Erika Stucky „Spidergirl“
Datum: 06.08.2015
Venue: Mainwiesen Würzburg
Show: Hafensommer Würzburg
Autor/Fotograf: Gerald Langer
Inhalt
Konzertbericht
Die Spinnenfrau
Würzburg (music-on-net) – „Mit ihrer furchtlosen Musik und singulären Präsenz verwandelt Erika Stucky einen lärmigen Saal in einen Beichtstuhl“ – so das Programmheft zum Würzburger Hafensommer.
Um es gleich vorwegzuschicken. Heute Abend erlebe ich mein erstes Konzert der in Kennerkreisen hoch geschätzten Erika Stucky „Spidergirl“. Beim Würzburger Hafensommer war sie schon einige Male zu Gast. Es darf also zurecht vermutet werden, dass sich „Wiederholungstäter“ im Publikum befinden.
Lucas Niggli, der zuvor im Duo mit Andreas Schaerer ein famoses Konzert geliefert hatte, erscheint im Jacket. Das bei immer noch spürbar hohen Temperaturen. Auch der britische Multi-Instrumentalist Terry Edwards kommt nach Schwierigkeiten mit seinem Flug aus London gerade noch rechtzeitig in feinem englischen Zwirn in der Mainfranken-Metropole an. Beide Instrumentalisten zeigen trotz unterschiedlicher „Vorgeschichte“ vom ersten Moment an Präsenz, während Erika Stucky als Spidergirl auf die Bühne kriecht.
Die Maskerade legt sie während der Show nach und nach ab, eine drapierte Plastikfolie trägt sie bis zum Schluss im Haar. Videoprojektionen überlagern recht beliebig die Szenerie auf der Bühne, so dass ein Minenspiel bei den Musikern für den Betrachter nur schwer feststellbar ist. Ein großer Sessel auf der Bühne ist ein denkbar problematisches Requisit. Lädt es doch Stucky zum Sitzen ein. Niggli und Edwards übernehmen, aber der Funke mag dennoch nicht so recht überspringen – zumindest nicht bei mir.
Mir persönlich gefallen Stucky’s Coverversionen am besten, gibt sie fremden Songs dabei doch ein völlig neues Gewand. Auch die kleinen Jodler gehen in Ordnung. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie trotz aller Beteuerungen, sie habe sich schon seit Monaten so auf Würzburg gefreut, hier doch nicht ganz angekommen ist. Vielleicht ist es ganz einfach auch nur die Hitze am heutigen Tag gewesen, die ihr zu schaffen macht. Mir geht es ja auch nicht anders.
Aber es gibt ja wohl bestimmt ein nächstes Mal!
Line-Up
Erika Stucky – vocals, accordion
Terry Edwards – tenor saxophone, trumpet, guitar, electric bass, keybords
Lucas Niggli – drums, percussion
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