Enno Bunger: Flüssiges Glück

Enno Bunger - Flüssiges Glück 2015
Enno Bunger – Flüssiges Glück 2015

Enno Bunger

Titel: Flüssiges Glück
VÖ: 9. Oktober 2015
Label: Pias Germany (rough trade)
Formate: Vinyl, CD, digital



Rezension (Album)

Auf Enno Bunger bin ich auf Umwegen gestoßen. Spaceman Spiff gab im Stattbahnhof Schweinfurt Ende November 2014 ein Doppel-Konzert mit Bunger, der mir bis dahin gänzlich unbekannt war.

Glücklicherweise hatte ich damals (wie heute) heute keinen Trennungsschmerz zu überwinden. Mit seinem Album „Wir sind vorbei“ (2012) hatte er dafür den passenden Soundtrack geschaffen, ohne dabei in Selbstmitleid zu verfallen. Er hat vielmehr den Seelenschmerz in Kreativität umgemünzt, hörbar gemacht und Songs mit großem „Identifikationspotential“ geschaffen.

Sein aktuelles Album „Flüssiges Glück“ ist musikalisch und inhaltlich vielfältiger.

Enno Bunger – ein absolut hörenswerter Singer und Songwriter aus Ostfriesland

Der 28 Jahre junge Ostfriese zeigt als Singer und Songwriter, als Pianist und Komponist so viel Bandbreite, dass er möglicherweise die ausgesprochenen Liebhaber seines Vorgängeralbums etwas irritieren könnte. Das dürfte dann vor allem auf die Nutzung elektronischer Sounds zurückzuführen sein, die einem Befreiungsschlag gleichkommen, auch wenn „Flüssiges Glück“ mit „Scheitern“ eröffnet wird. Mit „Hamburg“ gelingt ihm ein wunderbar ausufernder Song im Dancefloor-Format für die Hansestadt, die seit einiger Zeit auch sein Wohnsitz ist.

Enno Bunger will also partout nicht auf die Rolle des Berufs-Melancholikers festgelegt werden. Auf „Flüssiges Glück“ präsentiert er sich dennoch weiterhin als genau beobachtender deutschsprachiger Künstler, dem leider noch immer der verdiente Bekanntheitsgrad fehlt. Das Glück muss man also nicht weiter in Flaschen suchen, wenngleich verschiedene Edelstahlexemplare im Bunger’schen Online-Shop angeboten werden.

Die Download-Version des Albums bei iTunes verfügt über drei hörenswerte Boni – Herzschlag, Die Flucht, Roter Faden in 2015er-Alternate-Versionen. Damit wird leider die Wahl des adäquaten Tonträgerformats unnötig erschwert.

© Gerald Langer


Tracklist

1. Scheitern
2. Neonlicht
3. Hamburg
4. Zwei Streifen
5. Heimlich
6. Nichts Immer Alles Jetzt
7. Renn!
8. Wo Bleiben Die Beschwerden?
9. Am Ende Des Tunnels
10. Klumpen

Meine Anspiel-Tipps – fett!


Tour

24.02.16 Oldenburg – Kulturetage
25.02.16 Münster, NRW – Skaters Palace
26.02.16 Essen – Zeche Carl
27.02.16 Heidelberg – Halle 02
29.02.16 Konstanz – Kulturladen
01.03.16 Ulm – Roxy
02.03.16 Aarau – Kiff
03.03.16 Augsburg – Kantine
04.03.16 Wien – B72
05.03.16 Vöcklabruck – OKH
07.03.16 Jena – Kassablanca
09.03.16 Mainz – Schon schön
10.03.16 Braunschweig


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