Lenine & Martin Fondse Orchestra
Datum: 27.07.2014
Venue: Mainwiesen Würzburg
Show: Hafensommer Würzburg
Autor/Fotograf: Gerald Langer
Inhalt
Konzertbericht
Würzburg (music-on-net)- Ausgerechnet in Würzburg geht die seit Mai 2013 weltweit live dargebotene musikalische Projektarbeit The Bridge von Lenine & Martin Fondse Orchestra zu Ende.
Der Brückenschlag
Die Maurício de Nassau-Brücke in Recife als eine perfekte Nachbildung einer Brücke über die Amsterdamer Amstel ist ein Symbol für die historische Beziehung zwischen Brasilien und den Niederlanden. Dieses gebaute Wahrzeichen ist wiederum die Inspiration zum aktuellen Musikprojekt „The Bridge“ gewesen.
Martin Fondse – Komponist und Pianist
Mit dem niederländischen Martin Fondse, Komponist und Pianist samt seinem international besetzten Orchester und dem brasilianischen Vollblutmusiker Lenine haben sich zwei Klangingenieure gefunden, die an diesem Sonntagabend vor wirklich überschaubarem Publikum ein glanzvolles Konzert auf den Würzburger Mainwiesen gestalten.
Den ersten Schritt zum Brückenschlag dürfte Fondse gemacht haben, der zwischen dem heimischen Amsterdam und Brasilien beruflich pendelt und ein ausgewiesener Fan des brasilianischen Superstars ist.
Der Stil – experimentell, komplexe Rhythmen, dabei tanzbar, die Wurzeln in der brasilianischen Folklore nie negierend, aber eben auch keine Sambaveranstaltung.
Erlebbar für alle Anwesenden ist die pure Lust am Zusammenspiel und die sicherlich auch auf der Bühne spürbare Freude über die positive Resonanz vor kleinem Publikum, in dem sich immerhin auch eine ansehnliche Fangemeinde aus der brasilianischen Heimat befindet. Dass eine junge Brasilianerin Lenine von der Bühne aus in der Landessprache ankündigen darf, ist insofern eine schöne Geste an einem konzertanten Abend, an dem wir alle (Fußball-) Weltmeister sind. Dirk-Peter Kölsch aus Deutschland darf dazu weltmeisterlich trommeln.
Lenine – Sänger und Gitarrist
Lenine macht nicht nur an der Gitarre eine gute Fiigur, sondern auch als Sänger, wenn er sich im Takt der Musik, ganz in sich gekehrt, zum Mikrofon bewegt und beim Singen förmlich zu explodieren droht. Dieser Mann ist wirklich „durch und durch“ ein begnadeter Musiker. Martin Fondse mit seinem Orchester steht ihm dabei in nichts nach.
Was bleibt uns nach einem zweistündigen Konzert?
Die Erinnerung an einen famosen Auftritt einer Band, die in dieser Formation vielleicht sobald nicht mehr zusammenspielen wird.
Die Hoffnung, dass eines der „Bridge“- Konzerte vielleicht auch auf Tonträger festgehalten worden ist und demnächst veröffentlicht wird.
Das Wissen, dass die qualitative Messlatte beim diesjährigen Hafensommer bereits am ersten Sonntag schon extrem hochliegt.
Line-Up
Lenine (Brazil) – Vocals, Guitar, Compositions
Martin Fondse (Netherlands) – Piano, Vibrandoneon, Arrangements
Dirk-Peter Kölsch (Germany) – Drums
Eric van der Westen (Netherlands) – Bass
Mete Erker (Netherlands/Turkey) – Soprano Sax, Bass Clarinet
Irma Kort (Netherlands) – Oboe, English Horn
Søren Siegumfeldt (Denmark) – Tenor Sax
Vera van der Bie (Netherlands) – Violin
Herman van Haaren (Netherlands) – Violin
Annie Tangberg (Norway) – Cello
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