Earth, Wind & Fire Experience: Posthalle Würzburg 2012

Earth, Wind & Fire Experience

Datum: 05.04.2012
Venue: Posthalle Würzburg
Autor/Fotograf: Gerald Langer



Konzertbericht

Endlich „September“ im April

Al McKay’s All Stars sind Earth, Wind & Fire Experience

Würzburg (music-on-net) – Earth, Wind & Fire sind mittlerweile „Living Legends“. Heute zu Gast in der Posthalle ist die Formation EARTH, WIND & FIRE EXPERIENCE um Gitarrist AL MCKAY, maßgebliches Mitglied der Originalformation in den stilprägenden 1970er Jahren.

Earth, Wind & Fire waren eine amerikanische Band, die 1969 vom Jazzschlagzeuger Maurice White in Chicago, Illinois gegründet wurde. Im Jahr 1973 stieß Al McKay auf diese Band, die eine gut tanzbare Musik, beeinflusst von Soul, Funk und Motown produzierte. Bis 1981 tourte er weltweit mit der Band und schrieb zusammen mit Maurice White viele der großen Hits der Big Band. Nach seiner Zeit bei Earth, Wind and Fire widmete sich McKay zunächst als alleinerziehender Vater seinem Sohn. In den 1990er Jahren etablierte er dann nach und nach seine Allstars Band, die anfangs noch zu größeren Teilen aus ehemaligen EWF – Mitgliedern bestand.

Bis heute gibt es neben Earth, Wind & Fire Experience featuring Al McKay, auch noch Earth, Wind & Fire mit dem musikalischen Kopf Maurice White, der allerdings seit Jahren schwer erkrankt ist. Dessen Band tourt derzeit in Australien.

Die ganz große Zeit der Band(mitglieder) mit regelmäßiger Veröffentlichung neuer Alben ist natürlich längst vorbei. Die Faszination und Begeisterung, die diese Musik gerade beim eher älteren Publikum – „wir um die Fünfzig“ – auslöst, ist allerdings ungebrochen.

Earth, Wind & Fire Experience

Earth Wind Fire Experience 2012 © Gerald Langer 1
Earth, Wind & Fire Experience – Posthalle Wuerzburg 2012 © Gerald Langer

Vor einigen Monaten waren die All Stars bereits angekündigt, die Posthalle, heute ausnahmsweise bestuhlt, was einer Auflage der Stadt geschuldet ist, ausverkauft.

Kurz nach 21.00 Uhr betritt die insgesamt dreizehnköpfige Band die Bühne. Im Vordergrund drei Sänger, zentral, aber dennoch eher im Hintergrund, Al McKay mit dem Rest der Band.

Der Funke springt nicht gleich bei Konzertbeginn über. Viele hatten offensichtlich mit der Vorband um Romana Reiff gerechnet, die dann allerdings doch nicht aufgetreten ist.

Mit Shining Star geht aber schon bald die Post richtig ab. Die Bestuhlung – nur noch Staffage. Das Publikum steht auf und tanzt. „Are you feelin‘ alright?“ – yes! „Fast And Slow“ ist die Devise. Schnelle Songs wechseln sich mit langsamen ab. So ergibt sich musikalischer Spielraum für längere Improvisationen am Keyboard, vor allem aber auch für die Bläsersektion.

Zumindest ein Mitspieler der legendären Phenix Horns, der Trompeter Michael Harris, ist noch mit von der Partie. Grandios vor allem der weiße Saxophonist Ed Wynne mit seinen mitreißenden Soli. Gute Musik war eben noch nie eine Frage der Hautfarbe. Und Gespür für die Musik von Earth, Wind & Fire haben sie ohnehin alle. Die ehemals rein schwarze Band hat als EARTH, WIND & FIRE EXPERIENCE mittlerweile einige weiße Bandmitglieder unter Vertrag.

Gruppengesang, synchrone Tanzbewegungen, gerade für die Sänger, Devere Duckett, Tim Owens und Claude Woods, schweißtreibend. Die weißen Handtücher daher immer in greifbarer Nähe. Die Band spielt phasenweise so funky, dass man sich an die J.B.‘s , die Band von James Brown aus den 1970er Jahren, erinnert fühlt.

Zugaben nach 90 Minuten

Nach gut neunzig Minuten ist der Auftritt mit „September“ zunächst vorbei. Aber das Publikum giert natürlich nach Zugaben. Diese werden mit „fetten“ Versionen von „Boogie Wonderland“ und „Let‘s Groove Tonight“ auch serviert. Danach ist allerdings unwiderruflich Schluss.

Weitere Zugaberufe des Publikums werden sicherlich gehört, aber nicht erhört. Wer mag, kann sich am Merchandising-Stand noch mitgebrachte und neu gekaufte CD‘s signieren lassen.

Insgesamt ein schöner Abend – eine Reise in die Vergangenheit inklusive. Das Fehlen von Ramona Reiff mit Band dürften die meisten Gäste verschmerzt haben.

Blicken wir dennoch nach weiter vorne, oder besser nach hinten?

Für den Herbst diesen Jahres – allerdings noch ohne präzise Termin- und Ortsmitteilung – werden bereits die TEMPTATIONS angekündigt. Der eine oder andere Gast des heutigen Konzertes wird dann sicherlich wieder mit von der Partie sein.



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