Amplifier
Datum: 25.04.2013
Venue: Cairo Würzburg
Show:
Support: Charlie Barnes
Autor/Fotograf: Gerald Langer
Inhalt
Konzertbericht
Stürmische Zeiten – Die Alternative-Prog-Rocker AMPLIFIER erschüttern das Cairo
Würzburg (music-on-net) Schwülwarmes Wetter den ganzen Tag über in der Stadt und am Abend ein heiß ersehntes Konzert im Jugendkulturhaus Cairo.
Leider ist selbst diese sehr überschaubare Location längst nicht ausverkauft, obwohl mit der Band Amplifier eine international durchaus angesagte und in der Presse oft in höchsten Tönen gelobte Band des Genre Alternative-Prog-Rock im ehemaligen Frauengefängnis gastieren wird.
CHARLIE BARNES – Support
Für den etwas eigenwilligen Support sorgt Charlie Barnes. „Big Morbid Death Pop“ nennt er seinen Mix aus digitaler Verfremdung der eigenen Stimme und den warmen Klangfarben seiner akustischen Gitarre. Sein dreißigminütiger Auftritt beginnt mitten im Publikum, bevor er sich, seiner Schuhe entledigt, auf die bereits für den Headliner bereitete Bühne begibt. Trotz schwerer Bekömmlichkeit seiner Songs erntet er weit mehr als höflichen Applaus. Gut gemacht, Buddy!
AMPLIFIER
War die Lautstärke der One-Man-Band noch gut ohne Ohrenstöpsel zu ertragen, wird sich das mit der um Charlie Barnes zum Quintett erweiterten Band AMPLIFIER aus Manchester nach einem ruhigen Intro schlagartig ändern. Charlie Barnes hatte auf dem vorletzten Album von Amplifier „Octopus“ lediglich Piano-Parts beigesteuert, beim Liveauftritt liefert er heute Abend im Bandkontext außerordentlich Virtuoses auf der E-Gitarre.
Bestimmend für den Sound der Band sind vor allem Sel Belamir (Gesang und E-Gitarre) und Schlagzeuger Matt Brobin, die es heute zusammen mit Alexander „Magnum“ Redhead am Bass und Steve Durose, ebenfalls an der E-Gitarre, im wahrsten Sinne des Wortes “krachen lassen“. Die dunklen Krawatten der Band mit dem Octopus-Logo vermitteln daher eine nur scheinbare Seriosität.
Wer glaubte, dass das aktuelle Album Echo Street eher einen ruhigen Abend erwarten ließe, wird schlagartig eines besseren belehrt. Eine Wall Of Guitars, Bass And Drums fegt – samt Zugaben – wie ein Orkan durch den Clubraum und sorgt für ein begeistertes Publikum. Die Zeichen stehen daher auf Sturm.
Sel Belamir an der Gitarre zu erleben, lässt Erinnerungen an Jimmy Page und Led Zeppelin wach werden. Zusammen mit Ingredienzen aus dem weiten Feld des Prog-Rock der 1970er Jahre entsteht ein herrlich ideenreicher, vertrackter und vor allem mitreißender Crossover, der die Euphorie auf der Bühne von Beginn an ins Auditorium überschwappen lässt.
Mit ihrem letzten Zugabenstück Airborne hat sich die noch immer junge Band zwei Stunden lang mit Verve und unvergesslich in die schweren Mauern des Cairo und vor allem in unsere Herzen regelrecht eingebrannt. Ein bißchen leiser hätte es allerdings durchaus sein dürfen. Aber die Band heißt schließlich Amplifier – Verstärker. Und ihrem Bandnamen hat sie somit in jeder Hinsicht alle Ehre gemacht.
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