Ikarus: Through Birds, Through Fire, But Not Through Glass (Sounds)


Ikarus -Through Birds, Through Fire, But Not Through Glass - EP - 2014
Ikarus -Through Birds, Through Fire, But Not Through Glass – EP – 2014

Ikarus

Titel: Through Birds, Through Fire, But Not Through Glass
VÖ: 2014
Label: Ikarus
Format: CD, Download


Tracklist

01. Locrya
02. Zarastrus
03. Sanctuary
04. City Of Glass


Line-Up

Stefanie Suhner – vocals
Andreas Lareida – vocals
Lucca Fries – Piano
Moritz Meyer – Bass
Ramón Oliveras – Drums, Komposition


Tour

06. Februar – Literaturcafe, Biel
Beginn: 20.30 Uhr, Eintritt: frei

13. Februar – Mahogany Hall, Bern
Beginn: 20.30 Uhr, Eintritt: 20Fr.

14. Februar – Sinnbild, Ladenburg (D)
Beginn: 20 Uhr, Eintritt: 14€

15. Februar – Kiste, Stuttgart (D)
Beginn: 20.30 Uhr, Eintritt: 7€

20. Februar – Club Exil, Zürich
Beginn: 20.30 Uhr, Eintritt: 20Fr.

Rezension (EP)

10/12


Ikarus und der Maler Yves Tanguy

Den Titel ihrer EP an das im Jahre 1943 nach der Emigration in die USA entstandene Bild „Through Birds, Through Fire, But Not Through Glass“ des Malers Yves Tanguy  anzulehnen, zeugt zumindest von einem gewissen Anspruch an das eigene künstlerische Schaffen von Ikarus.

Die surrealen Landschaftsbilder des mit Ausbruch des zweiten Weltkrieges geflohenen französischen Autodidakten sind rätselhaft und bedürfen der intensiven Auseinandersetzung durch den Betrachter, wenn man sich nicht nur an ihrer Farbigkeit und Formenvielfalt erfreuen mag.

Auch das Cover der EP von Ikarus schmückt ein Gemälde, hier  von Julia Sophie Kunde, auf dem man Ikarus im Sturzflug vor bläulichem Himmel erkennen möchte. Die Künstlerin hat eigens zur EP diverse abstrakte Acryl-Bilder geschaffen, die unter anderem im Rahmen der geplanten Konzerte zusammen mit dem Minialbum erworben werden können.

Das Projekt Ikarus befindet sich derzeit allerdings nicht im schmerzhaften Absturz, sondern vielmehr noch in seiner viel versprechenden Startphase. Jedes Mitglied dieser Züricher Projektgruppe unter Leitung von Ramón Oliveras hat eine solide musikalische Ausbildung durchlaufen und ist in der Schweiz über andere Projekte gut vernetzt.

Um den künstlerischen Ansatz von Ikarus freizulegen, sollte man unbedingt die vielfältigen anderen Tätigkeitsfelder von Ramón Oliveras betrachten

Zum einen ist er – rein handwerklich – Schlagzeuger, zum anderen Komponist. Zur Zeit aktiv im Schlagzeuger Duo 09, aber auch in der Schweizer Popband Bee Johnson. Für die Oper Genesis Alive zeichnet er zudem als Komponist und musikalischer Leiter verantwortlich.

Mit diesem Hintergrundwissen darf man sich nun getrost dem Extended Player  „Through Birds, Through Fire, But Not through Glass“ nähern.

Die Popmusik scheint ausgeblendet, Schlagzeugsoli als Kraftakt sucht man vergebens. Alle Zutaten des lukullischen auditiven Mahls wohl dosiert, entspannt und völlig unangestrengt. Bei lediglich zwanzig-minütiger Gesamtlaufzeit dabei niemals Fastfood, sondern immer höchste Genussstufe.

Im Mittelpunkt die wunderbare Jazzstimme von Stefanie Suhner, die dabei perfekt von Andreas Lareida, besonders schön hörbar bei Zarastrus und Sanctuary, unterstützt wird. Der Bass von Moritz Meyer nie fett aufgetragen, das begleitende Piano von Lucca Fries sowie das Schlagzeugspiel von Ramón Oliveras  durch die vier Stücke des Albums den roten Faden bildend.

Es ist minimalistischer Jazz von ikarus

Mit scheinbarer Leichtigkeit, aber sicher, wie die Bilder von Julia Sophie Kunde Schicht um Schicht auf die Leinwand aufgetragen und dabei stets von spannender Tiefe, die zum Träumen verleitet. Das kleine feine Werk der Schweizer Formation kann somit durchaus für sich bestehen.

Im Rahmen der geplanten Konzerte soll das Hörerlebnis durch Lichtkunst von Daniel Eaton zusammen mit Mode von Antonio Ruperez zum Gesamtkunstwerk angereichert werden. Ein spannendes Abenteuer für Auge und Ohr steht somit den Konzertbesuchern in der Schweiz und in Deutschland in den nächsten Wochen bevor. Die Formation Ikarus möge also abheben.

Die Sorge, dass beim Höhenflug das Wachs ihrer Flügel – wie bei der gleichnamigen Gestalt aus der griechischen Mythologie – schmelzen könnte, ist unbegründet. Die Schweizer Band arbeitet schliesslich absolut kontrolliert.

© Gerald Langer


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