Klaus Doldinger’s Passport
Datum: 23.07.2016
Venue: Hafentreppe Würzburg
Show: Hafensommer Würzburg
Autor: Gerald Langer
Inhalt
Konzertbericht
Würzburg (music-on-net) – Vor wenigen Wochen hat Klaus Doldinger ein neues Album – schlicht „Doldinger“ betitelt – veröffentlicht. Grund: Die Plattenfirma hat sich zu Doldingers 80. Geburtstag eine Veröffentlichung gewünscht. Auch Panik-Udo kommt am Ende des Albums zu Wort und bringt es in seiner gekonnt schnoddrigen Art auf den Punkt: „Der Greis ist heiss“. Klaus Doldinger ist musikalisch-künstlerisch tatsächlich noch immer top fit.
Davon können sich hunderte Zuhörer auf den Treppenstufen am angestammten Standort des Hafensommers unterhalb des Heizkraftwerkes mehr als zwei Stunden lang überzeugen. Ein buntes Programm aus neuen und alten Songs mit einer Band, die von Mal zu Mal immer besser aufzuspielen scheint. In den letzten Jahren hatte ich das Vergnügen, Klaus Doldinger’s Passport einige Male in Würzburg auf der Bühne erleben zu dürfen.
Doldinger lässt seinen Kompositionen den nötigen – auch zeitlichen – Raum, um sich mit seinem Saxophon das eine oder andere Mal zurückzuziehen und die Band etwas jammen zu lassen. „Ataraxia“ – einer meiner Favoriten von Doldinger (1977) und „Schirokko“ (1971) funkeln an diesem Abend, als hätte sie der Meister gerade frisch aus dem Hut gezaubert.
Am Schluss des Set’s dann Doldinger an der Flöte und ein schier unglaubliches Keyboard-Spiel des Österreichers Michael Hornek, dem auch ein im Hintergrund laufendes Feuerwerk nichts anhaben kann. Qualität setzt sich dann halt doch – gegen eine gewisse Taktlosigkeit des anderen Veranstalters – durch.
Als Zugabe „50 Years Later“ und der Blick nach vorne: „Bis zum nächsten Mal!“
Das Geheimnis von Klaus Doldinger mit 80?
Die sicherlich vorzügliche „Classic-Besetzung“ von Passport daheim lassen und mit einer vergleichsweise jungen Band „immer wieder Neues wagen, aus dem Bauch heraus spielen“ und „Passport Klassiker“ neu interpretieren. „Das Boot“ ist nämlich noch lange nicht untergegangen. Der Stolz auf seine Band und sein Lebenswerk ist Klaus Doldinger ins Gesicht geschrieben, wenn er sich für einige Augenblicke setzt und geniesst.
Übrigens:
Das kurz vor Konzertbeginn außerordentlich stürmische und regnerische Wetter hat das Septett pünktlich vertrieben.
Ich bin darüber hinaus froh, dass ich mir das aktuelle Album „Doldinger“ noch nicht zugelegt habe. In wenigen Wochen erscheint es auf Vinyl – mit zwei Bonus-Songs. So die Ankündigung von Klaus Doldinger, der zudem auch ein Herz für etwas schwerfällige, in die Jahre gekommene, Konzertfotografen hat, die auf der Pirsch in den Main zu stürzen drohen.
Line-Up
Klaus Doldinger: Tenor- und Sopran-Sax
Ernst Ströer: Percussion
Patrick Scales: E Bass
Biboul Darouiche: Percussion
Michael Hornek: Keyboards, Piano
Christian Lettner: Drums
Martin Scales: Guitars
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