Nik Kershaw
Datum: 18.06.2019
Venue: Posthalle Würzburg
Show: „Wouldn’t it be good“ – Tour 2019.
Autor/Fotograf: Gerald Langer
Inhalt
Konzertbericht
Der Durchbruch 1983
Würzburg (music-on-net) – „Wouldn’t it be good ….. ? “ war der Song, der Nik Kershaw 1984 zum Durchbruch verhalf und sich vor allem meiner Generation der 1950er und 1960er-Jahrgänge tief in die Gehörgänge bohrte.
Man konnte sich damals diesem und anderer Songs aus der Feder des gerade einmal knapp über 1,60 Meter in der Höhe messenden Briten kaum widersetzen. Er stürmte die Charts und dann auch noch am 7. Juli 1985 die Bühne des Wembley-Stadions zur weltweiten Übertragung seiner damaligen Hits im Dienste von Live Aid.
Es war damals die, im Rückblick der Musik besessenen Musikhörer, häufig kollektiv schlecht geredete Phase des Synthiepop, aus dem sich die härtere Rockmusik der 1970er Jahre nahezu komplett verabschiedet hatte.
Heute würde man salopp sagen: “ Wenn’s nicht rockt, isses für’n A…..!
Alles hat seine Zeit! Mancher Song wirkt dennoch weitaus länger nach, als man es ihm zum damaligen Zeitpunkt zugetraut hatte.
So bin ich denn auch heute Abend mit einer gehörigen Portion Neugierde nach längerer Abstinenz mal wieder in der Posthalle Würzburg gelandet. Ich hatte sie nahezu ausverkauft vermutet. Geschätzte 350 Personen dürften sich bei sommerlichen Innentemperaturen eingefunden haben, darunter auch einige Gäste, die Kershaw lange nach seiner Glanzzeit in den 1980erJahren, wo immer auch, entdeckt haben.
Keine Vorband heute Abend. Nik Kershaw only!
Kurz nach 20:00 betritt die Band um Nik Kershaw die Bühne. Die Setlist umfasst bekannte und weniger bekannte Songs, selbstverständlich auch seine großen Hits, die er geschickt über sein gesamtes Set verteilt.
Die Musik wird nicht übermäßig laut, dafür sauber ausgesteuert, präsentiert. Ich empfinde dies als sehr angenehm. Die Band spielt das gewählte Material perfekt, verpasst einigen Songs wie „Dancing Girls“, gemeinsam mit dem Komponisten, der seine dunkle Sonnenbrille nicht ablegen mag, gerne auch einmal frischere Facetten.
Richtige Rockmusik geht auch heute dennoch anders. Dazu ist die Band auf der Bühne trotz aller technischer Brillianz einfach zu statisch und unbeweglich.
Nach einer Stunde schiebt Kershaw einige akustische Solostücke ein und entpuppt sich mit „The Boxer“ als Fan von Simon & Garfunkel. Danach geht es wieder mit Band weiter.
Vor den beiden Zugaben, unter anderem einem hörenswerten Cover von „Human“ der Killers, nochmals Nik Kershaw’s ganz großer Hit „I won’t let the sun go down on me“.
Das Publikum ist nach knapp zwei Stunden Konzert begeistert. Natürlich schwingt hier eine ganze Menge Nostalgie mit, zu der sich allerdings auch die traurige Erkenntnis gesellt, wie schnell die letzten 35 Jahre verflogen sind.
Wir sind gemeinsam gealtert. Auch der sympathische Nik Kershaw, bei dem die früher sorgfältig toupierte Haartolle mittlerweile einem praktischen Kurzhaarschnitt gewichen ist.
Line-Up
Nik Kershaw – guiter, vocals
Adam Evans – guitar
Bob Knight – drums
Paul Geary – bass
Phil Peskett – keyboards
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