Kofelgeschroa
Datum: 05.08.2014
Venue: Mainwiesen Würzburg
Show: Hafensommer Würzburg
Autor/Fotograf: Gerald Langer
Inhalt
Konzertbericht
Würzburg (music-on-net) – Die Biermösl Blosn gab Anfang 2012 ihr letztes Konzert. Mit ihren politischen und satirischen Texten waren sie musikalisch in der bayerischen Volksmusik, ob on man sie nun alt oder neu nennen mag, beheimatet.
Auch Kofelgeschroa aus Oberammergau wurzeln in der Volksmusik. Mit einer Instrumentierung aus Tenorhorn, Helikontuba, Flügelhorn und Akkordeon und dem oberbayerischen Dialekt kann fast nichts anderes entstehen. Oder?
Zum einen sind es Wortkaskaden wie „Heimat, Heimat, Heimat, Heimat………“ gleich zu Beginn von Martin von Mücke geschätzte zwanzigmal, ohne auch nur das Gesicht zu verziehen, vorgetragen. Zum anderen sind es die meditativen Texte überhaupt, die mit einem schelmischen Augenzwinkern Alltagssituationen beschreiben. „Die Wäsche trocknet an der Sonne….“ Oder das Schlaflied „Die Augen so schwaar, wie a Sackerl Zement…..“, bei dem auch mir die Augen zufallen, was wohl weniger an Kofelgeschroa selbst liegt, sondern konditionsbedingt sein dürfte. Fast zwei Wochen Hafensommer liegen hinter mir.
In den reinen Instrumentalpassagen, in denen sich die Musik in einer raffinierten Schleife zu drehen scheint, ist die besondere Musikalität der Band am stärksten spürbar. In diesen Momenten kann man den im Programmheft beschriebenen Kontext „….irgendwo zwischen Sigur Ros, Gerhard Polt, Karl Valentin und La Brass Banda beheimatet…“ wohl auch am ehesten feststellen.
Kofelgeschroa machen in erster Linie Musik, sind darüber hinaus begnadete Wortakrobaten. Aber sie polarisieren auch – man mag sie oder man mag sie nicht. Ich fange gerade an sie zu mögen, während im Hintergrund das „Geschroa“ läuft.
Line-Up
Matthias Meichelböck – Tenorhorn
Martin von Mücke – Helikontuba
Michael von Mücke – Flügelhorn und Gitarre
Maxi Pongratz – Akkordeon
Konzertfotos
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