Maurizio Minardi
Datum: 29.07.2014
Venue: Posthalle Würzburg
Show: Hafensommer Würzburg
Autor/Fotograf: Gerald Langer
Inhalt
Konzertbericht
Würzburg (music-on-net) – Maurizio Minardi im Vorprogramm von Suzanne Vega.
Das Doppelkonzert des heutigen Abends wurde – nachdem die Wetterprognosen alles andere als günstig waren – kurzerhand in die Würzburger Posthalle verlegt. Statt Open-Air also eine – durch die lange gleichbleibend schwüle Wärme tagsüber – zunächst etwas stickige Angelegenheit. Doch die Körper der Anwesenden akklimatisieren sich nach und nach. Und es sind heute viele Körper. Erfreulich, aber leider eben nicht typisch für die sommerliche Veranstaltungsreihe Hafensommer.
Maurizio Minardi am Akkordeon
Die Posthalle ist bestuhlt, was dem erwachsenen Programm geschuldet und damit auch vollkommen angemessen ist. Natürlich sind 99% dieses „mittelalterlichen“ Publikums heute nicht wegen Maurizio Minardi gekommen, sondern wegen Suzanne Vega, die vom Italiener allerdings bestens supportiert wird.
Seit 2008 lebt der studierte Komponist, Pianist, Akkordeonist in London. An diversen exklusiven Plattenproduktionen war er beteiligt. Mit seinem aktuellen eigenen Album „The Cook, The Clown, The Monk And The Accordionist“ wagt er sich spielerisch an den großen Peter Greenaway heran.
Shirley Smart am Cello
Heute Abend wird er von Shirley Smart am Cello unterstützt, die im Laufe ihrer Karriere schon in unterschiedlichsten internationalen Formationen – auch in großen Häuser, wie der Londoner Royal Festival Hall gespielt – hat. Jetzt darf sie die Würzburger Posthalle endlich auch in ihrem Portfolio erwähnen.
Minardi wechselt im Set zwischen Akkordeon und Piano, streut kleine Geschichten, im gut verständlichen Englisch vorgetragen, ein. Dies alles begünstigt den Verlauf des Konzertes und fördert die außerordentlich positive Resonanz des Publikums. Nach jedem Stück sehr viel Applaus und meinerseits immer mehr Respekt vor einem Musikinstrument, dass bei mir bisher assoziativ als Quetschkommode und Schifferklavier eher im Bereich volkstümlichen Liedguts und entsprechender Schunkelei abgelegt wurde.
Maurizio Minardi entpuppt sich zusammen mit seiner Partnerin am Cello im Laufe der Gesamtspielzeit von etwa fünfzig Minuten als Kurzfilmmacher ohne Kamera. Das unterscheidet ihn vom Avantgardisten Peter Greenaway, der seine Filme bisher überwiegend von Michael Nyman musikalisch untermalen ließ. Über Minardi sollte Greenaway einmal nachdenken!
Line-Up
Maurizio Minardi – piano and accordion
Shirley Smart – cello
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