausgerechnet im ansonsten so beschaulichen Würzburg startet. Schon auch eine kleine Sensation für die Metal-Aficionados und für all diejenigen, die, wie ich, aus Interesse für einige Stunden sehr bewusst in die Welt Hardcore-Metal eintauchen (und vor der Halle immer wieder auch einmal Frischluft tanken müssen).

Dieses Universum des ultraharten Metal-Rock ist auf jeden Fall sehr viel größer als der gemeine Musikliebhaber, der über eine gewisse Grundoffenheit und Toleranz verfügt, zunächst vermuten wird. Die Frontmänner, die Shouter, sind sozusagen die Hohepriester des gepflegten Lärms und dirigieren das devote, beileibe nicht immer nur junge, Publikum. Das Auditorium pariert brav, bildet Circle Pits, johlt und schreit sich die Seele aus dem Leib. Crowdsurfing ist Ehrensache.

Die Herren von der Security im Graben vor der Bühne haben alle Hände voll zu tun, die Crowdsurfer zu empfangen und anschließend freundlich wieder zurückzuschicken, damit sich der Kreislauf über Stunden wiederholen möge. Geduld und Toleranz kann man hier auf jeden Fall üben.

Der Abend bietet dazu schließlich drei Übungseinheiten.

Den Anfang machen Thy Art Is Murder, wie der Headliner ebenfalls aus Australien und heute mit einem für die laufende Tour neuverpflichteten Sänger, Nick Arthur, am Start. Chris „CJ“ McMahon hatte im Dezember aus familiären Gründen hingehauen, da sein Salär bei der Band offenbar nicht ausreichte, eine Familie zu ernähren. Das wundert dann schon etwas, verfügt diese Band auf Facebook über eine durchaus beträchtliche Fangemeinde, die auch entsprechende Plattenverkäufe und anständig dotierte Konzertverpflichtungen vermuten lassen.

Dass man auf den Websites sämtlicher heute Abend  auftretender Bands ausser Merchandising-Artikel und Tour-Hinweise kaum Erhellendes über die jeweilige Band und ihre Mitglieder finden kann, sei nur nebenbei erwähnt, zeigt aber durchaus, wie profitorientiert dieses Musikgenre an und für sich arbeitet.

Die „Architects“ aus dem britischen Brighton bekommen in der sich anschließenden zweiten Übungseinheit etwas mehr Zeit für ihre Performance. Auch sie seit über zehn Jahren in Sachen „Hardcore“ unterwegs und regelmäßig immer wieder Support für die noch mehr angesagten Repräsentanten des Heavy-Rock-Genres. Vor einigen Jahren habe ich sie im Vorprogramm der amerikanischen Band Rise Against erlebt, die im Vergleich zu den Briten geradezu radiotauglichen Melodic-Rock machen.

Hochglanzpolierte Rockmusik der 1970er und 1980er Jahre, unter anderem von Queen und Simple Minds, wird während der vorbereitenden Arbeiten zum Auftritt von Parkway Drive eingespielt. Die sich anschließende Show lässt für den Fan keine Wünsche offen. Konfetti-Kanonen, Pyrotechnik und endlich auch einmal eine Lichtinszenierung, die sich nicht in einer gewissen Beliebigkeit verliert, wie man das beim Support streckenweise beobachten konnte. Dass der Auftritt der Australier das aktuelle Album „IRE“ promoten soll, spielt für die meisten Fans sicherlich keine große Rolle.

Sie haben an diesem Freitagabend wegen des überregionalen Ereignisses  »IRE« European Tour 2016 zum Teil schon größere Strecken auf bundesdeutschen Autobahnen und Schnellstraßen hinter sich gebracht und werden dafür mit einem wahrlich wuchtigen Konzertabschluss durch die verehrten Parkway Drive belohnt.


Konzertfotos | Thy Art Is Murder



Konzertfotos | Architects



Konzertfotos | Parkway Drive



Parkway Drive - Tour Poster 2016
Parkway Drive – Tour Poster 2016

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